Säntis


Publiziert von Urs , 15. August 2016 um 12:44.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:14 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG   CH-AR 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1764 m
Abstieg: 2178 m
Strecke:Schwägalp - Chammhalden - Hüenerbergsattel - Girenspitz, NE-Grat - Säntis - Lisengrat - Rotsteinpass - Fliswand - Altmann - Schaffhauser Kamin - Zwinglipasshütte - Bollenwees - Stifel - Alp Sämtis - Plattenbödeli - Brüeltobel - Pfannenstil
Zufahrt zum Ausgangspunkt:danke an Nicole und Gisela für den Taxidienst
Kartennummer:1115 Säntis

     
 

Chammhalde (T5, I)  
Der Start in der Schwägalp gestaltet sich heute schwieriger als angenommen. Aufgrund vom Schwingfest herrscht bereits am frühen Morgen Hochbetrieb rund um die Schwinger Arena. Zum Glück haben uns Nicole und Gisela hingefahren, so konnten wir dem Tumult sehr gut ausweichen. Beim Abzweiger unterhalb des Steinbruchs starten wir auf die geplante Chammhalden- Tour. Die Wegspuren bis zum Grat sind gut zu erkennen und das Gras und der Boden sind schön trocken. Ab dem Grat ist die Route zusätzlich gut mit orangen Markierungen gekennzeichnet. Das Gras und die Felsen sind relativ trocken, der Boden leicht feucht. Die Route ist wunderschön angelegt und führt durchgehend sehr steil hinauf zum Hüenerbergsattel. Der berühmte Quergang ist gut mit einem Drahtseil gesichert. Aufgrund der Steilheit und Ausgesetztheit sollte man trotzdem jederzeit konzentriert und vorsichtig unterwegs sein. Zu unserem Erstaunen haben wir heute keine anderen Bergsteiger auf der Route getroffen oder gesehen. Beim Hüenerbergsattel kommen wir in den Genuss der ersten Sonnenstrahlen und machen eine kurze Pause. 

Girenspitz, NE- Grat (T5+, II+) 
Nun folgt die schöne Gratüberschreitung auf den Girenspitz (bereits öfters auf hikr gut beschrieben).  Den ersten Aufschwung überwindet man rechts- aufwärtshaltend zu einem kleinen Einschnitt. Technisch ist das Gelände hier nicht sehr schwierig dafür sehr heikel aufgrund der brüchigen Felsqualität. Nach dem Einschnitt ist die Felsqualität bis zum Gipfel relativ gut und auch die grünen Markierungen helfen zur Orientierung. Dem Grat folgend kommt man zum zweiten und nachher auch zum dritten Aufschwung. Bei beiden sind einige Kletterzüge zur Überwindung notwendig. Zum Schluss geht es in Geröllrinnen zum Gipfel. Alle drei Aufschwünge sind sehr ausgesetzt und nur für geübte Alpinisten zu empfehlen. 

Säntis, Lisengrat (T3+) 
Nach einem kurzen Zwischenabstieg kommen wir auf den Säntisweg und treffen auch wieder auf andere Wanderer. Über die sehr steile Himmelsleiter gelangen wir auf den Säntisgipfel. Das Wetter ist zwar sehr gut, aber die Aussicht leider nicht mehr so gut wie gestern. Einige Wolken verdecken eine gute Sicht zu den fernen Gipfeln. Bei angenehmen Temperaturen geniessen wir Kaffee und Nussgipfel im Alten Säntis. Zwischen den üblichen Touristenströmen wandern wir über den schönen und sehr gut gesicherten Lisengrat zum Rotsteinpass. Auch hier gönnen wir und wieder eine Pause. 

Altmann, Schaffhauser Kamin (T5, II) 
Der steile und gut gesicherte Weg durch die Fliswand ist ebenfalls gut besucht. Deswegen sollte man besonders Acht geben, dass man kein Steinschlag auslöst. In leichter Kletterei geht es vom Altmannsattel auf dem Normalweg hinauf zum Gipfel. Der Aufstieg sowie das ausgesetzte Gipfelgrätchen fallen sichtlich nicht allen Gipfelstürmern gleich leicht. Trotzdem ein wunderschöner Gipfel mit super Aussicht. Für den Abstieg wählen wir die Variante, Schaffhauser Kamin, dieser ist oben gut angeschrieben. Zuerst muss eine Rinne abgeklettert werden. Die Felsen auf beiden Seiten sind gut und fest, jedoch hat es viel loses Gestein in der Rinne. Auch die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen. Schwieriger ist der Entscheid ob man vorwärts oder rückwärts absteigen soll und an welcher Stelle man am besten von der einen zur anderen Variante wechselt. Unterhalb der Rinne folgt eine einfache Querung nach links wo eine weitere Markierung in den eigentlichen Kamin leitet. Nun folgt schönes Abklettern in gutem, griffigem Fels. Je besser man die Ideallinie erwischt, je einfacher und angenehmer ist das Klettern. Unterhalb eines Klemmblocks folgt noch die Schlüsselstelle der Route, ein steiles Wändchen, welches grob aus zwei Teilen besteht. Der obere Teil ist mit einem Seil (siehe Fotos) gesichert. In Falllinie des Seils frei geklettert, würde ich es gegen III einschätzen. Ein Alternative scheint mir noch das Ausweichen in die rechte (aufwärtsschauend) Flanke. Dies werde ich beim nächsten Mal genauer anschauen. Der untere Teil ist gut zu klettern hat aber nur noch eine Schlinge zur Not als Sicherung. Beim Rässeggsattel wählen wir den Abstieg gegen Westen über Fels, Schutt und Gras. Unterhalb vom Einstieg in den Südkamin können wir zur Belohnung auch noch die grossen Steinböcke aus nächster Nähe beobachten. Beim Zwinglipass geniessen wir eine feine Suppe und das obligatorische Dosenbier. 

Abstieg 
Über den Zwinglipass und die Alp Häderen geht es auf dem Wanderweg hinunter zur Fählenalp und am Fählensee vorbei zur Bollenwees. Landschaftlich führt der Weg wunderschön unterhalb der Felswände von Fählentürm, Schafbergturm, Freiheit, Hundstein, usw. hindurch. Ein wenig ermüdend ist die lange Strecke trotzdem. Spätestens bei der Bollenwees ist man wieder in den Alpstein- Touristenströmen. Auf dem Rückweg zum Pfannenstil gibt es noch einige genussreiche und gemütliche Pausen in der Bollenwees, Alp Sämtis und Plattenbödeli. 

 
 
     
 
Zeiten: 1:28 h  Schwägalp - Hüenerbergsattel 
0:41 h  Hüenerbergsattel - Säntis (Girenspitz, NE- Grat)
0:39 h  Säntis - Rotsteinpass
0:28 h  Rotsteinpass - Altmann
0:50 h  Altmann - Zwinglipasshütte (Schaffhauser Kamin) 
1:05 h  Zwinglipasshütte - Bollenwees
3:45 h  Pausen
Entfernung ungefähr (ebenenprojiziert): 18.8 km
Wetterverhältnisse: sonnig 
Wegmarkierung: weiss-rot-weiss, Wandertafeln, orange, grün
Gipfelbuch: Altmann
Tourengänger: Paul, Urs
Tageszeit: 07:34 - 17:34 Uhr 
 
 

Tourengänger: Urs, PaulBr


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