Karwendelhauptkamm - a bissl was geht immer!


Publiziert von Wagemut , 15. September 2016 um 16:39.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:23 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 2877 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von München bis zum Parkplatz Riedboden vor Scharnitz. Weiterfahrt per Anhalter bis Karwendelrast Gemeinde Vomp.
Kartennummer:AV-Karte 5/2 Karwendelgebirge Mitte

Scheitern ist vielleicht ein zu großes Wort! Ob man gescheitert ist, ist auch eine Frage des Standpunkts. Was will man erreichen; was will man erleben? "Muss" man das schaffen, was man sich vorgenommen hat? Nein! In erste Linie sollte eine Tour ein schönes Erlebnis sein! Oder anders: Ja, aber die Schinderei sollte nicht zu sehr in den Vordergrund treten. Wenn sie zu sehr an einem nagt, dann ist der Spaß vorbei und der Ernst des Lebens beginnt. Das wollte ich vermeiden!:-)
Solche und ähnliche Gedanken beschäftigten mich in den Tagen nach dem Abbruch meines gewagten Projekts, bei dem ich wieder viel gelernt habe, über zu schweres Gepäck, über den dehnbaren Begriff "Alpine Erfahrung"  (manch ein Sportkletter hat eine andere Vorstellung davon...), die Vorteile des Alleingehens, über das Wesentliche im Leben (Trinken, Essen, Schlafen..), von der Dankbarkeit, gesund zu sein etc.  


Der ursprüngliche Plan: Von der Huderbank zum Hochglück und über die Gipfel westwärts bis zur Pleisenspitze, veranschlagte Dauer ca. 3 - 4 Tage.

Mit von der Partie ist Josie, die sogar die ganze Strecke mitgehen will! Mehr dazu später..


1.Tag:

 Anfahrt

Schon die Anfahrt zum Ausgangspunkt der Tour ist ein kleines Abenteuer! Um 7:30 Uhr erreichen Josie und ich den kostenlosen Parkplatz vor Scharnitz. Wir schultern unsere schweren Rucksäcke und stellen uns an die Straße, den Tramperdaumen ausgestreckt.
Nach etwa 20 min werden wir von einem freundlichen Kurierfahrer mitgenommen. Er fährt uns bis in einen östlichen Stadtteil von Innsbruck. 8:30 Uhr! Immer noch eine gute Zeit! Aber ab da wurde das Weiterfahren sehr schwieirg!

Mein Appell an alle Bewohner des Inntals: Trampt selbst mehr und nehmts bittschön auch  Tramper mit! Jeder Kilometer hilft!:-)


Das Trampen ist leider eine Art der Fortbewegung, die immer seltener wird, vor allem, seit fast jeder über 18 Jahren einen fahrbaren Untersatz sein Eigen nennt. Seither fahren haufenweise leere, meist fünfsitzige Autos durch die Gegend. Je weniger Autostopper unterwegs sind, desto geringer ist natürlich die Akzeptanz. In Bayern hatte ich trotzdem bisher keine Schwierigkeiten trampend von A nach B zu kommen. Ein paar Mal bin ich aus München in die Berge und wieder zurück getrampt! Wenn man das Thema anspricht, werden allerdings prompt Geschichten von den Schwarzen Schafen rausgezogen.

Interessanterweise nehmen uns zum Schluss ausgerechnet zweimal Frauen mit Kindern mit! Zu guter letzt werden wir wie gehofft direkt bei der Karwendelrast rausgelassen. Leider ist es schon 10:45 Uhr als wir von dort aus losgehen!

Aufstieg zur Huderbankspitze; II. UIAA

Auf dem markieten Weg wandern wir durch die Wälder am Vomperbach, erreichen nach 1 h 30 min das Zwerchloch. Hier ist die letzte Möglichkeit Wasser aufzufüllen, bevor wir für Tage Schnee schmelzen müssen! Nach einer Rast geht es weiter Richtung Hallangerhaus. Nach der sog. Katzenleiter verlassen wir den bezeichneten Weg und halten uns auf Pfadspuren rechts aufwärts.

