Punta Caletta NW-Grat + Le Rempart Westgrat ("Wabenkante")
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Alpin-Kletterrouten gibt es massenhaft an den diversen Türmen rund um den Bavellapass. Der NW-Grat (ob es sich jetzt um einen Pfeiler handelt oder einen Grat, vermag ich nicht zu beurteilen, vielfach findet sich auch die Bezeichnung Westpfeiler) der Punta Caletta und die "Wabenkante" (Westgrat) des im Schatten der Punta Caletta stehenden Turms Le Rempart gehören zu den einfachsten und am wenig ernsthaftesten. In den diversen Tafoni hat freilich jeder stets die Möglichkeit den ein oder anderen Boulder mit einzubauen und damit Schwierigkeit und Wegfindung zu variieren. Eine nicht zu unterschätzende Beeinträchtigung kann sich durch den oftmals starken Westwind ergeben, der uns am Gipfel der Punta Caletta mehrfach annähernd von den Beinen holte.
Zustieg:
Vom Parkplatz folgt man immer dem Forstweg, auf den zwischendurch auch der GR20 mit seinen rot-weissen Markierungen stößt. Nach ca. 20 Minuten erreicht man eine betonierte Furt über einen Bach und zweigt direkt danach rechts ab. Nach weiteren 100m zweigt links ein mit Steinmännern markierter Weg ab, der direkt hinauf zu den Wänden führt. Zur Punta Caletta hält man sich im oberen Teil eher leicht links, zum Le Rempart leicht rechts.
NW-Grat Punta Caletta
Der Einstieg befindet sich an einem auffälligen "Doppeltafoni" mit schwarzem Wasserstreifen-Riss rechts davon und einer sichtbaren Schlinge oberhalb. Die Route folgt in der 1. SL nach Ersteigen des Tafoni rechterhand einer Verschneidung, wobei immer wieder auch auf die Platte (mit Baum) rechts der Verschneidung ausgewichen wird (IV+, 1 Bohrhaken, 1 Normalhaken am Ende der Verschneidung). Nach einem Stand an Sanduhren kann man die Tafonifenster links direkt ersteigen (5a, empfehlenswert) oder diese noch weiter links leichter umgehen, danach folgt man Platten bis zu einem tiefen Einschnitt im Grat, vor dem Stand an einer großen Sanduhr gemacht werden kann (was zur Reduzierung des Seilzugs bei Durchsteigen des Tafonifensters empfehlenswert ist). Die Überschreitung des Einschnitts (IV+) ist durch einen Bohrhaken abgesichert, danach folgt man den Tafoni rechtshaltend bis zu einer Felsnadel. Stand am besten indem man diese "mit Bandschlingen umwickelt", sonst mit Köpfelschlinge + Friend. Die nächste Seillänge verläuft ziemlich im Zick-Zack zunächst rechts über eine Stufe, dann nach links über eine Platte, bevor man einem nicht trivialen Riss (4+) nach rechts zum Grat hin folgt (Bohrhaken) und eine Standmöglichkeit in einer Gufel erreicht (bevor man nach rechts in eine Grasrinne hinübersteigen könnte). Unbequemer Stand an verlängerter Köpfelschlinge, Friend und Klemmkeil (andere Standmöglichkeiten hier schlechter). Anschließend geht es rechts nochmals kurz steil hinaus, dann immer einfacher und plattiger werdend ziemlich beliebig in Richtung Gipfel (nochmals Bohrhaken).
Abstieg:
Man folgt dem Grat einige Meter und erreicht nach einer Stufe rechts (in Blickrichtung Meer) eine Abseilstelle (2 Bohrhaken). Hier ca. 8-10 Meter auf größeren Absatz abseilen (besser am vorhandenen Karabiner ablassen bzw. abgelassen werden). Danach 35 Meter durch einen offensichtlichen Kamin abseilen (Abseilstelle mit 2 Bohrhaken), im unteren Teil dem Dornengestrüpp gymnastisch ausweichen. Man umgeht anschließend in Richtung Osten die Rückseite der Punta Caletta, erreicht nach Durchsteigen eines engen Kamins einen kleinen Sattel und folgt dann den Pfadspuren und Steinmännern (einige kurze leichte Kletterstellen) nach links hinab zum Einstieg zurück.
"Wabenkante" Le Rempart.
