um und auf den Basòdino, August 2016, 3|3: Passo Grandinagia - San Giacomo


Publiziert von Felix , 19. August 2016 um 20:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 7 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Cristallina   CH-TI   Gruppo Pizzo San Giacomo   Gruppo Basodino   Gruppo Pizzo Castello   Gruppo Grieshorn 
Aufstieg: 1070 m
Abstieg: 1115 m
Strecke:Albergo Robièi - P. 2447 - Cresta dell'Arzo - Staumauer Lago dei Cavagnöö - P. 2456 - (P. 2507) - Passo Grandinagia - (P. 2476) - San Giacomo - Alpe San Giacomo - P. 2220 - P. 2062 - Paltano, Parkplatz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Paltano, Parkplatz - Nufenenpass - Ulrichen - Gletsch - Grimselpass - Innertkirchen - Brünigpass, Autostrasse Lungern - Alpnachstad, Hergiswil - Kriens - Wolhusen und Gettnau nach Wyssachen
Kartennummer:1271, 1251

Nach der gestrigen famosen Hochtour verlassen wir nach dem Frühstück noch im Schatten unser Domizil währen der letzten zwei Tage, das mit delikatem (Nacht)-Essen aufwartende Albergo Robièi.

 

Nur kurz wandern wir bei erfrischenden Temperaturen, schnell einmal gewinnen wir danach den steilen, meist im Gras verlaufenden, Aufstieg nach Arzo sowie den gleichnamigen Grat, welcher sich zwischen dem Lago di Robièi und dem Lago dei Cavagnöö erhebt - und auch die Sonne, welche nun stark einstrahlt und erwärmt …

Einige Male noch dürfen wir den Ghiacciaio di Basòdino sowie den mit grosser Genugtuung erreichten Basòdino von unserem Weg aus „goutieren“ J

Dieser wird mit zunehmender Höhe leicht undeutlich; mit abflachendem, nicht jedoch einfacherem, Gelände, verlieren wir die Spur - kommen jedoch trotzdem unproblematisch hinauf zur Hütte auf Cresta dell’Arzo, wo wir eine kurze Pause einlegen - und uns bereits weiter folgende Tourenabschnitte offenbart werden ;-)

 

Dem nur sanften Kamm entlang schreiten wir, recht gut markiert, wenige Höhenmeter erst flacher ab bis zu einem (wohl ehemaligen, wie eine „Startbahn“ aussehenden) Bauwerk von Armee oder Kraftwerksbetreiber; hier findet sich der Abzweig hinunter zum Staudamm des Lago dei Cavagnöö (übrigens: nicht wie auf der LK eingezeichnet weiter östlich, sondern direkt inmitten der Betonmauer des erwähnten Werkes auf 2366 m).

Steil geht es die ~ 55 Höhenmeter hinunter - die letzte Felspassage zum Lago dei Cavagnöö, Staumauer Cavagnoli, ist abschüssig, und seilgesichert.

 

Ennet der Mauer ziehen wir gleich weiter, erst über moderate Hänge, schliesslich zum Einstieg in den sich stets felsiger erweisenden, oft auch beträchtlich steil zum See abfallenden, NNE-Hang. Unterhalb von P. 2365 schreiten wir weiter fort und an, gelegentlich dürfen die Hände eingesetzt werden, dann ist’s wieder angenehmes Gehgelände. Danach jedoch ändert die Topografie: wir treten über in reines plattiges Felsgelände - wunderschön zu begehen, und gewinnen so genussvoll weiter an Höhe. Nach dem markanten Übergang vom Fels in flacheres Schrofengelände halten wir inne, und rasten ein zweites Mal - eine weitere Etappe bis zur Schwemmebene unterhalb von P. 2507 (mindestens teilweise) vor Augen ;-)

Erst führt die deutliche Spur am Hang entlang weiter, nur wenig abwärts, bis jedoch eine Steilstufe - und an deren Ende die heutige Schlüsselstelle - uns erwartet: ein schmales Pfädlein leitet über einen begrasten Felsrücken zur Felsstufe, welche nicht ganz trivial (auf verschiedenen) „Wegen“ abgekraxelt werden kann. Danach findet sich wieder kurz einfaches Gelände bis zum grossen Schneefeld, welches wir jedoch - aus Gründen der Sicherheit: ein Ausrutschen im sehr festen, angefrorenen, Schnee wäre unbekömmlich - am unteren Ende umgehen, und anschliessend hinüberqueren zur malerischen Schwemmebene auf ~ 2498 m; die junge Bavona hat hier, vor der Steilstufe zum Lago dei Cavagnöö eine malerische Landschaft erschaffen!