Am Huderbankberg, dem Vorgipfel der Huderbankspitze, gibt es zwei Pfade. Der eine, ein typischer Jagdsteig, quert auf der Südseite des Berges auf ca. 1500 m und verliert sich irgendwo südwestlich des Gipfels. Der andere, richtige, verläuft auf der Nordseite immer südlich der Huderbankklamm.

Leider übersehen wir den Abzweig zum nördlichen und finden uns bald in der Südflanke wieder. Das ist umso ärgerlicher, als ich den richtigen Pfad von einer Begehung von vor zwei Jahren kenne! Trotzdem kehrt man nicht um, nein man kehrt nicht um!:-) Es muss doch auf diesen Latschenbuckel auch von Süden irgendwie raufgehen! Also steigen wir südöstlich dessen durch eine ganz gute Rinne auf. Bald endet die Rinne vor einem brüchigen Wandl, hinter dem sich rechts eine weitere Rinne zeigt, die wir hinaufsteigen. Nach ein paar brüchigen Passagen kommen wir schließlich auf den Nordsteig und nach einer kurzen Pause gehts endlich zum Gipfel der Huderbank.

Es ist schon spät. Die Pfadsuchaktion war ziemlich zeitraubend. Deswegen geht sich für heute nur noch der Aufstieg zur Huderbankspitze aus. Leider, denn planungsgemäß und zwecks Wasserversorgung wollte ich mindestens zum Hochglück gelangen. Beschreibungen zum Aufstieg zur Huderbankspitze gibt es zum Beispiel von THB68 



2.Tag:

Huderbankspitze - Kaiserkopf - Hochglück - Eiskarlspitze - Spritzkarspitze - Plattenspitze - Grubenkarspitze

Übergang von der Huderbankspitze zum Hochglück; teilweise ausgesetzt und brüchig;
III. UIAA


Nach einer wunderschönen und erstaunlich bequemen Biwaknacht auf der Huderbankspitze soll es weitergehen zu Kaiserkopf und Hochglück. Zuerst ist Josie noch zuversichtlich, dass sie den Weiterweg zum Hochglück schafft, obwohl ihr am  Vortag der brüchige Part in der Südwand der Huderbank schon nicht so getaugt hat. Bald aber werden wir uns in der Umgehung des mächtigen Turms befinden, die THB68 als "extrem brüchig" beschrieben hat. In so einem Gelände sollte man sich gut bewegen können, vor allem mit ca. 20 kg schweren Rucksäcken! Außerdem ist das nur der Anfang.
Der Karwendelhauptkamm wartet noch mit einigem Bruch auf!
Schließlich entscheidet sich Josie umzukehren und über die Huderbank zum Zwerchloch abzusteigen.

Alleine und kopfmäßig befreiter gehe ich den Übergang zum Kaiserkopf an. Nachdem der Grat nach Norden abbiegt, entscheide ich mich, es mir rein klettertechnisch gesehen leicht zu machen und über die Westflanke relativ tief abzusteigen. Auf diese Weise vermeide ich die nahe des Grats mögliche, extrem brüchige Umgehung des mächtigen Turms. Um die paar Höhenmeter ists nicht schad und man kommt über eine gute Rinne gut auf die markante Wiese am Grat hinter besagtem Turm. Daraufhin hält man sich noch eine Weile auf dem Grat. Spätestens vor dem Aufschwung des Kaiserkopfsüdgrats verläßt man ihn, indem man nach rechts absteigend auf die weithin sichtbare Rinne in der Südwand des Kaiserkopfes zuhält. Von der Huderbank aus hat die Rinne noch sehr steil ausgeschaut, von nahem relativiert sich das Ding auf ein steile, aber gut kletterbare Rinne. Diese verfolgt man mit gelegentlichen Ausweichern nach rechts bis zur ihrem Ende. Von einer kleinen Scharte geht es links auf dem Grat zum Gipfel. Die im AV-Führer erwähnte glatte Platte befindet sich direkt unter dem Gipfel.