Der Westgrat auf den kleinen Nachbarturm der Punta Caletta, Le Rempart, der quasi komplett aus Tafoni zu bestehen scheint, ist klettertechnisch schwieriger als der NW-Grat auf die Punta Caletta, dafür "besser" abgesichert (alte Rost-Bohrhaken, teils gebohrte Gammel-Sanduhren, ...). Der Einstieg befindet sich in einer von unten nicht sichbaren Mulde. Steht man unterhalb des Le Rempart und erblickt rechts einige liegende tote Bäume, muss man über ein Band nach links steigen, um so in die Mulde zu gelangen. Dank eines querliegenden Baums nach einigen Metern erkennt man den Einstieg von dort dann leicht.
Die Route ersteigt die kurze Verschneidung und nach Baumüberquerung die nicht einfachen Platten gerade hoch (5a, 3 Bohrhaken), danach wendet man sich nach rechts den Tafoni zu. Nach einem Quergang entsteigt man diese zu einer bequemen kleinen Plattform. Entweder hier Stand an 2 Bohrhaken oder nochmals von diesem Stand einfach 10 Meter nach rechts weiter (dann mehr als 50 Meter) zu riesiger Plattform mit Bohrhaken + gebohrter Gammel-Sanduhr + Friend als Stand (eine lange und eine kurze Seillänge sind hier angenehmer). Danach ersteigt man den Tafoni-Überhang (fixe Schlingen, 1 Bohrhaken) gerade hoch und hält sich dann nach rechts, um nach einer kurzen überhängenden Boulderstelle (5a, nicht trivial, Bohrhaken) den letzten Standplatz (2 Bohrhaken) zu erreichen. Anschließend geht es im leichten Gelände (max. 2-3) zum Gipfel (Stand an Baum).
Abstieg:
Es gibt zwei Abseilstrecken: Linkshaltend an schwer sichtbarem Schlingenbündel mit Maillot um liegenden Baum oder ganz hinten rechts am Gipfelplateau (2 schlechte lockere Bohrhaken + Köpfelschlinge). Wir wählten die hintere Abseilstelle nach rechts (ca. 35 Meter). Anschließend auf Pfadspuren zurück zum Einstieg.
Material:
50 Meter Halbseile, zahlreiche Bandschlingen für Sanduhren und Köpfel, Keile, Friends (für Le Rempart reduziertes Material). Man sollte die Qualität des vorhandenen Materials sehr kritisch hinterfragen: Die Bohrhaken sind durchweg alt und rostig, die Sanduhr-Schlingen vielfach bis auf den Kern durchgescheuert - Eigeninitiative ist gefragt.
Topo:
Zur Punta Caletta: Grande Voie de Corse
Zustieg:
Vom Parkplatz folgt man immer dem Forstweg, auf den zwischendurch auch der GR20 mit seinen rot-weissen Markierungen stößt. Nach ca. 20 Minuten erreicht man eine betonierte Furt über einen Bach und zweigt direkt danach rechts ab. Nach weiteren 100m zweigt links ein mit Steinmännern markierter Weg ab, der direkt hinauf zu den Wänden führt. Zur Punta Caletta hält man sich im oberen Teil eher leicht links, zum Le Rempart leicht rechts.
NW-Grat Punta Caletta
Der Einstieg befindet sich an einem auffälligen "Doppeltafoni" mit schwarzem Wasserstreifen-Riss rechts davon und einer sichtbaren Schlinge oberhalb. Die Route folgt in der 1. SL nach Ersteigen des Tafoni rechterhand einer Verschneidung, wobei immer wieder auch auf die Platte (mit Baum) rechts der Verschneidung ausgewichen wird (IV+, 1 Bohrhaken, 1 Normalhaken am Ende der Verschneidung). Nach einem Stand an Sanduhren kann man die Tafonifenster links direkt ersteigen (5a, empfehlenswert) oder diese noch weiter links leichter umgehen, danach folgt man Platten bis zu einem tiefen Einschnitt im Grat, vor dem Stand an einer großen Sanduhr gemacht werden kann (was zur Reduzierung des Seilzugs bei Durchsteigen des Tafonifensters empfehlenswert ist). Die Überschreitung des Einschnitts (IV+) ist durch einen Bohrhaken abgesichert, danach folgt man den Tafoni rechtshaltend bis zu einer Felsnadel. Stand am besten indem man diese "mit Bandschlingen umwickelt", sonst mit Köpfelschlinge + Friend. Die nächste Seillänge verläuft ziemlich im Zick-Zack zunächst rechts über eine Stufe, dann nach links über eine Platte, bevor man einem nicht trivialen Riss (4+) nach rechts zum Grat hin folgt (Bohrhaken) und eine Standmöglichkeit in einer Gufel erreicht (bevor man nach rechts in eine Grasrinne hinübersteigen könnte). Unbequemer Stand an verlängerter Köpfelschlinge, Friend und Klemmkeil (andere Standmöglichkeiten hier schlechter). Anschließend geht es rechts nochmals kurz steil hinaus, dann immer einfacher und plattiger werdend ziemlich beliebig in Richtung Gipfel (nochmals Bohrhaken).
