Hohe Wasserfalle - Nomen est Omen ;)


Publiziert von DHM123 , 11. August 2016 um 16:23.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 7 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:ca. 19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ötztal, Ausfahrt in Umhausen und Auffahrt nach Niederthai in Richtung Osten
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ditto
Kartennummer:AV-Karte 31/2 Sellrain

Warum trägt die Hohe Wasserfalle nur diesen Namen ? Jetzt ist's mir klar geworden:
nach einem heftigen Temperatursturz am Freitag, 5.8.2016 war einiges an Schnee oberhalb 2700 m zusammengekommen und dieser hatte sich natürlich auch in den Gipfelrinnen der Hohen Wasserfalle angesammelt.
Am Sonntag, 7.8.2016, an dem wir (ein Arbeitskollege von mir et moi) unsere Tour
durchführten war dieser schon weitgehend aus den Rinnen, insbesondere aus der
Sommer-Anstiegs-Rinne weggetaut, aber die Rinne war halt tropfnass.
Entsprechend rann das Wasser, stellenweise wie ein kleiner Wasserfall die Rinne entlang.
Der Aufstieg - und insbesondere der Abstieg dann eine stellenweise etwas heikle Angelegenheit, siehe Bilder später.
Start also am Sonntag, 7.8.2016 und Aufbruch vom Gasthof Praxmar, auf dem wir 2 Nächte verbrachten (übrigens sehr angenehme Zimmer, gutes Frühstück und gutes Essen, absolut ruhig, sehr zu empfehlen).
Warum von hier ? Weil eigentlich die Lüsenser Villerspitze für den Sonntag geplant war.
Die Platten waren aber Sonntag früh noch gut verschneit (siehe Bild unten) und angesichts des Super-Tauwetters war zu erwarten, dass diese am Nachmittag sehr nass sein würden und das war uns dann doch zu heikel.
Also Traverse durchs Sellraintal ins Ötztal und von Umhausen Auffahrt nach Niederthai.

Start in Niederthai um 10:00 Uhr und dann Aufstieg im Horlachtal auf dem breiten (Fahr-)Schotterweg in Richtung Schweinfurter/Gubener Hütte bis zur Kleinen Horlachalm auf ziemlich genau 1900 m Höhe.
Hier hatte sich kurz vor unserem Aufstieg leider ein tragischer Unfall zugetragen und es fuhren einige Polizeiwägen auf dem Fahrweg hinauf und hinunter. Mehr dazu hier aber nicht, Infos z.B. auf der Homepage von Radio U1.
Das Horlachtal ist landschaftlich sehr schön, die Strecke aber sehr, sehr lang und man gewinnt kaum an Höhe, das zehrt etwas an den Nerven, wenn man weiss, das man noch eine lange und anspruchsvolle Wegstrecke vor sich hat.
Bei der Kleinen Horlachalm biegt man dann vom Fahrweg nach links, also nach Norden ab und es geht auf einem schmalen, gut markierten Pfad durch Heidekraut-,  Blaubeer- und andere Strauchfelder und auf Wiesenmatten, links vom Finstertaler Bach zur Finstertaler Sennhütte als nächstem Ziel auf 2147 m Höhe hinauf.
Dann geht's immer links vom Bach auf dem Pfad auf schönen, aber schon steileren und
blockdurchsetzten Almflächen hinauf. Auf ca. 2350 m Höhe trifft man auf den Weg, der vom Peistakogel hinabführt und biegt hier rechts ab, links führt der Pfad zum Peistakogel hinauf.
Das Gelände wird zunehmend alpiner und man trifft auf den nächsten Abzweig auf ca. 2450 m Höhe: links geht es zum Gruejoch und rechts weiter ins Wannenkar. Hier befindet sich ein Schild mit der Aufschrift "Kuglates Wannenkar, 2500 m". Ganz so hoch ist man hier zwar nicht, aber im Groben stimmt's ja schon.
Jetzt wird es immer interessanter: zunächst ist ein Blockfeld auf einer Höhe von ca. 2600 m zu
durchqueren und dann geht es auf sehr steilen Schutthängen zu den ca. 100 m hohen Südost-
Felsabstürzen der Hohen Wasserfalle schnurstracks geradeaus hinauf, bis man auf die
bereits erwähnte Gipfelrinne trifft. Es gibt 2 Rinnen, die zum Gipfel führen,
die markierte Rinne ist die linke, die rechte wird wohl in der Regel im Winter benutzt. In der letzteren gibt es weniger Felsen, dafür ist diese noch erdiger als die linke und im Sommer wohl noch unangehmer zu begehen. Der Schlussanstieg führt dann durch diese linke Rinne.
Am (in Aufstiegsrichtung) linken Rand der Rinne kann man sich sehr gut festhalten,
leider war der linke Teil aber sehr nass und daher rutschig.
Der rechte Rand der Rinne war trockener, hier befinden sich aber weniger Griffe und auch hier gab es rutschige Stellen. Mein Arbeitskollege wählte die rechte Route, ich die linke, beide führten letztlich zum Ziel. 2 Mal muss in der Rinne einem Felsblock ausgewichen werden, nicht schwer, der 1. Grad wird kaum überschritten.
Allerdings mussten wir im Abstieg eine sehr rutschige Stelle ziemlich weit unten in der Rinne kurz rechts umgehen und diese kurze Umgehungsstelle war schon dem 2. Grad zuzuordnen.
Wie auch immer, insbesondere der Abstieg durch die Rinne war eine etwas heikle Angelegenheit und erforderte entsprechende Konzentration. Freude am Gipfel und dann der sehr lange Abstieg auf der gleichen Route wie dem Anstiegsweg.

Aufstiegszeiten: insgesamt 5 h Stunden bei ruhigem Anstiegstempo
                              Niederthai - Kleine Horlachalm: 1 1/2 h
                              Kleine Horlachalm - Finstertaler Sennhütte 1/2 h
                              Finstertaler Sennhütte - Langes Wannenkar 1 h
                              hier dann eine längere Pause :)
                              Langes Wannenkar - Aufstiegsrinne 1 1/2 h
                              Aufstiegsrinne ca. 15 Minuten
                             

Abstiegszeit: insgesamt ca. 3 1/2 Stunden

Tourengänger: DHM123


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