Verbellakopf (2581m) - Überschreitung des Valschavielkamms


Publiziert von AIi , 14. September 2016 um 22:28.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 2 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Der Valschavielkamm im Süden der Verwallgruppe trägt je nach zählweise fünf oder sechs recht unterschiedliche Gipfel. Angefangen im Süden wäre da der Nördliche Strittkopf, dieser ist auch gleich unser Wackelkandidat - über seinen Namen und ob es sich hier überhaupt um einen Gipfel handelt ist umstritten. Sein südlicher Nachbar ist der Östliche Valschavielberg oder wohl auch Südlicher Strittkopf. Die Namen scheinen auch hier alles andere als klar zu sein, sicher ist nur, dass es sich hierbei um einen bekreuzten Hüttenberg der Heilbronner Hütte handelt. Der dritte in dieser komplizierten  Reihe ist dann der Westliche Valschavielberg, an sich recht unlohend wird er wohl nur bei einer Kammüberschreitung besucht.
Gänzlich durcheinander von verschiedenen Bergnamen im AVF, sämtlichen Karten, Hüttenübersichtsbildern und Hikr braucht es nun klare Strukturen zum Erholen - diese kommen auch mit dem eindeutigen Verbellakopf, schönster Gipfel des Kamms. Am Südende sind noch Versalspitze und Augsutenberg zu erwähnen, abgerundete Gipfel, in Relation zur einfachen Erreichbarkeit aber mit perfekter Aussicht. 
Egal wie die Gipfel nun auch heißen und seien mögen, die Gesamtüberschreitung des Valschavielkamms ist eine abwechslungsreiche Tour, ideal zur Eingewöhnung am Beginn unseres Hüttenurlaubs...


Los geht es an der Heilbronner Hütte, günstigster Ausgangspunkt will man die Tour an einem Tag machen. Um möglichst einfach zur Grathöhe der Strittköpfe über den Scheidseen zu kommen, wandere ich ein Stück über Wanderwege nach Norden Richtung Wormser Hütte. Kurz nach den Seen dann nach links vom Pfad ab und weglos durch die teilweise etwas steilere Flanke hinauf zum Grat und seinem nördlichsten Eckpunkt, dem nördlichen Strittkopf. Von hier auf dem Grat oder meist einfacher links davon auf Wegspuren zum Südlichen Strittkopf mit großem Kreuz direkt über der Heilbronner Hütte. 

Teils durch Blockgelände, teils durch Gras geht es am Kamm weiter (der hier mehr ein breiter Rücken ist) zum Westlichen Valschavielberg, einer unbedeutenden Erhebung. Von diesem durch eine breite Rinne westseitig hinab und nach links (S) zurück zum Grat. Auf oder knapp links daneben auf Wegspuren (die sich über den gesamten Kamm ziehen!) auf den Verbellakopf zu, kurz vor dessen Gipfel direkt am Grat hinauf (II) oder einfacher der Wegspur nach rechts in die Flanke folgen und ausholend auf den höchsten Punkt.

Wer im T4 I Bereich bleiben möchte muss vom Gipfel auf der Westseite durch eine breite Schrofenrinne (Wegspuren) ein gutes Stück absteigen und unter den Felsen des Verbellakopf-Südgrats zurück zum Kamm queren. Andernfalls nimmt man den direkten Grat (soweit es eben Sinn macht), hierbei begegnen einem  Kletterstellen im II. Grad die ihr Finale in einer Platte oder Kamin im Bereich II+ finden. Danach einfach weiter am Grat zu einem etwas vorgeschobenem Punkt ohne Namen mit Selfmade Kreuz und von diesem, Abbrüche umgehend, z.b. durch eine breite Rinne hinab zum flachen Jöchli, Pass einer Forststraße.

Um die Sache zu vervollständigen, vom Jöchli noch kurz über markierte und ausgeschilderte Wanderwege auf Versalspitze und Augustenberg (Gute Aussicht!), anschließend den gleichen Weg Retour und vom Jöchli über Fahrwege (etwas ein hatscher) zurück zur Heilbronner Hütte.

Schwierigkeiten:
Heilbronner Hütte - Kammhöhe bei den Strittköpfen: T3 weglos, Routenfindung wichtig
Überschreitung Strittköpfe: T3 südl. des Kamms oft Wegspuren
Strittkopf - Westl. Valschavielberg - Verbellakopf - Jöchli: Auf den oben genannten, deutlichen Wegspuren bis T4 I (gutes Routenfindungsgespür trotzdem wichtig) direkt am Grat kurz nördl. vom Verbellakopf und länger am Südgrat T5 II, Schlüsselstelle II+.
Jöchli - Versalspitze - Augustenberg: T2 markiert, beschildert
Jöchli - Heilbronner Hütte: T1 Fahrwege

Tourengänger: AIi


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Kommentare (4)


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sven86 hat gesagt:
Gesendet am 18. September 2016 um 09:43
Servus Ali,
Schöne Tour; scheint dann ja doch nicht ganz so wild zu sein wie gedacht und der AVF schon hinzuhauen mit seinem Einser; das ist in der Gegend ja immer eine Lotterie.
Bin mal gespannt auf Deine weiteren Verwallabenteurer, bei hoffentlich mehr Wetterglück!
VG Sven

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. September 2016 um 11:35
Hi Sven,
besonders wild ist die Tour wirklich nicht. Ich bin überzeugt, dass wenn man die felsigeren Stellen umgeht, im T4 I Bereich bleibt. Meine weiteren Touren habe ich auch nach dem AVF geplant und richtig im Stich gelassen hat er mich nicht.
Ja, bissl was is sich no ausgangen...;)

Gruß Ali

paul_sch hat gesagt: Richtung?
Gesendet am 26. August 2021 um 13:34
Würdest du die Tour in dieser Richtung empfehlen, oder ginge wohl andersrum genausogut? (ich überlege die Nutzung der Tafamuntbahn...)

Danke für den Bericht jedenfalls!

AIi hat gesagt: RE:Richtung?
Gesendet am 26. August 2021 um 13:37
Nach meiner Erinnerung geht umgekehrt genauso gut.


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