Katzenleitenkopf 2262m - Die etwas andere Dreizinnenumrundung


Publiziert von georgb , 10. Juli 2016 um 12:52.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:25km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Toblach-Höhlensteintal-Dürrensee
Kartennummer:tabacco Sextener Dolomiten

Die Dreizinnenrunde gehört sicher nicht zu den originellsten Unternehmungen, geschweige denn zu den einsamsten und anspruchsvollsten. Hundertschaften ziehen an schönen Sommertagen mit Gegröhle und teils in Sandalen um sie herum. Trotzdem gehört sie zu den beeindruckendsten Wanderungen, die man in den Dolomiten machen kann und auch wir können uns der Faszination der gewaltigen Felsgestalten und ihrer grandiosen Umgebung nicht entziehen.
Wir wählen allerdings einen alternativen Zustieg, um den Massen wenigstens abschnittsweise aus dem Weg zu gehen. Durch das zauberhafte Rinbiancotal ziehen wir noch in aller Ruhe, erst an der Mautstraße erinnert uns der Verkehr an die nahen Berühmtheiten. Doch wir zweigen schnell wieder ab in die Einsamkeit zur Forcella de l´Arghena und zum Katzenleitenkopf. Auf den unscheinbaren Gupf führt ein alter Kriegssteig (eine kurze Wand im 1.Grad) mit diversen verfallenen Stellungen und Kavernen und wir gewinnen einen schönen ersten Überblick. Mit saftigem Gegenanstieg erreichen wir später die Forcella Col de Mèdo und mit ihr die Touristenströme. Jetzt heißt es entspannt bleiben, das Kontrastprogramm ist extrem, an der Auronzohütte glänzen die geparkten Autos und der Weiterweg zum Paternsattel ist zu einer Fußgängerzone ausgebaut. Doch die gewaltigen, zerissenen Südwände der Zinnen und die darin hängenden Seilschaften machen auch dieses Wegstück zu einem Erlebnis. Am Paternsattel öffnet sich der Blick zur Dreizinnenhütte und den fantastischen Gestalten der Sextener Dolomiten, gewaltig! Dieses Wegstück der klassischen Zinnenrunde sparen wir uns aus gutem Grund. Unter den Nordwänden zieht ein unmarkierter Steig durchs Geröll direkt zur Langalm und hier kehrt wieder Ruhe ein. Mit den weltberühmten Wänden über uns und den spektakulären Ausblicken der Höhepunkt des heutigen Tages. Nur der etwas unbequeme Weg durch die wackligen Steine zwingt uns zum gelegentlichen konzentrierten Blick auf die Füße. Erst an der Langalm mit ihren idyllischen Seen wird das Gelände wieder gemütlich und wir lassen uns auf der Terrasse nieder.
Hier tummeln sich Bergfreunde aller Nationen und Leistungsklassen, vom asiatischen Fototouristen bis zum Norwandextremkletterer. Nur der Kaiserschmarrn schockiert unsere verwöhnten Gaumen, die Hälfte der Fertigmischung lassen wir stehen. Doch selbst der ungenießbare Fladen kann uns die Laune nicht verderben und wir schlendern als Verdauungshilfe noch ein wenig am Col Forcellina umher, bevor wir absteigen. Direkt unter der Alm zieht ein abschüssiger, ehemals markierter Steig ins Rienztal, die Menschenmassen lassen wir wieder zurück und wandern in absoluter Einsamkeit zum Dürrensee zurück. Auch die Teilnehmer des Dolomiti Super Bike sind inzwischen schon bei der Afterraceparty und die Straßen sind frei für eine von Eindrücken berauschte Heimfahrt.

Tourengänger: georgb


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