Rötlwandkopf (1379 m) unterm Hochfelln: ein versteckter Schattenpfad zum sonnigen freien Ziel

Diese Nachmittagsnternehmung sollte eigentlich ein Quickie sein, doch dank eines ungeplanten Vorspiels in Form eines Wegverhauers ist aus der schnellen Nummer heute dann doch noch eine etwas längere geworden. Auch nicht schlecht, zumal der Höhepunkt auf dem Rötlwandkopf (1379 m) dann umso schöner war...

Wegbeschreibung:

Angegangen bin ich den Rötlwandkopf  nach der Beschreibung des Chiemgauer' s über den von ihm hier vorgestellten Wasserwandlsteig
Mein Verhauer am Anfang bestand darin, daß ich mir sein eigentlich sehr anschauliches Einstiegsfoto für den Pfad nicht genau genug eingeprägt, sondern nur ein paar Notizen mit Bleistift auf die Karte gekritzelt habe: "Wehr rü, re. v. Gr. E." stand da etwa. Das hat sich dann gerächt, als ich ein kleines Wehr mit Bank und Markierung und einem winzigen Graben jenseits des Bachs schon für den beschriebenen Einstieg hielt und dann erfolglos herumgestochert habe...
Selbst schuld, das Einstiegsfoto vom Chiemgauer hätte nämlich ein ganz anderes Setting gezeigt: ein großes Wehr, eine breite, flache Furt über den Weißen Achen und einen sehr markanten Graben! Auch sieht man von dort den Rötlwandkopf schon und gleich gegenüber befindet sich auch der Einstieg. 
Wenn man also an der richtigen Stelle über den Bach geht, findet man' s auf Anhieb. Zu der sehr anschaulichen Wegbeschreibung vom Chiemgauer hier nur noch ein paar Anmerkungen:

--- Es gibt weder Markierungen, noch sonstige Hinweise, aber der Steig ist überall gut aufzufinden, Verhauer sind eigentlich ausgeschlossen. Im untersten Teil gibt es zweimal rote Pfeile, die nach rechts vom Weg wegführen: diese ignorieren!
--- Der Pfad ist sehr bequem zu gehen, selbst da, wo ich vom Kartenbild her eigentlich Schrofen, Felsen erwartet hätte. Das Wegerl ist erkennbar kein Jagdsteig, der es, was Ausgesetztheit oder Steilheit angeht, "darauf ankommen" läßt! Die Wegterrasse bleibt immer angenehm breit, das macht auch die ganz wenigen, etwas exponierteren Stellen über dem Graben oder ganz oben am Grat zu einer komfortablen Angelegenheit. (Nur diese Stellen T3)  
--- Last not least: Es sind auf der AV-Karte westlich vom Rötlwandkopf diffus ansteigende Steigspuren eingetragen. Ich weiß nicht, ob es diese wirklich gibt, aber mit dem Wasserwandlsteig haben sie nichts zu tun! Dieser ist nämlich auf der Karte gar nicht verzeichnet und ich habe deshalb den Wasserwandlsteig mit Kugelschreiber  hier auf der Karte eingetragen, so wie er am Graben entlang verläuft.
--- Ja, und noch ein' s: oben am Grat zwischen dem Hochfelln und dem Rötlwandkopf gehen Spuren zum Hochfelln weiter: weit ist es ja nicht mehr dorthin, das ist bestimmt der lohnendste und einsamste Hochfellnzugang von Bergen aus, sagt auch der Chiemgauer in einem Bildkommentar.

Fazit

Kurze Tour, idealer schattiger Waldanstieg für heiße Tage, schönes "Feeling" on top, hübsches Kreuz, auch als Einzelziel ohne Hochfelln lohnend. Ich bin heute niemandem begegnet, aber der Steig wird regelmässig gemacht. Kein "Geheimtip", eher eine kleine, feine Insidertour.

Mir hat' g' fallen und das war' s auch schon wieder, ich wünsch was...