Großvenediger 3666 m

Der Großvenediger war unsere zweite richtige Hochtour. Die ist sehr schön, technisch einfach, und kann konditionell ganz schön anspruchsvoll sein.
Unsere Route: Matreier Tauernhaus (1520 m) - Neue Prager Hütte (2782 m) - Großvenediger (3666 m)

Tag 1
Matreier Tauernhaus (1520 m) - Neue Prager Hütte (2782 m)

Samstag Vormittag sind wir an den Parkplatz angekommen, und nach kurzem Ausrüstungscheck machten wir uns auf dem Weg. Die erste 7 Km führen uns im Tal bis zum Innergeschöss auf fast Ebene Wege. Diese Strecke kann man auch mit Taxi machen, aber wir hatten noch Zeit, und die Natur war auch wunderschön. Nach Innergeschlöss haben wir den Back überquert. Hier fängt eine steile Etappe ein, wo wir innerhalb von sehr kurze Distanz 500 Hm gewinnen.
Noch bevor wir die Alte Prager Hütte erreichen erwartet uns eine wunderschöne Aussicht auf dem Schlare Kees.
Auf 2489 Meter erreichen wir die Alte Prager Hütte. Die ist nicht mehr in Betrieb, gilt als Biwak. Hier machen wir eine kurze Pause und genießen die Aussicht.
Von der Alte Hütte ist unser heutiger Ziel nicht mehr weit. Nach ein bisshen mehr als 300 Hm Aufstieg erreichen wir die Neue Prager Hütte auf 2830 Meter. Nur ein Teil der Hütte ist in Betrieb, der andere wird renoviert. Wir haben Lager reserviert und kriegen Platz in einem 8-Bett-Zimmer.

Tag 2
Neue Prager Hütte (2782 m) - Großvenediger (3666 m) - Matreier Tauernhaus (1520 m)

Frühstück haben wir um 5:30 gekriegt, wo wir nur ganz wenig gegessen haben und bereits um 6 Uhr Richtung Gipfel aufbrachten. Wir waren natürlich nicht die Einzigen, die für den Tag solche Pläne hatten, so befanden uns in der Mitte einer lange Schlange von Bergsteigern.
Nach der Hütte müssen wir 100 Hm auf leichten felsigen Pfad absteigen. Hier kommt ein Schneefeld, und in einigen Minuten erreichen wir den Gletscherrand. Hier legen wir den Steigeisen an und holen den Seil aus dem Rucksack.
Wir marschen zirka 4 Km-lang auf dem Gletscher, wo sich flache und wenig steile (max. 25 Grad) Etappen wechseln.
Der Weg auf dem Gletscher ist sehr gut ausgetreten. Da wir auf die Ostseite den Weg folgen, es lohnt sich spätestens um 6 Uhr aufzubrechen. Sonst wird auf dem Rückweg  der Schnee zu sulzig und schwer zu laufen. Auf dem Gletscher haben wir einige Spalten von verschiedenen Größen gesehen. Es kam auch vor, dass wir morgens noch durch eine Schnebrücke laufen konnten, die am Vormittag nicht mehr da war, und wir mussten über die Spalte springen.
In der Ferne laufen die 4 Aufstiegsroute von der Kürsinger Hütte, Defregger Haus… zusammen.
Der Grat hat eine kurze, schmale und steilere Passage, die aber nicht länger als 5 Meter ist. War aber sehr gut ausgetreten.
Wir hatten Glück, da solange vor uns noch sehr viele darauf warten müssten, über den Grat zu queren, wir konnten mehrere Minuten nur zu dritt auf dem 3666 hohe Gipfel von Großvenediger verbrigen.
Wir mussten noch an dem gelichen Tag unser Auto erreichen, und noch 2100 Hm Abstieg war vor uns. Deswegen sind wir nicht mehr lange auf dem Gipfel geblieben. Viele machen die Besteigung in 3 Tagen – mit 2x Übernachtung in der Hütte. Das nächste mal würden wir auch so machen.
Um 16:00 haben wir im Tal das Venedigerhaus erreicht, und die Besteigung mit leckeren Schnitzel und frischende Getränke gefeiert. Da es immer mehr dunkle Wolken kamen sind wir mit dem Taxi zurückgefahren. Die Venediger-Besteigung kann ich nur empfehlen!! Ein super, technisch einfacher Tour in wunderschöne Landschaft auf einer den höchsten Bergen Österreichs.