Pale di Gerda 2540m - Falplatu


Publiziert von georgb , 26. Juni 2016 um 10:00.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:25 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gadertal-St.Kassian-Armenterola
Kartennummer:tabacco Alta Badia

Wir sind wieder mal zu Besuch bei Ruth und Ossi an der Eisenofenalm. Doch vor dem gemütlichen Beisammensein braucht es Bewegung und so starten wir zu einer Erkundungstour zur Pale di Gerda. Eine zauberhafte Wiesenschneise voller Orchideen führt uns zunächst zum Falplatu, einem breiten, wohlklingenden Sattel zwischen Piz Ciampei und der Pale di Gerda. Hier öffnet sich der Blick zum Hexenstein und anderen originellen Felsgestalten im Veneto. Auf der Passstraße dröhnen schon die Motorräder, am Piz Ciampei dagegen herrscht angenehme Ruhe. Von hier haben wir die gesamte Gerda im Blick mit ihren vielen Kuppen und Scharten. Viel weiß man über sie nicht, angeblich sind es sieben Gipfel, einer davon wird auch Monte Castello genannt. Im ersten Weltkrieg haben sich hier die Kaiserjäger ausgetobt und diverse Stellungen und Wege angelegt, heute bewegt sich kaum noch jemand in diesem unspektakulären Gebiet. Ein netter markierter Weg (24) quert unterhalb der Kammhöhe zu den Pizades und bildet den Zugang zum Setsas. Nach einer halben Stunde zweigt ein alter Steig links ab Richtung Monte Castello und wir folgen den Steinmännern. Unser Ziel ist ein pultartiger Klotz am Ende der Pale di Gerda, namenlos und ohne Cotierung auf der Karte, die Höhenangabe haben wir geschätzt! Trotzdem führt ein Steig hinauf zu einer verfallenen Kriegsstellung unterhalb des Gipfelkammes. Ein nettes Wandl östlich davon im 2. Grad verführt mich zu einer Direttissima zum höchsten Punkt. Am einsamen Steinmann bieten sich grandiose Blicke, soweit es die langsam aufziehenden Gewitterwolken zulassen. So will ich keine Zeit verlieren und folge den Trittspuren am Grat entlang nach Westen, wo der Normalweg verläuft. Ein paar ausgesetzte Stellen im 1. Grad führen hinunter zu den Resten einer Militärbaracke im Schutze der Felswand. Von hier folge ich der deutlichen Spur abwärts in bequemeres Gelände und treffe wieder auf alte Bekannte ;-) Gemeinsam suchen wir uns einen schnellen, direkten Weg zurück zur Eisenofenalm. Eine verführerische Trittspur lockt uns in die Wälder und endet im Latschenurwald. Wir nehmen den Kampf an und ringen eine halbe Stunde lang mit den widerspenstigen, borstigen Monstern. Diverse Tierspuren leiten eher in die Irre als zu helfen, erschöpft und zerkratzt erreichen wir die ersten Lichtungen und Kühe. Mit zerrissener Hose und den Händen voller Latschenharz stehen wir wenig später mit dem ersten Donnergrollen an der Munt de Valparola, der gemütliche Teil des Tages kann beginnen. Nach ausgiebigen, netten Gesprächen bei Käseplatte und Kuchen nutzen wir eine erste Gewitterpause und flüchten zurück ins Auto, mit dem lustig klingenden Falplatu ständig im Ohr.

Tourengänger: georgb


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