Dreizehntenhorn via Niggelingtälli


Publiziert von Dodovogel , 22. Juli 2016 um 20:05.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:16 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW nach Turtmann, dann bis Gruben im Turtmanntal, Öffentlicher Parkplatz kurz vor Hotel Schwarzhorn.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Schwarzhorn in Gruben

Kurzfristig haben wir uns entschieden auf dem Weg von Zürich zum Genfersee einen Abstecher ins Turtmanntal zu machen. Dieser Bericht von Daniele Amos (http://www.camptocamp.org/outings/776233/fr/dreizehntenhorn-par-le-niggelingtaelli) bei der Konkurrenz war sehr knapp aber bestätigte, dass die Bedingungen am Dreizehntenhorn trotz des bescheidenen Wetters in der Vorwoche recht gut waren. Unterwegs haben wir an diesem wunderschönen Sommertag gerade mal einen einzigen Wanderer getroffen.

Schwierigkeit Allgemein
Grundsätzlich ist die Schwierigkeit dieser Route T3.
  • Weg ist nicht immer durchgehend sichtbar und nur teilweise markiert; erfordert etwas Orientierungsvermögen.
  • Keine besonders ausgesetzten Stellen
  • Bei guten Bedingungen keine besonderen Hilfsmittel nötig.
  • Im Schlussaufstieg über den Grat auf das Dreizehntenhorn benötigt man eventuell die Hände um den einen oder anderen Felsblock zu überwinden.
Die Bewertung T4- ist auf die nicht optimalen Bedingungen zurückzuführen. Letzte Woche war das Wetter kälter. Daher gab es immer noch einige Schneefelder. Diese können oft umgangen werden aber man verliert dann leicht die Wegspuren. Speziell im Aufstieg von der Niggelinglicke zum Gipfel kann eine andere Routenwahl die Schwierigkeit bei diesen Bedingungen deutlich erhöhen. Wir haben im Aufstieg nicht die beste Route gewählt und mussten ein steiles und etwas gefährliches Schneefeld queren. Der Schnee musste am frühen Nachmittag stellenweise sehr sorgfältig begangen werden. Steigeisen sind hier zu empfehlen.

Wegbeschreibung
Die unten angegebenen Zeiten sind unsere ungefähren Gehzeiten ohne Rast. Der Zeitbedarf in der Tabelle ist unsere Gesamtzeit mit Rast. Wir waren eher gemütlich unterwegs.

Begleiter: Vera 

Gruben – Niggelingtälli (1h 20 min, T2)
Beim Hotel Schwarzhorn, findet man Wanderwegweiser. Wir folgen dem Weg nach Osten, steil den bewaldeten Hang hoch. Auf dem etwas spärlich markierten Pfad bleibend, erreicht man einen Wegweiser auf etwa 2150 m. Hier kommt ein Wanderer mit schwerer Packung den Hang hinunter. Es wird der einzige Wanderer bleiben, dem wir heute begegnen.

Nach Norden führt der Weg an Grüobu Mittelstaffel vorbei in Richtung Tschafil. Dieser Weg wäre eine Option aber wir nehmen ihn erst auf dem Rückweg. Wir gehen weiter nach Osten den Hang aufwärts. Ausgeschildert ist hier der Alpenpässeweg (Nr. 6) und der Augstbordpass. Bald ist ein graues Band im Hang zu sehen. Bei diesem Band gibt es eine nicht ausgeschilderte Abzweigung, heute mit Kuhdraht abgesperrt. Über den Draht steigen wir rüber; Der Weg verläuft jetzt die Höhe haltend, entlang der Baumgrenze nach Norden und bald findet man w-r-w Markierungen. Sobald man die Hütte Niggelingu Oberstaffel sieht, erreicht man auch den Pletschbach und die Talebene des Niggelingtälli bei einem kleinen Seelein.

Niggelingtälli – Niggelinglicke (1h 40 min, T3)
Wir gehen erstmal querfeldein durch die untere Talebene. Im Osten stürzt sich der Petschbach über eine erste Steilstufe herab. Wir steigen nördlich davon auf und folgen hier einem Pfad, der von der Hütte Niggelingu Oberstaffel her kommt. 

