Chratzchumisattel - Linterhore: "gfürchig" - schön


Publiziert von Felix , 13. September 2016 um 14:19. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:24 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Linter, Parkplatz 1531 m - (P. 1590) - Linterbärgli, P. 1730 - P. 1851 - Alp Chratzchumi - Chratzchumisattel - NNE-Grat Linterhore (P. 2228) - Linterhore - SE-Grat - Linterbärgli, P. 1730 - Linter, Parkplatz 1531 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, Frutigen nach Linter
Kartennummer:1247

Der erfolglose Versuch vor einem Monat liess Ursula keine Ruhe - heute schienen die Bedingungen (trocken, warm und sonnig) ausgezeichnet; auch mazeno konnte es sich einrichten > so geht’s heute los ab dem Parkplatz Linter, 1531 m, zum zweiten Anlauf.

 

In direkter Linie wandern wir erst hoch Richtung (P. 1590), wenden uns dann dem Rücken zu, auf welchem wir der Hütte auf Linterbärgli, P. 1730, zuhalten - mit der Älplerin und der Hauskatze wechseln wir ein paar Worte ;-)

Wie beim ersten Male queren wir durch den Lintergrabe hinüber nach P. 1851; ab hier erfolgt der bekannte sanfte Anstieg zur Alp Chratzchumi, wo wir Mädi und Sämi, die beiden langjährigen Älpler, wiedersehen. (Sie würde dann schon „spiegeln“, wie wir am Grat unterwegs seien, meinte die sehr rüstige, sympathische Käserin …)

 

Wir ziehen - das Kaffeeangebot ausschlagend - rasch weiter, und steigen, meist weglos über die noch „bevölkerten“ Alpweiden, hoch zum Chratzchumisattel; tief durchatmen heisst es nun für mich angesichts des mächtigen Felszahnes, des schneidigen Grates - insbesondere nach dem Einblick in die bedrohlich düsteren, teils beinahe senkrechten, NW-Abbrüche unterhalb desjenigen. „Es wird dir nur gfalle“ hörte ich doch einige Male aus kundigem Munde - ach, wie ist doch unser Umgang mit Abgründen ein unterschiedlicher …

 

Nun denn; „me geiht ga luege“ heisst es auch heute - und das war nicht nur ein erquickliches Schauen ;-( - speziell für mich; erste Abschnitte sind jedoch noch akzeptabel bis anregend zu begehen …

Bald einmal wird der Gratrücken noch schmaler; zur Linken sind teils steilste Grashalden, zur Rechten ebensolche Felsflanken, welche den Gang über den Kamm nicht sehr einladend machen. Die grössten Schwierigkeiten stellen nachfolgend die Kraxeleien, das „Turnen“, an den felsigen, nicht immer sehr stabilen, Felsaufbauten dar - Abschüssigkeit unter den schmalen Bändern erfordert ein absolut trittsicheres Gehen. Kaum auszumalen, wie prekär die Verhältnisse hier vor vier Wochen (bei Nebel und Nässe) gewesen wären; nun, in dieser Hinsicht sind wir heute sehr angenehm unterwegs ;-)

Unter kundiger Führung meiner beiden Bergprofis gewinne ich dem doch anstrengenden Gang über den NNE-Grat einige positive Seiten ab - und freue mich (abschliessend, nachdem der von Weitem sichtbare, sehr eindrückliche, Felszahn eher passabel auf einem Band hat unterquert werden können, und der längere Schlussanstieg wieder in moderaterem Gelände in der ESE-Flanke genussvoll zum Gipfel führte) auf dem Linterhore sehr ob der landschaftlich doch sehr eindrücklichen [;-)] Route; und bin auch ein wenig stolz auf mich, und meinen beiden Führern sehr dankbar.

 

Eine lange, aussichtsreiche (nebst EMJ zeigen sich einige weitere Berner Grössen doch prächtig) Gipfel- und Mittagsrast findet, nach der obligaten Fotorundschau und -session ihr Ende mit dem Beginn des Abstieges über den nur zu Beginn etwas ruppigen SE-Grat. Es sind schliesslich mehrere Hundert Meter über teils felsdurchzogene Grashalden zurückzulegen, bis wir wieder zurückfinden zur Hütte auf Linterbärgli, P. 1730, wo wir - bei der nun hier alleine wachenden Hauskatze - eine letzte Pause einlegen.

Auf unserem vormittäglichen Weglein steigen wir ab zum Startpunkt auf Linter, Parkplatz 1531 m, - eine Pendenz ist erfolgreich und sehr anregend abgebaut worden …

 

ñ 55 min bis Alp Chratzchumi

 

ñ 25 min bis Chratzchumisattel

 

ñ 1 ¼ h bis Linterhore

 

ò 50 min bis Hütte Linterbärgli, P. 1730

 

ò 1/5 h bis Linter, Parkplatz 1531 m 


Tourengänger: Ursula, Felix, mazeno


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