Arnplattenspitze (2170 m) - Rundtour aus der Leutasch


Publiziert von 83_Stefan , 20. Oktober 2016 um 21:46.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum: 7 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die L14 durch die Leutasch zum Ortsteil Arn; dort in eine schmale Straße abbiegen und die Leutasch überqueren. Jenseits des Flusses am Beginn des Fahrwegs zum Hohen Sattel einige kostenfreie Parkmöglichkeiten.
Kartennummer:AV-Karte 4/3 - Wetterstein- und Mieminger Gebirge Ost.

Die Arnspitzgruppe steht isoliert wie eine Insel zwischen Wettersteingebirge im Westen und Karwendel im Osten. Zwei Hauptgipfel hat sie zu bieten: Die etwas höhere, ohne größere Schwierigkeiten zu erreichende Große Arnspitze und die unwesentlich niedrigere, aber zackige Arnplattenspitze. Letztgenannte macht von allen Seiten eine ausgesprochen abweisende Figur und Otto Normalwanderer fragt sich, ob man dort überhaupt hinauf kommen kann. Und tatsächlich geht das - der Anstieg ist sogar deutlich einfacher, als man beim Anblick des Gipfelaufbaus glauben möchte. Ein paar Mal zupacken muss man zwar schon, aber wer sich im Felsgelände wohl fühlt und auch eine kurze Zweierstelle in festem Fels nicht scheut, der ist an der Arnplattenspitze gut aufgehoben. Einen top Ausblick gibt's gratis obendrauf!

Vom kleinen Parkplatz geht's auf dem breiten Wanderweg ein Stück flussabwärts an der Leutasch entlang, bis nach rechts der Steig zur Arnplattenspitze abzweigt. Bald leitet dieser steil auf einem Rücken durch dichten Wald empor, quert nach links zu einem weiteren Rücken und folgt ihm knackig steil bergan. Bald nach dem Passieren einer kleinen Jagdhütte hat man das anstrengendste Stück endlich geschafft und der Steig tritt aus dem dichten Wald hinaus ins Latschengelände.

Nach dem Überqueren des völlig unscheinbaren Zwirchkopf führt der Steig zunächst im Auf und Ab auf der Südseite entlang, bevor er wieder hinauf auf den breiten, latschenüberwucherten Höhenrücken führt. In stetem Auf und Ab geht's mit Blick zum imposanten Ziel zum Weißlehnkopf und jenseits hinunter zum Sattel, in dem der spätere Abstiegsweg einmündet.

Von hier folgt man den eindeutigen Spuren zum Gipfelaufbau, der sich als kecker Zahn präsentiert. Am Einstieg endet der Steig und man folgt den Markierungen durch die Felsstufe nach oben. Es ist anhaltend steil, erst kurz vor dem höchsten Punkt wird es wieder flacher (I, eine Stelle II; fester und griffiger Fels). Oben angekommen hat man einen schönen Blick hinüber zur Großen Arnspitze und ins Karwendel, im Rücken grüßen Wettersteingebirge und Mieminger Kette. In der Ferne reicht der Blick bis in die Stubaier Alpen auf der einen und ins bayerische Oberland auf der anderen Seite. Die Holländischen Holzschuhe, die vor ein paar Jahren oben am Gipfelkreuz festgemacht waren, sind offenbar mittlerweile entfernt worden, aber dafür kann man sich in einem neuen Gipfelbuch eintragen - da macht es auch nichts, dass es mit dem falschen Gipfelnamen beschriftet ist.

Wer sich sattgesehen hat, steigt über den Aufstiegsweg wieder hinunter zum Sattel. Von dort geht es nach links steil hinunter zum Hohen Sattel, wo man auf den breiten Schotterweg trifft, der in angenehmem Gefälle nach rechts wieder hinunter zum Ausgangspunkt führt.

Schwierigkeiten:
Aufstieg via Weißlehnkopf zum Gipfelaufbau: T3 (Vorsicht, bei Nässe sehr rutschig!).
Abstieg über Hohen Sattel: T2 (im oberen Bereich, ab Hohem Sattel T1).
Abstecher zur Arnplattenspitze: T4, II (eine Stelle II, sonst bis I; exponiert; fester, griffiger Fels).

Fazit:
Eine sehr lohnende, aussichtsreiche 4*-Rundwanderung, die auf weiten Strecken nicht sonderlich schwierig ist, am Gipfelaufbau aber Konzentration und alpine Erfahrung erfordert. Schön ist, dass man lange die scheinbar unbesteigbare Arnplattenspitze vor Augen hat, die sich aber dann doch überlisten lässt. Vorsicht - auf der Tour gibt es keine Möglichkeit, Wasser nachzufüllen! Bei Nässe ist der schmierige Aufstiegsweg nicht zu empfehlen. Ein Helm kann am Gipfelanstieg nicht schaden!

Kategorien: Wettersteingebirge, 4*-Tour, 2100er, T4.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 32659.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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