Abstieg:
Man folgt dem Grat einige Meter und erreicht nach einer Stufe rechts (in Blickrichtung Meer) eine Abseilstelle (2 Bohrhaken). Hier ca. 8-10 Meter auf größeren Absatz abseilen (besser am vorhandenen Karabiner ablassen bzw. abgelassen werden). Danach 35 Meter durch einen offensichtlichen Kamin abseilen (Abseilstelle mit 2 Bohrhaken), im unteren Teil dem Dornengestrüpp gymnastisch ausweichen. Man umgeht anschließend in Richtung Osten die Rückseite der Punta Caletta, erreicht nach Durchsteigen eines engen Kamins einen kleinen Sattel und folgt dann den Pfadspuren und Steinmännern (einige kurze leichte Kletterstellen) nach links hinab zum Einstieg zurück.
"Wabenkante" Le Rempart.
Der Westgrat auf den kleinen Nachbarturm der Punta Caletta, Le Rempart, der quasi komplett aus Tafoni zu bestehen scheint, ist klettertechnisch schwieriger als der NW-Grat auf die Punta Caletta, dafür "besser" abgesichert (alte Rost-Bohrhaken, teils gebohrte Gammel-Sanduhren, ...). Der Einstieg befindet sich in einer von unten nicht sichbaren Mulde. Steht man unterhalb des Le Rempart und erblickt rechts einige liegende tote Bäume, muss man über ein Band nach links steigen, um so in die Mulde zu gelangen. Dank eines querliegenden Baums nach einigen Metern erkennt man den Einstieg von dort dann leicht.
Die Route ersteigt die kurze Verschneidung und nach Baumüberquerung die nicht einfachen Platten gerade hoch (5a, 3 Bohrhaken), danach wendet man sich nach rechts den Tafoni zu. Nach einem Quergang entsteigt man diese zu einer bequemen kleinen Plattform. Entweder hier Stand an 2 Bohrhaken oder nochmals von diesem Stand einfach 10 Meter nach rechts weiter (dann mehr als 50 Meter) zu riesiger Plattform mit Bohrhaken + gebohrter Gammel-Sanduhr + Friend als Stand (eine lange und eine kurze Seillänge sind hier angenehmer). Danach ersteigt man den Tafoni-Überhang (fixe Schlingen, 1 Bohrhaken) gerade hoch und hält sich dann nach rechts, um nach einer kurzen überhängenden Boulderstelle (5a, nicht trivial, Bohrhaken) den letzten Standplatz (2 Bohrhaken) zu erreichen. Anschließend geht es im leichten Gelände (max. 2-3) zum Gipfel (Stand an Baum).
Abstieg:
Es gibt zwei Abseilstrecken: Linkshaltend an schwer sichtbarem Schlingenbündel mit Maillot um liegenden Baum oder ganz hinten rechts am Gipfelplateau (2 schlechte lockere Bohrhaken + Köpfelschlinge). Wir wählten die hintere Abseilstelle nach rechts (ca. 35 Meter). Anschließend auf Pfadspuren zurück zum Einstieg.
Material:
50 Meter Halbseile, zahlreiche Bandschlingen für Sanduhren und Köpfel, Keile, Friends (für Le Rempart reduziertes Material). Man sollte die Qualität des vorhandenen Materials sehr kritisch hinterfragen: Die Bohrhaken sind durchweg alt und rostig, die Sanduhr-Schlingen vielfach bis auf den Kern durchgescheuert - Eigeninitiative ist gefragt.
Topo:
Zur Punta Caletta: Grande Voie de Corse
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