Abwechlungsreiche Tour auf den Zerminiger (3109 m)


Publiziert von Uli_CH , 10. August 2016 um 23:15.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:10 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1640 m
Abstieg: 1640 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kostenfreier Parkplatz an der Talstation der Seilbahn St. Martin am östlichen Ortsende von Latsch, 250 m von der Vinschgauer Staatsstrasse entfernt.
Kartennummer:Tabacco 045, Latsch / Martell / Schlanders (1:25'000)

Nach der gestrigen Kaltfront, die viel Regen und in höheren Lagen Schnee brachte, sollten sich heute nach letzten Schauern Sonne und Wolken abwechseln. Ich entschloss mich für diese Tour, da sie noch nicht zu sehr in die Höhe führt und auch etwas vom Alpenhauptkamm entfernt ist.

Die Seilbahn bringt mich in zehn Minuten von Latsch nach St. Martin im Kofel. Ich nehme den Wanderweg Nr. 6, der einem Fahrweg folgt und bald in einen Nadelwald mit vielen Lärchen führt. Dieser bietet mir Schutz vor dem starken Nordföhn. Nach 20 Minuten lichtet sich der Wald und ich erreiche die St.-Martiner-Alpe auf 1940 m. Ich folge weiterhin dem Weg Nr. 6, der hier links abzweigt und den Fahrweg verlässt.

Nach weiteren zehn Minuten - der Weg führt mittlerweile wieder durch Wald - gabelt sich dieser auf 2000 m Höhe. Ich folge dem Weg Nr. 6 nach links, während der Weg Nr. 9 nch rechts zur Vermoispitze abzweigt.

Nach insgesamt einer Stunde lässt der Weg bei ca. 2250 m die Waldgrenze hinter sich. Kurz zuvor bot eine Ecke des Weges an einem Wasserreservoir einen schönen Blick zurück nach St. Martin und in die Tiefe in den Vinschgau.

Nach fünf Minuten erreiche ich auf knapp 2300 m eine Hütte. Der Weg windet sich anschliessend auf Wiesen bergaufwärts.

Anderthalb Stunden nach dem Start hüllt mich Nebel ein. Die Hänge der Goldrainer Alpe, die der Weg nun quert, werden zunehmend steiler. Dadurch wird der Weg teilweise auch etwas ausgesetzt. Er kämpft sich von Rippe zu Rippe bergan.

Nach insgesamt zwei Stunden und zehn Minuten taucht plötzlich eine Hütte vor mir auf. Ich gehe um eine Ecke und stehe nach weiteren fünf Minuten unvermittelt auf dem Grat vor dem Niederjöchlkreuz (2731 m).

Nach guten zehn Minuten Abstieg erreiche ich das eigentliche Niederjöchl, wo der Weg Nr. 20B nach rechts abzweigt. Ich gehe weiterhin den Weg Nr. 6 geradaus.

Der Weg quert in der Südwestflanke unterhalb einer Kopfes und ich erreiche nach weiteren 25 Minuten eine Senke. Ein Waal bringt Wasser (vermutlich aus dem Zerminger See) zur Gratkante und lässt es nach Süden Richtung Vinschgau stürzen. Ohne diesen Waal würde die Entwässerung dieses Gebiets nach Nordosten verlaufen.

Nach weiteren 25 Minuten stehe ich auf dem unspektakulären Roßkopf (nach insgesamt 3¼ Stunden).

Der folgende Aufstieg zum Vorgipfel der Zerminiger Spitze gestaltet sich nun wesentlich alpiner, teilweise geht es über Blockwerk. Ich erreiche den Vorgipfel nach insgesamt 3:50 Stunden. Ab einer Höhe von 3000 m finden sich noch Reste des gestrigen Schneefalls infolge des Kaltlufteinbruchs. Das Vinschgau ist ich-weiss-nicht-wieviele Meter unter mir, aber sehen tue ich nichts, da ich von Wolken eingehüllt bin.

Der Weg führt mich nun in 20 Minuten über einen Grat bis zum Hauptgipfel. Er ist unschwierig, gut markiert und hält sich meist rechts der Gratschneide. Insgesamt bin ich jetzt 4¼ Stunden unterwegs.

Auf dem Rückweg benötige ich bis zum Roßkopf eine Dreiviertelstunde und von dort weitere 40 Minuten bis zum Niederjöchl. Nun geht es gute zehn Minuten aufwärts bis zum Niederjöchlkreuz. Für den Abstieg durch die Goldrainer Alpe benötige ich eine Stunde bis ich wieder an der Hütte oberhalb der Waldgrenze ankomme. Nach einer weiteren halben Stunde erreiche ich die St.-Martiner-Alpe. Der gesamte Abstieg bis zur Bergbahn dauert 3½ Stunden.

Die Wanderung war trotz Nebels sehr spannend und abwechslungsreich. Während der ganzen Tour bin ich keiner Menschenseele begegnet.

Orientierung: Bis zum Gipfel ausgeschildert und markiert. Auf dem Grat muss man ein bisschen aufpassen, da es teilweise kaum Wegspuren gibt und die Markierungen teilweise schon etwas vergilbt sind.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke, Handschuhe.

Führer:
  • Hanspaul Menara, Die schönsten 3000er in Südtirol, 3. Auflage 2014, Tour 26
  • sentres-App "Südtirol"

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


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