Schneefelder am Rande sowie überraschende Blumenpolster bereichern die an sich karge, vom mäandrierenden Bach jedoch „aufgewertete“ Landschaft; am westlichen Rand folgen wir den spärlichen Markierungen und begeben uns in den gerölligen, blockigen, Aufstieg Richtung Pass. Einige Male muss der Weg durch Felsbrocken, Geröll oder über Schnee gesucht werden - er ist jedoch unproblematisch zu begehen. Wir gewinnen - bei stets herrlichem Wetter (und Sonnenschein) - zunehmend an Höhe; es zeigen sich vermehrt schönste Blumenpolster, und schliesslich die ersten Mont-Cenis-Glockenblumen J

Nach etwas coupiertem Felsgelände öffnet sich dann der Blick zum finalen Anstieg in einer steilen, rutschigen Halde; kurz vor dem Passo Grandinagio erblicken wir nicht nur zahlreiche, sondern auch ein ganzes Feld der eben hochgelobten Glockenblumen - und wie wir auf dem Pass angelangt sind, eröffnet sich hier der Weitblick zum Nufenenpass und zum Alpenhauptkamm (mit u.a. Aletsch-, Gross Wannen- und Finsteraarhorn).

 

Nach der Mittagsrast machen wir uns auf den erst in der steilen Flanke verlaufenden Abstieg; er führt später etwas moderater im mehrheitlich von Gras dominierten Gelände unterhalb von (P. 2476) zum weitläufigen „vaterländischen“ (so Max) Geröll- und Trümmerfeld; der Gang darüber, durch dieses hindurch, erfordert doch Konzentration, etwas Orientierungssinn - und Ausdauer! Ausnehmend lang erscheint uns der Gang durch die Schutthalden, mal mit wenigen Markierungen versehen, oft jedoch am besten selbst die beste Route durch das kaum enden wollende, auf und ab wogende steinerne Meer, suchend. Immerhin, nach einer - willkommenen - Querung eines Schneefeldes und Wiederanstieg finden wir uns in Alpgelände wieder. Auf diesem geht’s sehr angenehm (!) auf deutlichem Weg sanft hinunter nach San Giacomo: hier, wie auch gegen  Passo San Giacomo hin, sind mehrere Dutzend Wanderer unterwegs - bei der kleinen, schmucken, Kapelle lagern ~ zwei Dutzend Jugendliche mit Begleitpersonen …

 

Auch wir lassen uns bei der kleinen Staustufe des Baches südlich davon für eine letzte Pause nieder, bevor wir uns auf den Schlussabstieg begeben; gemütliches Wandern ist bis zur Hütte nahe P. 2220 [mong weiss darüber Interessantes zu berichten ;-)] angesagt; danach folgen wir unserem Aufstiegsweg von vorgestern doch steiler hinunter. Wie unterschiedlich sich nun dieser - bei den jetzt herrschenden sonnigen Verhältnissen - uns präsentiert: waren wir während der Eröffnungsetappe unter Wolken und bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit, später im Nieselregen, unterwegs, so zeigen sich das Val Bedretto sowie der Nufenenpass im schönsten Sonnenlicht!

Zügig erreichen wir den Parcheggio Paltano; unsere dreitägige erfolgreiche und beglückende Basòdino-Runde begiessen wir nach kurzer Fahrt auf dem Nufenenpass - wo wir auch gleich mögliche weitere Gipfelziele in Augenschein nehmen …

 

unterwegs mit Max, Ruth und Urs

 

ñ 1 h 25 min bis Cresta dell’Arzo, P. 2447

 

ñ 1 h 35 min bis ~ 2582 m (Fels-Gras-Grenze südsüdwestlich von P. 2625)

 

ñ 1 ¼ h bis Passo Grandinagia

 

ò 1 h 25 min (inkl. ¼ h Pause) bis San Giacomo

 

ò ¾ h bis Parkplatz Paltano 


Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: Passwanderungen


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Kommentare (2)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2016 um 23:21
Besten Dank für's "Rekognoszieren". Da drüber wollte ich schon lange einmal.

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. August 2016 um 23:25
ist - so wie wir es erlebt haben - eine (bis aufs lange Felsen-Geröllfeld) echt dankbare Passüberschreitung


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