Silberhornhütte und Schwarzmönch


Publiziert von Zaza , 5. Juli 2016 um 21:47.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 3 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Kartennummer:1248, 1249

Die Silberhornhütte ist eine SAC-Hütte des alten Stils. Ein Ausbau in Richtung hochalpiner Hotellerie ist auch in Zukunft wenig wahrscheinlich - zu unbequem sind die Zugänge, zu eingeschränkt ist das Tourenangebot. Aber für trittsichere Berggänger ist ein Besuch sehr zu empfehlen, denn die Aussicht auf die Berner Hochalpen ist prächtig. Unser Ziel für den Aufstieg ist der Chatzenpfad, die steile Direttissima in der Flanke des Schwarzmönches. Dieses Weglein ist erstaunlicherweise auf den neuesten Ausgaben der Landeskarte teilweise (und erstmals) eingetragen. 

Wir wählen den "modernen" Zugang für den ersten Teil des Chatzenpfades. Er beginnt etwas nördlich der Talstation der Schilthornbahn, bei einem auffällig vorspringenden Waldzipfel (auf der LK gut zu erkennen). Rechts von diesem Zipfel beginnt das Weglein, welches den steilen Lengwald ersteigt. Es ist in recht gutem Zustand und mit einigen Markierungen versehen. Auf etwa 1300 m wechselt die Richtung und es folgt eine Querung nach Süden, bis zur Stelle, an welcher die ursprüngliche Route (neben dem Wydenweidbach) daher kommt. 

Die folgende Querung ist abgesehen von einzelnen exponierten Stellen gut begehbar und die Wegspur ist (mit Schnittspuren und Markierungen) gut zu erkennen. An einer bestimmten Stelle fällt ein verblasstes "Z" an einem Baum auf. Es ist dies vermutlich ein Hinweis auf die anspruchsvolle Zet-Route, die in die Nähe des Mönchsbüffels führt. Bald kommt man zum Chrummen Chrachen, dessen Querung die anspruchsvollste Teil des Chatzenpfades ist. An drei Stellen finden sich ältere, aber gut verankerte Drahtseile. Bei trockenen Verhältnissen ist dieser Abschnitt sicher angenehmer als bei nassem Boden (wie heute). 

Danach geht es auf einer schwachen Spur im Gras steil aufwärts, wobei linker Hand die gelbliche Felswand der Gelbe Fluh auffällt, in der sich auch eine markante Biwakhöhle befindet. Danach wird die Route deutlich einfacher, auch wenn die Spur nicht immer deutlich ist. Die Markierungen enden auf etwa 2000 m, wo eine deutlich sichtbare Spur Richtung Mönchsbüffel abzweigt und der weitere Aufstieg auf den Gensibeden ist ziemlich frei. Schliesslich erreichen wir den Normalweg, der grosszügig blau-weiss markiert ist. Eine Kette führt zu einer Leiter und danach sind wir kurzum bei der Silberhornhütte. 

Freude herrscht! Wir machen Mittagspause und blättern im Hüttenbuch. Es fällt auf, dass es im Vergleich zu früheren Besuchen mehr Einträge zum Chatzenpfad und auch zum Rotbrättgrat drin hat (grob gesagt: jährlich je etwa 3-5 Einträge statt wie früher 0-1). Vielleicht ein Beleg dafür, dass der Bergsport boomt und eben auch ungewöhnliche Routen ein wenig mehr Zuspruch bekommen. Besonders beachtlich sind natürlich auch die beiden Skifahrer, die vor zwei Wochen die Silberhorn-Nordwand befahren haben, vgl. hier

Danach geht es über den Grat zum Rotbrätthorn und weiter zum Schwarzmönch (ca. 1 h hin und zurück). Und weil wir ohne Gleitschirm unterwegs sind (die Silberhornhütte wäre offenbar kein schlechter Startplatz) bleibt uns dann noch der lange Abstieg auf der abwechslungsreichen Normalroute nach Stechelberg. Sie ist auch nicht ganz ohne, bei Nässe ist dieser Weg sicher sehr unerfreulich. 

Tourengänger: Zaza


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