L'Omèn Roso (3031m) und Frilihorn (3144m) - von Grimentz nach Ayer


Publiziert von dulac , 23. November 2016 um 16:30.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:22 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 2000 m
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Nach dem kurzen Wallis-Aufenthalt, auf dem ich am letzten Tag noch die Runde über den *Augstbordgrat unternommen hatte, hatte auch das gute Bergwetter dort weiter angehalten. Noch mal dorthin zurück, schien mir drum keine schlechte Idee. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort durfte ich feststellen, dass (zumindest in einigen Orten) bereits das Ende der Sommersaison eingeläutet worden war. Mit der Folge, dass ich im (zuvor noch unbekannten) Grimentz eine schöne Unterkunft zu einem sehr günstigen Preis gefunden hatte.

 

Am ersten vollen Tag dort wollte ich nun gerne einmal den Übergang in das mir bis anhin noch völlig unbekannte Turtmanntal erkunden und dazu zum Forclettapass aufsteigen. Dazu von Grimentz zunächst einmal kurz durch den Ort. Sehr lohnend durch die im alten Teil noch zahlreichen typischen Walliserhäuser und anschliessend zunächst auf einem Fahr- und danach auf einem Wanderweg hinab zur Navisence, die dort dann auf einem Steg überquert wurde.

 

Nach kurzem Wiederaufstieg war Ayer, ein kleines Dorf zwischen der Talverzweigung in Vissoie und dem Ende des Seitentals bei Zinal.

 

An der Kirche und ihrem markanten Turm vorbei, begann hier der eigentliche und sehr gut markierte Aufstieg.

 

Zwischenstationen auf diesem Aufstieg über verschiedene Vegetationsstufen waren unter anderem Le Chapec, die Alpen Nava, Bella Lé und schliesslich die sehr weitläufige Alp von Tsahélet. Von letzterer waren es dann noch rund 300 hm bis nach einer Gesamtgehzeit ab Ayer von rund 3,5 Stunden dann der Forclettapass erreicht war.

 

Hatte ich ursprünglich erwogen, von hier bis ins Turtmanntal abzusteigen, erschien es mir jetzt nicht mehr sonderlich sinnvoll: Denn vom Pass aus dem in südliche Richtung verlaufenden Grat zu folgen und dabei den einen oder anderen mir noch ebenso wenig bekannten Gipfel „mitzunehmen“ reizte mich deutlich mehr.
 

Auf diese Weise gelangte ich mit einigem Auf und Ab nacheinander auf die Gipfel von L'Omèn Roso und dem Frilihorn sowie auf einige weitere durch Steinmänner gekennzeichnete lokale Höhepunkte zwischendurch. Während sich das Frilihorn während der Tour und auch danach auf den Fotos einfach bestimmen liess, tat ich mir beim L'Omèn Roso mit der exakten Lokalisierung seines Gipfels etwas schwer: Irritierend ist, dass der höchste Punkt auf diesem Grat nämlich nicht der L'Omèn Roso mit 3031m ist, sondern der zuvor erreichte P3041 ohne Namen. Hier war der Umstand hilfreich, dass sich der Gipfel lt. LK am Ende des von Westen aufsteigenden Barneuza-Grats befinden musste.

 

Hilfreich war hier im Nachhinein auch der *Bericht von Alpenorni, dem ich darüberhinaus noch ein auf der LK fehlendes Detail zu dem massiven Steinmann kurz nach dem L'Omèn Roso entnehmen konnte (siehe Text zum Foto).

 

Die beim Frilihorn früher bestehende Irritation, dass der Gipfel nicht mit dem höchsten Punkt auf dem Grat übereinstimmte, ist mittlerweile allerdings dadurch beseitigt, dass die Kartographen einen offensichtlichen früheren Irrtum beseitigt haben. Sehr schön lässt sich diese Korrektur auf der „Zeitreise“ nachverfolgen, wo der Titel „Frilihorn“ nämlich erst 2011 zum höchsten Punkt gewandert ist.

 


Der auf dem Grat dem Frilihorn nächstfolgende Gipfel wäre dann nach einem Zwischenabstieg zum Wängerjoch das niedrigere Wängerhorn gewesen. Da die Aussicht aber bereits vom L'Omèn Roso wie vom Frilihorn sehr eindrücklich waren, habe ich mir diesen möglichen dritten Gipfel gespart und habe es mit dem Frilihorn gut sein lassen.

 

Auf dem Abstieg bin ich nicht mehr ganz zurück zum Pass, sondern bin stattdessen zunächst dem vom L'Omèn Roso ausgehenden Westgrat gefolgt und habe danach weglos auf den oberen Teil der Alp von Tsahélet zugesteuert.

 

Von hier hatte ich dann eigentlich vor, der Ausschilderung zum Hotel Weisshorn zu folgen, habe im folgenden aber offenbar eine Abzweigung übersehen und musste dann auf einem Fahrweg mit weit ausholenden, aber leider nicht abkürzbaren Kehren weiter absteigen bis ich bei Le Chiesso wieder auf den bereits vom Aufstieg bekannten Weg stiess. Dieser Umweg hat einiges an Zeit gekostet. Dennoch ist es mir aber gelungen, den ins Auge gefassten Bus von Ayer nach Vissoie mit Anschluss nach Grimentz noch zu erreichen.

 

 

Schwierigkeiten:

 

Grimentz – Forcletta: T2

Forcletta – Frilihorn – L'Omèn Roso – Tsahélet: T3

Tsahélet – Ayer: T2


Tourengänger: dulac


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Kommentare (2)


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Alpenorni hat gesagt:
Gesendet am 24. November 2016 um 10:12
Sehr schöner Bericht. Das Frilihorn habe ich für irgendwann einmal auch noch auf dem Plan, vielleicht vom Turtmanntal aus über den Minugrat/Omen Roso.
Ich habe ja vom Meidstafel/Turtmanntal aus die Gipfel dieser Kette weiter nördlich besucht (einst auch das Wängerhorn von Zinal aus) und fühle mich seither dieser Landschaft sehr innig verbunden.
Wenn es Dich mal ins Turtmanntal verschlagen sollte, empfehle ich Dir z.B. Rotighorngrat oder auch Turtmannspitze O- und N-Grat, ach! - eigentlich alles da oben : Herrliche einsame Touren weitab vom Mainstream.
Echte Geheimtipps ;-)
Gruß
Martin

dulac hat gesagt:
Gesendet am 25. November 2016 um 19:21
Hallo Martin,

besten Dank für das positive Feedback und die Tourenempfehlungen. Das Turtmanntal ist mit öV zwar schon ein wenig abgelegen, ist dadurch andererseits aber auch sehr reizvoll. Auch Oberems und das kleine Hotel dort haben mir, Anfang September kurz nach dem Aufenthalt in Grimentz gut gefallen. Sehr gut möglich, daß ich tatsächlich in absehbarer Zeit im nächsten Jahr Deine Empfehlungen auch in die Tat umsetzen werde.

Was Deine Tipis betrifft, so habe ich bei der Sichtung meiner Fotos von der Tour auf''s Schwarzhorn entdeckt, daß sie auf einem noch deutlicher erkennbar sind. Der Bericht dazu sollte in den nächsten Tagen online sein. So hoffe ich zumindest.

Nochmals herzlichen Dank und LG

Wolfgang


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