Monte Sernio Spigolo ovest


Publiziert von orome , 10. Juli 2016 um 20:33.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum:10 Juli 2016
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1630 m
Abstieg: 1630 m

Spigolo ovest klingt schon sehr gut, anstatt Kante würde ichs aber dann doch eher Schulter nennen. Was der Überschreitung des Monte Sernio aber keinen Abbruch tut. Von Venedig ist er zu sehen und  auf der Heimfahrt vom Meer steht er recht eindrücklich in erster Reihe. Zeit also für einen Besuch des doch recht niedrigen Berges. 
Die beschriebene Überschreitung über die Schulte und den Normalweg ist sehr lohnend, nicht zu kurz und gespickt mit Gegenab- und anstiegen, wo man doch lieber drauf verzichten würde, z.B. südseitig. Auch ansonsten ist alles enthalten, üble Schotter-Latschen-Halden, guter Fels und Luft unterm Hintern. 

Die Fahrt von Pontebba über die Sella di Cereschiatis ist schon sehr witzig. Weniger lustig aber trotzdem hübsch gehts dann durch den Buchenwald in Richtung Rif. Grauzaria. Die Hütte liegt direkt unter den Felstürmen der Creta Grauzaria und Trabanten, eine eindrückliche Aussicht. 
Langsam den Wald verlassend erreiche ich die Foran de la Gjaline und der Sernio zeigt sich das erste Mal. Ein doch sehr eindrücklicher Felsklotz, der wahrscheinlich selbst nicht weiss, warum er nur 2187m hoch geworden ist. Auf jeden Fall kann man sich während des Abstiegs in Richtung Biv. Mestri schon den besten Weg durch die Schotterrinne überlegen. Kurz vor dem Biwack zweigt man vor einer markanten Wand nach links in ein Bachbett ab. An der Wand steht auch in Gelber Schrift "Spigolo ovest" Zuerst das Bachbett nach links queren und am linken Rand etwas Rauf, dann nach der ersten Stufe zurück nach rechts. 

Über das folgende legen wir besser den Mantel des Schweigens, Schotter-Latschen-Kampf, mit blassen gelben Markierungen und Steinmännchen ordentlich zu finden. Die Felsen schliessen einen mehr und mehr ein, und plötzlich die die Krete, die den Einstieg markiert erreicht.
Attacco! Ab hier ist alles mit roten Punkten und gelben Strichen markiert und nicht zu verfehlen. In einem Hin und Her geht der Weg die Wand hinauf, Gehgelände wechselt mit leichter Kletterei, wobei das ein oder andere Mal auch zugepackt werden darf und wohl der zweite Grad erreicht wird. Sicherungen sind nicht vorhanden. Der Fels ist erstaunlich fest, auch wenn auf den Bändern viel Bruch liegt, ein Helm ist nicht verkehrt. 

Leider verschwinden die Berge im Hochsommerdunst und so hält sich die Aussicht etwas in Grenzen. Der Abstieg erfolgt über den Normalweg. Auch dieser wartet mit der ein oder anderen Kletterstelle auf, diese jedoch kürzer, weniger ausgesetzt und leichter. Ansonsten Schotter a discretion. Auf ca. 1750m erreicht man eine Scharte (westliche des Torre Nuviernulis). Hier möchten Spuren den Bergsteiger zum Direktabstieg Richtung Norden verführen, man trotze jedoch standhaft der Versuchung und nehme den Abstieg mit folgendem Gegenanstieg in die Forca Nuviernulis in Kauf, es lohnt sich. 
Kurz gehts noch bergauf in den letzten Pass des Tages (Gjaline) und dann nur mehr bergab.

Ein wirklich schöne Tour, die im Herbst mit gelben Lärchen und Fernsicht bestimmt der Knaller ist! Mir fällt schwer so etwas zu bewerten, im italienischen Führer steht die Schulter mit 2+ drin. Irgendwie fand ichs jetzt vergleichbar mit dem Findenegg Weg am Montasch. Der Felsen ist überraschend solide im Aufstieg. 

Tourengänger: orome


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