Der Abstieg vom Kaiserkopf und Aufstieg zum Hochglück ist von ADI bereits beschrieben. Im Wesentlichen hält man sich auf dem Grat; nur an einer Stelle leiten Steinmänner in die Ostflanke.

Beim Übergang zur Westlichen Hochglückscharte vermeide ich (wie ADI) die aufwändige Umgehung des Turms (II) und überschreite ihn direkt (III-).

Schneeschmelzen im Hochglückkar:

In der Scharte lasse ich mein Gepäck zurück, denn eine notwendige und zeitaufwändige Arbeit ist zu tun. Ich muss ins Hochglückkar hinab, dort Schneeschmelzen und mit gefüllten Flaschen und Trinkschlauch wieder hinauf. Aus einer Bandschlinge baue ich mir eine Trageschlaufe für den Kocher und die Trinkflaschen. Als ich gerade durch die Rinne ins Kar absteigen will, kommen von unten Leute herauf. Wegen der Steinschlaggefahr warte ich in der Scharte auf die beiden Bergsteiger. Zufälligerweise kenne ich die beiden. Vor vielen Jahren haben wir eine Schneeschuhtour zusammen gemacht! Nach einem kurzen Ratsch steige ich zu meinem Arbeitsplatz im Kar ab. 1.5 Stunden später bin ich wieder in der Scharte.
Mit im Gepäck jetzt "Wasser mit Eiweiß", denn ein paar im Schnee lebende Tierchen schwimmen vermutlich etwas verrwirrt in meinen Trinkbehältnissen herum. Man muss eben nehmen, was man kriegen kann. Beim nächsten Mal muss ich vielleicht wählerischer bei der Schneefeldsuche sein!:-)

Übergang zur Eiskarlspitze, Abstieg über den Nordwestgrat und Aufstieg Spritzkarspitze;
Abstieg II+- III-, Aufstieg Spritzkarspitze, max. I. UIAA und Gehgelände


Endlich gehts weiter. Am Grat zur Eiskarlspitze begegne ich wieder meinen Bekannten. Ich bekomme ein Geschenk, das in diesen heißen Höhen das schönste ist, was man sich wünschen kann, einen Liter (Ski)wasser freihaus! Vielen Dank dafür!
Ohne größere Schwierigkeiten finde ich den Weg hinauf zur Eiskarlspitze. Die kurzen Querungen in die Nordflanke sind Dank Steinmandeln gut zu finden.

Dann wird es spannend beim Abstieg über den Nordwestgrat. Lange bin ich nicht mehr mit Biwakgepäck geklettert. Noch dazu kenne ich die Abstiegsroute noch nicht! Am besten geht man die Route rückwärts kletternd an, da die Hosenbodenmethode mit dickem Rucksack sehr umständlich bis nicht durchführbar ist, da der Schwerpunkt einen zum Vornüberkippen bringen könnte. Bei einer Steilrinne ist das ungünstig!:-) Trotzdem muss ich mich immer wieder umdrehen, um nicht die falsche Rinne zu erwischen und das Gelände zu überblicken. Im Aufstieg und mit Tagesrucksack ist das Ganze gut zu machen. Trotzdem würde ich der Route eine Bewertung von mindestens II+, wenn nicht III- geben. Aber das ist Auslegungssache! Fest ist der Fels allemal! :-)

Ab der Scharte hatsche ich gemütlich zur Spritzkarspitze hinauf. Spritzkarspitze: Die Sonne brennt!!

Der Biwakplatz sieht verlockend aus! Aber, wenn ich meinen Zeitplan aufholen will, "muss" ich noch bis zum Laliderer Biwak kommen!

Übergang zur Plattenspitze, Abstieg ins Grubenkar und Aufstieg zur Grubenkarspitze; I. - II. UIAA

Der Übergang sieht einfach aus. Das ist er auch rein klettertechinsch. Aber die Strecke ist weit! Um nicht zu viel Höhe zu verlieren, halte ich mich meist auf der Grathöhe. Der Grat bricht überhängend gen Westen ab; da ist Vorsicht geboten. Das Gestein unterscheidet sich sehr von dem der zurückliegenden Strecke; viele große lockere Platten liegen rum. Neue Trendsportart(!?): Plattenboarden zum Enger Grund!! Kommt alles noch..

