Über den Hafnarskarð


Publiziert von Delta Pro , 19. Juli 2016 um 21:12.

Region: Welt » Island
Tour Datum:28 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: IS 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 540 m

Dauerregen in Hornstranðir - ein harter Rückweg in den Veiðileysufjörður

Tags zuvor war es uns vergönnt bei traumhaften Wetter zum Hornbjarg zu wandern, ein einsames und nur per Schiff und langen Märschen zugängliches Kapp im nördlichsten Nordwesten Islands. Wie zu erwarten stand, drehte das Wetter in der Nacht. Regen und Wind liessen uns nicht mit grossen Plänen erwachen. An Gipfelbesteigungen und alternative Rückwege an den Veiðileysufjöður war bei solch garstigem Wetter nicht zu denken. Der Weg über den schon am Vortag begangenen Pfad über den Hafnarskarð - nun bei strömendem Regen und Sturm - war dennoch ein Erlebnis, wie es zu Island gehört.

Um ca. 9 Uhr packen wir die Chance einer kurzen Regenpause (die einzige heute) um zusammenräumen. Beim Marsch entlang des felsigen Strandes prasseln schon bald wieder die Tropfen. Die Durchquerung des Hafnaros müsste eigentlich besser gehen als am Abend zuvor (Ebbe). Trotzdem stehe ich beim ersten Versuch bald wieder bis zu den Hüften im eisigen Strom, so dass wir ein weiteres Mal den Umweg nach Süden in Kauf nehmen müssen. Dort ist das Furten problemlos, aufgrund Wind und Wetter aber doch ziemlich kalt. Im Dauerregen steigen wir zum Hafnarskarð. Den Pass erreichen wir in stockdichtem Nebel. Die Regenintensität hat aber kurz etwas nachgelassen, nimmt im Abstieg zum Veiðileysufjörður aber bald wieder zu - ein Härtetest fürs Material. Als wir das Zelt aufstellen wird es noch garstiger. Doch mit einem Dach über dem Kopf, trockenen Kleidern aus dem Rucksack und warmem Essen sieht die Welt bald weniger grau aus.

Den Rest des Tages verbringen wir damit dem Prasseln des Regen zu lauschen und das Zelt gegen die starken Windböen abzustützen. Auch nachts hat das Wetter kein Einsehen und der Regen wird immer noch intensiver. Erst gegen Morgen endet die Sintflut und tatsächlich öffnen sich die Wolken um ein paar Sonnenstrahlen durchzulassen. Wir können erstaunlich trockenes Material einpacken als wir - etwas bange - auf das Schiff warten. Wir sind mausbeinallein im Fjord. Wird man dran denken uns abzuholen? Was wären die Alternativen mit den verbleibenden Essensvorräten? Mit einer Stunde Verspätung zeigt sich ein Boot am Horizont und bringt uns zurück nach Isafjörður - beim strahlendem Sonnenschein. 


Tourengänger: Delta


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»