Centovalli - Von Monte di Comino auf den Pizzo Ruscada und über Cappelone zurück

Diese Route auf den Pizzo Ruscada (2004 M) verläuft über den Grat zwischen Centovalli und Valle Onsernone. Wer die Karte nicht genau studiert, dem kann es, wie mir, passieren, dass er die Meterangabe vom Startort Monte di Comino von der Gipfelhöhe subtrahiert und dann auf 850 Höhenmeter kommt. Unterwegs erwacht man dann und merkt, dass das so nicht stimmt. Der ganze Gratverlauf ist ein ständiges Auf und Ab was viele zusätzliche Meter ausmacht welche man auf- und absteigt.

Auf der ganzen Route hat man einen herrlichen Blick in die beiden Täler und in die umliegende Bergwelt. Ich erlebe heute zwar wieder das gleiche wie vor ein paar Tagen auf dem Gridone. Im Endanstieg zum Gipfel ziehen immer mehr Wolken auf und rauben jede Aussicht. Den Rückweg mache ich auch wieder teilweise im Regen.

Hinter der Kirche Madonna della Segna (1166 M) bei der kleinen Ebene Pian Segna hast du zwei Möglichkeiten durch den Wald aufzusteigen. Ich wähle hier den Weg links. Erst auf dem Retourweg gehe ich den anderen. Die beiden Wege treffen weiter oben im Wald wieder aufeinander.
Der Aufstieg im Wald wird gegen das Ende hin immer steiler und weist an einigen Stellen hohe Tritte auf.

Nach Corte Nuovo (1635 M) gehe ich den Weg links vom Grat - also nicht rechts in den Wald. Diesen nehme ich erst auf dem Rückweg. Man übersteigt dann einen namenlosen Gratgipfel P. 1713 und geht weiter bis wieder eine Verzweigung kommt. Der technisch einfachere Weg geht hier auch wieder rechts in den Wald hinein und führt zwischen Ost- und Nordgrat traversierend zu Cappellone (1879 M). Von hier geht man in einfachem Gelände über den Nordgrat zum Gipfel des Pizzo Ruscada (2004 M). Diesen Weg nehme ich erst beim Abstieg. Die viel interessantere Variante ist, links haltend auch den Rest über den Grat zu gehen. Das ist viel abenteuerlicher und auch etwas anstrengender weil steil, wild und teils weglos. Die Tiefblicke ins Centovalli sind beeindruckend. Ab und zu braucht man die Hände.

Vom Gipfel, welcher inzwischen praktisch keine Sicht mehr freigibt, steige ich nach Cappellone ab und gehe auf dem vorher beschriebenen Streckenabschnitt zurück nach Corte Nuovo ohne wieder über P. 1713 zu gehen sondern auf dem beinahe geraden Weg durch den Wald.

Ich begegne den ganzen Tag keiner Menschenseele.