Abbruch Nord-Süd Überschreitung großer Wilder (2379m)


Publiziert von pete85 , 21. August 2016 um 11:08.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:17 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Meine Freundin ist gestern nach der Arbeit noch schnell auf's Burgberger Hörnle, am heutigen Tag hatte ich frei und eine Überschreitung des großen Wilden geplant.
In der Früh noch schnell den am Vortag schon wenig stabilen Wetterbericht angesehen. Und dieser sagt ab ca. 9-10 Uhr Regen voraus. Hm.... bewegen will ich mich aber dennoch, also ab in's Auto und los. Ein paar Meter werden schon gehen - und wenigstens heut habe ich mit dieser Vermutung Recht behalten.

So konnte ich in Oberstdorf auch mein neues Klappfahrrad ausprobieren. Das wurde extra für solch ewig lange Hatscher wir das Oytal zugelegt, um nicht jedes Mal in's Tal hinein- und hinausjoggen zu müssen.
So kam ich dann auch nach 25 Minuten am Oytalhaus an, nach 40 Minuten (bevor es Richtung Käseralpe aufsteilt) habe ich mich dann vom Fahrrad verabschiedet und bin zu Fuß weitergegangen. Die Oberschenkel brannten nach diesen (sicherlich nicht rühmlichen 40 Minuten) schon - bin ich doch seit wenigstens 10 Jahren nicht mehr Rad gefahren. Und die letzte Bergtour ist auch schon geraume Zeit her...
Mit dieser Information im Hinterkopf suchte ich mir dann gleichmäßig meinen Weg über den Himmelecksattel nach oben.
Am Himmelecksattel zog es erstmal wie Hechtsuppe. Trotz Pullover und Windjacke wünschte ich mir eine Mütze und Handschuhe herbei. Es sah jederzeit so aus als würde es gleich regnen - was aber am Beginn des grasigen Grates keinen Unterschied gemacht hätte. Alles war nass und glitschig vom Regen der Nacht. Und ich habe aus Versehen auch noch meine Uraltschuhe (Verwende ich sonst immer als Zustieg zu den Klettertouren) mit abgelatschtem Profil angehabt.
Gott sei Dank geht der Grat aber schnell in Fels über, der Wind ließ nach oben hin nach. Auf dem Hinweg hatte ich nur wenige Meter Sicht - dank der vielen roten Punkte aber kein wirkliches Hinderniss. Auch gibt einem der Grat den Weg vor.

Nach 3:09 h stand ich trotz einmaligem Verlaufens (an der Wildenfeldhütte zunächst nach rechts abgebogen) auf dem Nordgipfel des großen Wilden. Wenn auch ohne Sicht.
Bis hier hin hat man einige (z.T. auch schöne) IIer-Stellen überwunden.
Das restliche Gelände zu den anderen 2 Gipfeln ist Wander- und Ier Gelände.

Da ich 2 Berichte über die Überschreitung des großen Wilden ganz grob überflogen hatte, bin ich von Ier Abstiegsgelände Richtung Wildenscharte ausgegangen. Jetzt im nachhinein sehe ich, dass dort aber keine Überschreitung im eigentlichen Sinne stattgefunden hat, sondern der Südgrat umgangen wurde.
Fakt ist: das Gelände im Südgrat wird nach ca. der Hälfte des Grates noch deutlich anspruchsvoller als der Nordgrat. Beginnt das Ganze bei ca. T5 und bleibt auch eine Weile bei ca. T5 und Kletterstellen I-II, so kommt nach gewisser Zeit doch ein tiefer Einschnitt, der von unten her als "Wand" von ca. 50 Metern bezeichnet werden kann. Den Großteil konnte ich im Abstieg begehen (T6- T6+, III). Man klettert vorbei an (noch gar nicht einmal so alten) Schlaghaken bis zu einem glatten Kamin mit sichtbarer Sanduhrschlinge. Hier war für mich Schluss. Ohne Kenntnis des Weiterweges und der kommenden Schwierigkeiten war mir das Risiko eines Absturzes zu groß.
Wenn ich mal wieder in der Nähe bin, werde ich den Anstieg mal von der anderen Seite aus probieren, dann sollte es machbar sein.
Wenn jemand Fakten zum Anstieg über den Südgrat hat - bitte melden oder gleich hier schreiben! Dann haben alle was davon.   :)


Tourengänger: pete85


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