Kurz vor der großen, tiefen Scharte stehen ein paar Türmchen, die ich lieber östlich umgehe. Von der Scharte strebe ich über Schutt erst gegen Südosten und steige dann nach rechts schräg hinauf zum Gipfel der Plattenspitze.

Meine Gedanken kreisen um die Wasserbeschaffung. Zufällig lese ich im AV-Führer etwas über eine Quelle im Grubenkar! Selten wird eine Quelle überhaupt erwähnt! Mit diesem Hoffnungsschimmer mache ich mich sofort an den Abstieg ins Kar. Vermutlich hätte ich noch ein Stück auf dem Nordwestgrat gehen sollen. So gestaltet sich weiter unten der Abstieg bis zu den Schuttreisen etwas kompliziert. Der AV- Führer liest sich allerdings leider so, dass man vom Gipfel weg mehr oder weniger komplett über Schutt abfahren kann.

Egal, schließlich bin ich im Kar und mache mich auf die Suche nach der Quelle. Nach einer halben Stunde habe ich sie gefunden. Sie liegt südöstlich unter der Grubenkarspitze unterhalb der Schuttreisen, erkennbar durch dunkelgrüne Moospolster! Man hört das Wasser gluckern, aber es verläuft unterirdisch! Die Quelle ist für dieses Jahr versiegt!

Es dämmert bereits, als ich mich an den letzten und anstrengensten Aufstieg des Tages mache. Über den Schutt auf allen Vieren krabbelnd, kämpfe ich mich nach oben. Laut AV-Führer soll man über ein Schuttband, dass man auch gut von unten erkennen kann, zum Grat östlich des Gipfels aufsteigen. Um mich zu motivieren, visiere ich Felsinseln im Schutt an. Bei Ankunft am Schuttband verlasse ich die Anstiegsroute und klettere einfach direkt empor, da ich solchermaßen am wenigstens mit dem kräftezehrenden Schutt in Berührung komme.

Ich habe Glück, als ich nach 1h 45 min den Gipfel erreiche, finde ich dort einen sehr komfortablen Biwakplatz vor. 20:15 Uhr. Das Tagesziel Laliderer Biwak ist heute unerreichbar...



3. Tag:

Grubenkarspitze-Dreizinkenspitze-Laliderer Biwak-Rossloch-Scharnitz;
I-II. UIAA


In der Nacht habe ich nicht gut geschlafen. Überlegungen zum weiteren Tourenverlauf rauben mir den Schlaf. Hin- und hergerissen zwischen Abbruch und Weitergehen, mache ich mich auf den Weg zur Dreizinkenspitze. Der Abstieg am Grat ist ein wahrer Genuss und eine willkommene Abwechslung. Es handelt sich um nicht ausgesetztes Gehgelände zum Abschalten und Genießen! An der Scharte vor der Dreizinkenspitze stoße ich auf den markierten Normalweg. Ohne Zwischenfälle gelange ich zum Gipfel. Später folge ich den Pfadspuren zur Biwakschachtel. Auf dem Weg dorthin mache ich bei einem Schneefeld halt. Mühevoll wird in 1h 30 min Schnee geschmolzen. Die Hitze im aufgeheizten Kar macht mir zunehmend zu schaffen. 