Im Niggelingtälli gibt es auf der Karte Wegspuren eines scheinbar nicht mehr unterhaltenen Wanderweges. Trotzdem findet man noch viele verblassende w-r-w Markierungen und deutliche Spuren des Weges. Diese sind aber nicht durchgehend zu erkennen und so muss man sich manchmal den Weg etwas suchen. Oft helfen Steinmänner bei der Wegfindung. Man kann sich im Zweifel immer am Pletschbach orientieren. Die Route verläuft immer nahe und links (nördlich) des Baches.

Das nächste Hindernis ist die treffend benannte Roti Ritze. Man folgt weiter dem Bach den steilen Hang hoch und umgeht so Punkt 2661 nördlich. Bei Punkt 2639 passiert man zwei kleine Seen. Vom zweiten See aus kann man die Niggelinglicke am bereits sichtbaren Wegweiser gut erkennen. Jetzt gibt es immer wieder ungefährliche Schneefelder, die aber leicht umgangen werden können. Direkt voraus ist ein mittelgrosser Felsvorsprung. Um zur Niggelinglicke zu gelangen umgeht man diesen am besten links. Nach einem kurzen, steilen und gerölligem Aufstieg erreicht man die Passhöhe.

Niggelinglicke – Dreizehntenhorn (50 min, T4-)
Das Dreizehntenhorn befindet sich süd-östlich. Der Gipfel ist noch nicht sichtbar. Die Aufstiegsroute verläuft auf dem Nordwestgrat. Gleich zu beginn gibt es einige grössere Geröllblöcke zu übersteigen. Pfadspuren sind hier selten und schwer auszumachen. Dies könnte daran liegen, dass der "Normalweg" unter Schneefeldern verborgen ist. Wir versuchen dem Grat zu folgen; meist tendieren wir dazu Hindernisse über die Nordseite zu umgehen. Etwa in der Hälfte der Route erreichen wir ein steiles Schneefeld. Der Schnee ist bereits recht weich. Tritte lassen sich leicht mit den Schuhen schlagen. Aber besonders vertrauenswürdig sind diese nicht. Sehr vorsichtig, mit Grödeln und Stöcken und etwas nervös queren wir das Schneefeld ohne Zwischenfall. Danach verläuft der Aufstieg weniger Steil über mittelgrosse Geröllbrocken bis zum Gipfelkreuz.

Dreizehntenhorn – Niggelingu Oberstaffel (2h, T3)
Im Abstieg suchten wir nach einer Möglichkeit das Schneefeld zu umgehen. Bei genauem Hinsehen erkennt man Spuren eines Weges, welcher dem Nordwestgrat folgt; er verläuft aber etwas weiter südlich; auf der anderen Seite des Grates als unsere Aufstiegsroute. Das heikle Schneefeld und die Niggelinglicke werden umgangen. Auf etwa 2900 m biegt der Weg scharf nach Süden ab und passiert einen gerölligen Felsvorsprung. Von unten sieht es nicht so aus als ob man hier leicht aufsteigen kann aber es führt ein recht guter, steiler Weg durch den Fels hinunter. Unten hat es einige ungefährliche Schneefelder welche man zeit- und energiesparend abfahren/abrutschen kann. Man erreicht schnell Punkt 2735 im Niggelingtälli und bald wieder den Aufstiegsweg bei den Seen. Wir folgen diesem bis zur Hütte Niggelingu Oberstaffel.

Niggelingu Oberstaffel – Gruben (1h 45 min, T2)
Von der Hütte wollen wir dem 100 m tiefer liegenden Weg via Pletschu Oberstaffel zurück nach Gruben folgen. Gleich nach der Hütte kommt eine Abzweigung aber in einem Moment von miserablem Urteilsvermögen habe ich entschieden, dass dies nicht der richtige Weg ist. Wir überqueren zuerst den Pteschbach und folgen dann diesem Talwärts. Es hat Spuren die sich schnell verlieren. Also geht es jetzt wild hinunter bis wir wieder auf den richtigen Weg bei Pletschu Oberstaffel treffen. Jetzt geht es grösstenteils flach durch den Wald auf einem schönen, gemütlichen Weg bis zu dem vom Aufstieg bekannten Wegweiser gleich nach Grüobu Mittelstaffel. Nach Gruben folgen wir dem Aufstiegsweg hinuter.

Tourengänger: Dodovogel


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