Schlechtgaisl 2537m - Die ganze Leite


Publiziert von georgb , 18. Juli 2016 um 09:55.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-Prags-Brückele
Kartennummer:tabacco Pragser Dolomiten

Die Gewitter sind wieder abgezogen und die Gaislleite lädt zu einer unbeschwerten Wiederholung. Heute werden wir allerdings nicht alleine sein und die Murmeltiere haben sich auch zurückgezogen. Bald zweigen wir von der Völkerwanderroute ab und besuchen die Schlechtgaisl, ein schöner Gupf unter den grauenhaften, bröckelnden Nordwänden des gewaltigen Gaislmassivs. Der Aufstieg ist technisch einfach, im Gehgelände, aber das lockere Steilgeröll ohne jegliche Begehungsspuren und Markierungen erfordert Trittfestigkeit und Gespür für die beste Route. Von oben ist der Weiterweg gut einsehbar und im Westen lockt das Gaisele zu einer Nachholung des einst verpassten Gipfelsturms. So queren wir nocheinmal hinüber, durch wilde Buckel in unberührtem Gelände. Am Gipfelaufbau steigen wir von Südwesten direkt in ein schönes 2er-Wandl und erreichen das Wiesenplateau. Wie ein Fußballfeld sieht das Gaisele von oben aus. Schon hören wir von der Rossalm die johlenden Gäste, Volksfeststimmung kommt auf. Doch zunächst gilt es über eine abschüssige, schottrige Rinne vorsichtig auf den Gaislsteig zu gelangen. Ab hier entspannen sich die Nerven und wenig später sitzen wir an der urgemütlichen Hütte in der Sonne. Hebbs ist im Stress, nimmt sich aber trotzdem Zeit für einen Plausch und zückt für uns die Zirmflasche.
Frisch gedopt beschließen wir eine kleine Tourerweiterung und ziehen torkelnd hinauf zum Kleinen Jaufen, trotz seiner geringen Höhe ein genialer Panoramahügel. Die Touristen sind schon wieder auf dem Heimweg und wir haben das weitläufige, romantische Gelände Richtung Kaserbachtal ganz für uns alleine. Ein schöner Steig zieht durch das wilde Tal abwärts, vorbei an hübschen Blümchen und ausgewaschenen Schluchten, durch ruhige, friedliche Wälder. Glücklich und ausgeglichen und ausgenüchtert stehen wir am Parkplatz und werfen einen letzten Blick auf die Gaislleite, erst jetzt erkennen wir die zwei unbedeutenden Gipfelchen, sie verschwinden wieder in der Bedeutungslosigkeit unter der übermächtigen Hohen Gaisl.

Tourengänger: georgb


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