Es geht weiter zur Schachtel. Den Rucksack lasse ich dort und steige geschwind zur Laliderer Spitze auf. Dann mache ich mich an die Querung bis unterhalb des Westl. Ladizturms. Von der Dehydration und durch die allgmeine Erschöpfung schon ganz blöd, steige ich nicht tief genug ab, muss aufgrund eines Abbruchs wieder mühsam aufwärts klettern und lande schließlich in der Abstiegsrinne, in die man gewöhnlich beim westseitigen Abstieg von der Laliderer Spitze gerät. Endlich im Kar quere ich langsam bis unter den Westl. Ladizturm. Obwohl es noch nicht zu spät ist für die weiteren Übergänge bis zur Birkkarspitze, beschließe ich, mich nicht mehr länger der Affenhitze hier oben auszusetzen. Über den gut markierten (Steinmandl und Farbstreifen) Pfad Biwakschachtel-Rossloch steige ich ab. Am Hinteren Boden trinke ich seit Tagen zum ersten Mal frisches Wasser und wandere zufrieden zur Kastenalm. Dort kehre ich kurz auf einen Liter Milch ein. Die Tagesgäste betrachen mich erstaunt. Klar, der klassische E-Biketourist weiß nicht, dass man bei Anstrengung schwitzt! Parfumwolken umnebeln mich...
Es geht weiter zum Isarursprung, wo ich kurz in den Fluss hüpfe. Herrlich, so viel Wasser im Überfluss!:-) Da ich ungern die lange Strecke bis Scharnitz hatschen möchte, versuche ich nochmal mein Tramperglück. Und tatsächlich werde ich bald darauf aufgegabelt....



Fazit: Sehr fordernde, aber lohnende und landschaftlich fantastische Runde! Sich in dieser weltvergessenen Gegend über Tage aufhalten zu dürfen, ist ein Geschenk und bedeutet ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit!



Ein paar Tipps für künftige Karwendelhauptkammüberschreiter:

1. Beste Jahreszeit: Juni oder Juli --> genug Schnee zum Schmelzen; nicht nur in den Karen, sondern auch in schattigen Mulden liegt Schnee. Dies ist v. a. dann wichtig, wenn man nicht in der Nähe (max 1 h Entfernung) eines Kares biwakiert. Außerdem ist es zu dieser Zeit recht lang hell und vor allem nicht zu heiß!! Dieses Jahr war das wegen des schlechten Wetters leider nicht möglich..
Nachtrag: Aus heutiger Sicht ist der September die bessere Jahreszeit, da das Wetter stabile ist. Je nach Jahr ist allerdings mit mehr oder weniger vielen Schneefeldern zu rechnen.

2. Das Timing ist enorm wichtig! Am Spätnachmittag, spätestens um 17:00 Uhr, des ersten Tages auf dem Hauptkamm zu sein, ist enorm wichtig für den weiteren Verlauf. Schon allein rein psychologisch, da man dann am nächsten Tag nicht so viel Aufstieg hat...Außerdem hat man noch genug Zeit für die Schneefeldsuche und das Schmelzen. Grundsätzlich sollte man eher abends schmelzen, damit man untertags keine Zeit verplempert. Eventuell Wasserdepots an passenden Stellen deponieren.

3. Das Gepäck sollte 15 kg nicht überschreiten.

4. Verpflegung

Kocher mitnehmen.

Brot und selbst Schokolade ist fast nicht essbar, da man dafür den nötigen Speichel zum Kauen nicht aufbringt. Stattdessen viele Früchte, Fruchtriegel, Trockenfrüchte, max. 2 Tafeln Schokolade, max. 1 kg Brot, ca. 450 g Speck (Salz und Fettversorgung), Käse. Flüssigkeitskapazität bis 6 Liter

Fertigsuppen, Nudeln oder dergleichen verbrauchen zu viel Energie, die man fürs Schneeschmelzen benötigt..
Nachtrag: aus heutiger Sicht ist es wohl doch zu empfehlen, dergleichen mitzunehmen, vorausgesetzt, man hat einen guten Kocher (den ich damals nicht hatte) Wobei natürlich das Pack-Volumen (!) und das Gewicht der Gaskartuschen mit eingerechnet werden muss. Am besten, man nimmt eine große Kartusche, 450 g, oder zweimal 230 g, je nachdem, wie es sich besser verstauen lässt.

5. Sonstiges

Falls man die einzelnen Abschnitte der Überschreitung nicht kennt, die entsprechenden Passagen aus dem AV-Führer kopieren.
Kleine Probetube Zahnpasta, kleine Flasche Sonnencreme. Das spart u.a. Gewicht.

