Auf den Spuren von Sherlock Holmes

Dass wir den heutigen Tag in diesem Ausmass geniessen könnten hätte wohl keiner gedacht, die Wettervorhersage war eher schlecht, so dass gegen Mittag Regenschauer eintreten sollte. Regen kam dann auch, kurz und schmerzlos zog er vorbei.

Eine kurze Wanderung war gefragt. Im Klettersteigführer entdeckte ich den Felspfad Alpbachschlucht. In 2 Stunden sollte dieser zu machen sein. Schwierigkeit K1, also Ideal für Anfänger und Ideal für uns, denn meine kleine Tochter (7,5) ist mit dabei. Zuhause übten wir mit dem Klettersteigset - ein 60 Meter Seil quer durch die Wohnung, alle 3-4 Meter ein Hindernis eingebaut, sodass man mit dem Klettersteigset umhängen muss. Die Regeln hat sie schnell verstanden, geübt hat sie ganze anderthalb Stunden - freiwillig und aus Spass.

Und so fahren wir nach Meiringen, montieren unsere Ausrüstung und laufen los in Richtung Talstation der Bergbahn. Bei dieser nehmen wir die Brücke über den Alpbach und biegen danach in den Wanderweg hoch. Auf dem breiten Weg wandern wir die ersten Kehren hinauf, bis ein Blau-Weisser Wegweiser zum Felspfad zeigt. Kurz darauf wird der noch breite Weg von einem Stahlseil begleitet. Wir hängen uns ein. Der gut ausgebaute Wanderweg geht über Treppen hinauf zur roten Brücke, die man von Meiringen aus sehen kann.

Ab der Brücke verläuft der Klettersteig in der Schlucht. Da der Bach aktuell sehr viel Wasser führt waren die Wände und auch der Weg ziemlich Nass und rutschig. Mit einem gesunden Respekt und einer gewissen Vorsicht haben wir vier die Durchquerung ohne Fehltritt und ohne Ausrutscher geschafft. Die in den Fels gehauenen Treppen bieten einen guten Halt (Auch bei Nässe). In der Schlucht bieten mehrere Kanzeln einen abenteuerlichen Blick in die Schlucht. Auch das "Sprungbrett" (wie ich ihm sage) lässt den Nervenkitzel spüren, dieses thront direkt über dem grossen Wasserfall, welcher sich am Ende der Schlucht in die Tiefe stürzt.

Zurück in Meiringen haben wir uns noch die Ruine Resti angeschaut, diese ist ab der Talstation gut beschildert. Um die Ruine herum findet man Bänke zum Ruhen sowie eine Feuerstelle.

Da der Tag noch jung war und der Regen nur kurz rieselte, haben wir uns entschieden noch die andere Talseite zu besuchen. Den Ort an welchem Sherlock Holmes in die Tiefe stürzte. Der Reichenbachfall führte heute ebenfalls extrem viel Wasser mit sich. Der Reichenbachfall ist zur rechten sowie zur linken Seite des Wasserfalles mit gut ausgebauten Wanderwegen zu begehen, wobei uns persönlich die rechte Seite mehr gefällt. Ist man oben angekommen wartet das Restaurant Zwirgi mit leckeren Sachen.