Falknis - Falknishorn Überschreitung


Publiziert von MatthiasG , 25. Juli 2016 um 15:37. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:23 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   FL 
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto

Schon lange hatte ich den Falknis im Auge, und nach einer Begegnung mit der Bergläuferin Sabine am Schillerkopf (siehe Bericht) kam er mir wieder ins Gedächtnis. Kurz danach meldete sich Paul, und wie immer waren wir uns schnell einig. Abgesehen von der Startzeit, welche in schwierigen Verhandlungen vereinbart wurde... Paul hat schon angedroht nächstes Mal einen Anwalt hinzuzuziehen und mir vorgeworfen, ich würde am liebsten schon um Mitternacht starten... :D

Start in St. Luzisteig, der Parkplatz ist leicht zu finden. Dann geht es kurz über Forststraße, später über einen Steig steil nach oben zur urigen Enderlinhütte, wo wir ein kleines Frühstück zu uns nehmen. Der Wirt ist sehr freundlich und gut informiert. Bis dahin ist alles sehr einfach, ca. T2.

Dann geht es aber relativ bald in aussichtsreiches, wunderschönes T4 Gelände über, und es kommen ein zwei Kraxelstellen, welche mit Schnee unangenehm wären. Das Gelände ist auch bereits ein wenig ausgesetzt. Es werden Wasserläufe gequert, also bei Schmelze ist besondere Vorsicht geboten (auch wegen Steinschlaggefahr). 

Im obersten Teil wird es dann wieder flacher. Die Markierungen sind gut. Vor dem Gipfel liegen noch Schneefelder, welche aber kein Problem darstellen, da das Gelände übersichtlich ist. Der Gipfel selbst bietet eine tolle Aussicht und genug Platz für eine Jause.

Danach wird es aber spannend. Die Querung unter dem Falknis in Richtung Falknishorn ist von Schierfergeröll geprägt, steinschlaggefärdet, ausgesetzt, dürftig markiert und insgesamt als gefährlich zu bewerten. Ein senkrechtes Schneefeld zwingt uns zu ungemütlicher Kraxelei auf brüchigem Gestein. Es sind an wenigen Stellen Ketten vorhanden, die dort auch wirklich nützlich wären, aber sie sind teils ausgerissen bzw. die Anger so gelockert, dass man sie ganz leicht von Hand aus dem Stein reissen könnte. Also auf keinen Fall in die Dinger reinhängen! Ist eigentlich auch kein Wunder, dass die in so einem Gestein nicht lange halten. Diesen Teil würde ich bei diesen Bedingungen mindestens als T5 einstufen (bei den hier vorliegenden T4 Bewertungen waren die Ketten wahrscheinlich intakt). Der weglose Abschnitt ist auf der Schweizer Landeskarte online im kleinsten Maßstab gut zu erkennen.

Danach wird zwar das Gelände wieder einfacher, aber aufgrund eines besonders lästigen, steil abfallenden Schneefeldes haben wir noch keinen Anlass zur Entspannung. Das Schneefeld mussten wir drei mal queren, und ganz unten konnten wir dann sehen, dass ein Ausrutscher hier fatal enden hätte können. Die entsprechende Rinne vor dem Grat zum Guschasattel ist auf der Karte gut zu erkennen.

Am Grat wird es dann wieder gemütlicher (ab hier wieder T4 und weniger), wir machen wieder Fotos und überprüfen an diesem äußerst warmen Tag unsere Trinkvorräte. Die 2 Liter die ich fast immer mitschleppe und so gut wie nie brauche, werden diesmal fast knapp. Auf 1700m bei Säss (Jagdhütte) gibt es aber Wasser. Dort geht es auch wieder in den Wald, und wir sind recht dankbar für den Schatten.

Der restliche Abstieg zieht sich, vor allem der Schluss über Forststraße und am Ende sogar noch etwas Asphalt. Nur das Militär unterhält uns mit einer Gefechtsübung, bei der Munitionsverbrauch scheinbar keine Rolle spielt.... 

Pauls Fotos und Bericht: http://eigelb.at/c/nachrichtenreader/falknis-2-560m-von-st-luzisteig.html

Tourengänger: MatthiasG, paul_sch


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