Saisoneröffnungs-Tour Rottalhütte (2755 m)


Publiziert von morphine , 13. Juli 2016 um 11:56.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:23 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m
Strecke:Stechelberg, Altläger, Madfura, Bäreflue, Rottalhütte und retour
Kartennummer:1248 Mürren, 1249 Finsteraarhorn 1:25000

Eigentlich...

wollte ich die Tour zur Silberhornhüttte versuchen. Ich vermutete jedoch noch zuviel Schnee auf den Plattenschüssen unterhalb der Hütte und wandte mich dann doch lieber der benachbarten Rottalhütte zu.
Vielleicht kann ich ja ein anderes mal die Silberhornhütte als Rundtour mit Aufstieg über das Chatzenwägli und Abstieg über die Strählplatten hinunter nach Stelchelberg machen.


Aufstieg

Nachdem ich mich am Abend zuvor schon ein wenig in der Gegend umgeschaut hatte, breche ich heute um 6.00 Uhr morgens in Stechelberg auf. Den langen Aufstieg zur Hütte will ich möglichst im Schatten absolvieren, sind doch für den Tag schwül-heiße Temperaturen vorhergesagt.

Kurz taleinwärts hinter Stechelberg zweigt der Weg zur Rottalhütte ab. 5 1/2 Std. sind hier als Aufstiegszeit angegeben. Zunächst geht es in nördlicher Richtung hinauf, aber schon bald wendet sich der Weg nach Süden. Unter dem eindrucksvollen Wasserfall des Staldenbachs schlängelt sich der Weg stetig durch die Staldenflue hinauf nach Altläger. Hier grasen friedlich Schafe und ein paar Ziegen nebeneinander. Die Ziegen haben offensichtlich keine Lust ihr Frühstück zu unterbrechen und folgen mir nicht, so dass ich alleine weiter in Richtung des Grabens der berüchtigten Silberlouwena steige.

Bald werde ich von einem Berggänger überholt, der später den Weg Richtung Silberhornhütte einschlägt. Ich gerate kurz ins Grübeln, ob ich nicht doch noch umdisponieren soll, bleibe dann aber beim Ziel Rottalhütte.

Weiter oben kann ich die klettersteigähnliche Passage an der Bärenflue gut bewältigen. Nach dem Durchstieg bietet sich ein guter Überblick über das Gebiet, in dem sich die Schnee- und Eislawinenreste vom Hochfirn der Jungfrau ansammeln. Die Massen dort sehen doch noch sehr frisch aus. Viel früher sollte man hier besser nicht unterwegs sein.

Der weitere Anstieg nach Süden zur Moräne des Rottalgletschers liegt noch größtenteils unter ausgedehnten Schneefeldern. Gut dass ich so zeitig aufgebrochen bin, denn die Sonne hat den Firn noch nicht all zu sehr aufgeweicht und so erreiche ich problemlos die Moräne.

Hier wendet sich der Weg mit einem 90°-Knick nach Osten. Zunächst geht es gut auf der aperen Moräne bergauf. Immer wieder schweift mein Blick auf die gigantischen Eis- und Felswände von Gletscherhorn und Äbeni Flue, die auf der gegenüberliegenden Gletscherseite aufragen. Etwas weiter oben kommt auch schon die Hüttte in Sicht. Auch hier verschwindet der Weg nun unter immer größere Schneefelder. Hier sinke ich nun oft knietief ein, die Sonne brennt erbarmunglos und es wird hintenraus doch noch eine mittelprächtige Schinderei. Um 11.30 Uhr erreiche ich aber die Hütte und habe, wie ich unten im Tal bereits lesen konnte, genau 5 1/2 Std. bis hier hin gebraucht.


Auf der Hütte

Draußen brennt die Sonne derart erbarmungslos herunter, dass ich mich immer mal wieder in die Hütte verziehe. Hier ist es angenehm kühl.

Zumindest laut Hüttenbuch bin ich der erste Besucher für die Saison 2016 nach dem Hüttenchef und seinen Helfern.

Meinen heimlichen Plan, den Rottalgrat so weit hochzusteigen wie er einigermaßen gangbar ist, verwerfe ich allerdings angesichts der geschlossenen Schneedecken oberhalb der Hütte. Ein Anstieg durch diesen aufgeweichten Sulz will ich mir dann doch nicht antun. Beim Abstieg erkenne ich weiter unten, noch ein ganzes Stück vor der Hütte, dass hier ein Anstieg zum Beginn des Grates heute offensichtlich leichter ist. Hinterher ist man ja immer schlauer.


Der Abstieg...

verläuft auf meiner Aufstiegsroute ohne Zwischenfälle. Immer wieder bleibe ich stehen und genieße die grandiose Landschaft um mich herum mit eindrücklichen Aus- und Tiefblicken ins hintere Lauterbrunnental.

Bläst hier oben noch ein angenehmer Wind, so wird es Richtung Tal immer schwüler und heißer. Erst als die Sonne direkt hinter dem Schilthorngipfel verschwindet, wird es wieder ein bisschen erträglicher. Kurz danach kann ich die in der Luft hängenden Wasserschleier des Staldenbachfalls genießen. Nach dieser Erfrischung erreiche ich um 20.30 Uhr wieder Stechelberg.

Als Zugabe zeigt sich später am Abend noch ein schöner Sonnenuntergang an den Lauterbrunner Bergen.

Tourengänger: morphine


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