Rote Wand (2704 m) - Aussichtskanzel im Lechquellgebirge


Publiziert von boerscht , 10. August 2016 um 17:08.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum: 8 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:11,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Bludenz, Ludesch, Raggal nach Marul. Kostenloser PP im Ort.

Bei dem heutigen Wetter ohne eine Wolke am Himmel sollte es ein Ziel mit entsprechender Aussicht werden - die Rote Wand im Lechquellengebirge. Berichte zur Roten Wand und der Tour über Lauguz- und Kasenza Alpe gibt es schon genug, daher nur eine Kurzfassung.

Früh geht es um 7:10 mit dem ersten Wanderbus von Marul in ca. einer halben Stunde Fahrtzeit zur Laguzalpe. Das Tagesticket kostet 10 €, was ich für angemessen halte. Den Fahrplan für den Wanderbus gibts hier, ich habe vorsichtshalber am Tag zuvor angerufen und nachgefragt ob der Bus denn fährt, dies wurde mir freundlich bestätigt.

Von der Laguzalpe geht es recht einfach zuerst über Wiesen, dann Fahrweg zur oberen Laguzalpe. Hier zweigt der WBW markierte Weg zur Roten Wand ab. Immer etwas steiler werdend geht es über ein ausgedehntes Geröllfeld über gute Wegspuren zum Wegweiser vor dem Oberen Sättele.
Eigentlich wollte ich noch aufs Formrain-Rothorn, welches über den Grat von der roten Furka aus in leichter Kletterei laut AV führer zu erreichen sein soll, irgendwie war ich dann aber doch zu Faul hierfür, obwohl ich extra noch einen Helm mitgeschleppt habe.
Oben auf der roten Furka ist gerade eine große Steinbock Kolonie zu sehen.

Über das etwas ausgesetzte, teilweise mit Stahlseilen versicherte obere Sättele geht es ins nordseitige Schuttkar der Roten Wand. Bis auf ein heikles, pickelhartes Schneefeld, welches unterhöhlt ist und ich lieber nicht über die vorhandenen Trittspuren am unteren Ende gehe, sondern lieber wie die Gruppe mit Bergführer vor mir oben rüber, stellt der Weg bisher kein Problem dar. Der Schnee hält sich hier jedoch wohl sehr lange, wenn nicht sogar das ganze Jahr über.
Über die nordöstliche Schulter geht es nun ordentlich steil, nach oben hin in leichter Kraxelei auf den Vorgipfel der Roten Wand.
Nun beginnt der spannende Grat zum Hauptgipfel. Zu diesem Gibt es hier auf Hikr bereits einige Diskussion bezüglich der Schwierigkeitsbewertung. Ich sehe ihn als T5- aufgrund der teilweise sehr bröseligen, abschüssigen Querungen in der Nordseite des Grates, welche nicht zu unterschätzen sind und vor allem bei Nässe gefährlich sein können. Auf dem gesamten Grat ist absolute Trittsicherheit gefordert, die Ausgesetztheit hält sich einigermaßen in Grenzen. Was die Kletterstellen angeht liegen diese zwischen I und II daher vorsichtshalber lieber mal II angegeben. Generell sollte man sich wenn möglich immer auf der Schneide oder nordseitig halten, südseitig ist es um einiges ausgesetzter.

Auf dem Gipfel angekommen hat man heute ein wahnsinns Panorama über Alpstein, Rätikon, Bregenzer Wald, Silvretta bis hin zu Bernina und Piz Palü. Der unter dem Gipfel liegende Gletscher ist teilweise Aper und wird's wohl nicht mehr allzu lange machen. 
Nach ausgiebiger Gipfelrast und einigen Fotos gehts wieder über den selben Weg zurück bis ins nordseitige Schuttkar.
Kurz nach dem oben erwähnten Schneefeld zweigt der Weg Richtung Kasenza Alm ab. Dieser führt nun durch das Geröllfeld und anschließend einige Kraxelstellen (T4;I) steil nach unten. Auf dem Weg beobachte ich unzählige Murmeltiere. Bald erreicht man die Hütten Spizegga, 6 Reihenhäuser für Kühe.
Nach einem Abstecher mit Jause schön gelegenen Klasenza Alm gilt es nochmal ca 150-200 Hm zum Sättele aufzusteigen. Von hier geht es dann ruckzuck wieder zum Ausgangspunkt der Laguzalpe, wobei ich hier den Bus um 15:00 Uhr gerade so verpasse und daher nochmal 1 h warten muss, was bei dem herrlichen Wetter jedoch alles andere als ärgerlich ist.

Tourengänger: boerscht
Communities: Alleingänge/Solo


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 10. August 2016 um 18:12
Toller Tour und Fotos!!

Die Fernsicht war ja vom Feinsten!

Beste Grüße
Hanspeter

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. August 2016 um 18:56
Vielen Dank! War wirklich ein super Bergtag.

Gruß Adrian


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