Wyssa Suone - luftiger Weg ins Gredetschtal
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Informationen zur Wyssa
Gemeinde Naters
Bewässerte Zone Roossee, Bodma
Fassung Mundbach auf 1453 M.ü.M.
Länge 4.4 km
Zustand komplett wasserführend
Ersterwähnung 1462
Wege grösstenteils begehbar
Der Stollen gehört zum Bewässerungsprojekt, das zwischen 1990 und 1994 realisiert wurde. Ab hier geht eine Rohrleitung talwärts, die alle Munder Suonen mit Wasser versorgt. Der (meist) beleuchtete Stollen ist aber auch der bequemste Zugang ins Gredetschtal - der bequemste, aber nicht der schönste.
Nach kurzem Einlaufen durch steilen Bergwald beginnt der ständige Wechsel zwischen kurzen Tunneln und ausgesetzten Felspassagen. Die meisten Tunnel sind schmal und niedrig, man läuft auf Brettern über dem Wasser. Einige wenige Stellen sind bergseitig mit Drahtseilen gesichert. Hier eine Bemerkung zur Ausrüstung: Wanderstöcke sind auf ausgesetzten Suonen mit schmalen Wegen gefährlich. Talseitig sticht man mit dem Stock ins Leere.
Ein erster Höhepunkt ist das Wasserrad, das wieder läuft und die Glocke bimmeln lässt. Das Wasserrad lief einige Jahre nicht mehr, weil eine Lawine den hängenden Kännel weggerissen hatte. Jetzt hängt er wieder, wie das Foto zeigt. Am folgenden Kännel sind suonentechnische Details zu sehen: im Togguloch steckt der Toggu (Tragbalken). Am Toggu ist der Krapfen befestigt, der den Kännel trägt.
Die nächste kitzlige Stelle ist das Steibortji. Das schmale Felsband ist nach innen geneigt. Da bin ich jeweils echt froh über das Drahtseil.
Die Felspartien verlässt man durch "Z lang Tünel". Hier werde ich um eine Erkenntnis reicher: die allerbeste Stirnlampe nützt nichts, wenn sie im Rucksack bleibt. Vier Mal erinnert mich das Tünel daran, dass es sehr niedrig ist. Immerhin: beschädigt habe ich das dunkle Loch nicht.
Am Ende der Felsen komme ich nochmals beim Schutzengel vorbei. Ich danke ihm, dass er mir aufmerksam gefolgt ist - und er dankt mir, dass er nie eingreifen musste.
Bei der imposanten Wasserfassung kehre ich um und wandere talauswärts zum Üsseren Senntum. Dort wartet die Schlüsselstelle auf mich. Blaue Plakate warnen vor Mutterkühen, Stieren und Kälbern. Bei der Sennhütte gibt es kein Pardon - der Weg führt zwischen Hütte und Mundbach vorbei. Ich erblickte die Tiere im Gegenlicht schon von weitem, wegen Felsen misslang eine Umgehung. Und dann hatten die Kälber so seltsame Ohren. Na ja: nur ein Esel kann Kälber mit Eseln verwechseln.
Über die Oberschta ging es dann zügig hinunter nach Birgisch, vorbei beim ersten Türkenbund des Jahres. Eine Suonenwanderung der Superlative, nicht zuletzt dank des Schutzengels und der lieben Esel.
Die Fotos in voller Auflösung und ohne Werbung siehe hier:
[wanderbaresuonen.blogspot.ch/2016/06/wyssa-suone-der-luftige...]
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