6.Zu guter letzt

Alleine gehen, außer man kennt die Fähigkeiten des anderen in punkto Kondition und alpiner Erfahrung so gut wie die eigenen!

Tourengänger: Wagemut


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Kommentare (10)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 16. September 2016 um 10:05
a echtes Abenteuer....................

Schee,daß Du wieder gesund zruck' bist.....und ned in den grauen Felsweiten verdurstet bist!
;))

VLG vom

ADI

Wagemut hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. September 2016 um 10:21
Ja, war eine spannende Gschicht!:-)

Vielleicht gibts irgendwann einen Wiederholungsversuch. Bisher bin ich einfach froh, zum richtigen Zeitpunkt abgestiegen zu sein. Halb tot an der Pleisenhütte anzukommen wär auch nicht Sinn und Zweck der Unternehmung gewesen!:-)

Viele Grüße vom Joseph

kardirk hat gesagt:
Gesendet am 16. September 2016 um 16:50
Gratulation,

das erinnert mich an meine kleinen Versuch die Spritzkarspitze von der Plattenspitze aus zu erreichen. Inder Tat ist die Wasserversorgung in Karwendels Höhen ein echtes Problem, zumal die Sommer immer heißer und somit die Schneefelder immer weniger werden. Deshalb hat wohl der Zak Heinz auch seine Überschreitungen alle im Winter gemacht.

Vg
Dirk

Wagemut hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. September 2016 um 10:32
Danke!

Die Wasserversorgung ist ein Problem, wobei wenn das Timing passt und man es so einrichtet, dass man abends nach dem erfüllten Tagespensum Wasser schmilzt, gehts. Man findet auch immer irgendwo ein Schneefeld. Die aufgestaute Hitzte in den Karen und das Rucksackgewicht haben mich schließlich zum Umkehren bewogen..

Viele Grüße,

der Joseph

Gelöschter Kommentar

Wagemut hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. September 2016 um 10:39
Servus Markus,

ja, anfangs war ich tatsächlich ein bissl enttäuscht. Aber man sollt schon auf dem Boden bleiben, dankbar sein und den Blick auf die schönen Erlebnisse richten. Und es war eine Traumtour! Das ganze Ding werd ich bestimmt irgendwann wieder versuchen..

Dieses Jahr sollten sich noch ein paar gemeinsame Touren ausgehen! Da bin ich ganz Deiner Meinung! :-) Schließlich beginnt jetzt erst die schönste Herbsttourenzeit!:-)

Viele Grüße,

der Joseph

bula_f hat gesagt:
Gesendet am 18. September 2016 um 21:15
Sers Joseph,

auch von mir an dieser Stelle nochmal Glückwunsch zu deiner beeindruckenden Tour! Schade, dass es sich bei mir leider nicht ausging. Dein toller Bericht und die schönen Fotos lassen mich aber wenigstens in dieser Form teilhaben.

Ich denke, jetzt, mit ein bisschen Abstand, überwiegen mit Sicherheit die schönen Eindrücke und gewonnen Erfahrungen. Nächstes Mal bin ich dann auch dabei!

Bis bald und beste Grüße, Carsten

Wagemut hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. September 2016 um 13:19
Servus Carsten,

merce Dir! Würd mich freuen, wenn Du das nächste Mal dabei bist!:-)

Viele Grüße,

der Joseph

Karw_geher hat gesagt:
Gesendet am 23. September 2016 um 13:45
Servus Joseph,
ein Tipp für eine evtl. Wiederholung. Nordwestlich der westl. Hochglückscharte, ca. 10 Min. vom Schneefeld unter der Scharte befindet sich eine gut sichtbare Quelle. Die haben wir erst nach unserem Treffen mit dir im Abstieg gesehen. Sie hat auch viel Wasser geführt.

Wagemut hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. September 2016 um 13:22
Servus Karw_geher,

Danke für den Tipp! Das ist sehr gut zu wissen! Schade, dass ich von der Quelle nichts wusste!

Beim nächsten Mal dann!:-)

Viele Grüße,

der Joseph


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