Variationen am Schibegütsch und Böli - mit Blumensymphonie


Publiziert von Felix , 17. Juni 2016 um 12:09. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:15 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Schrattenflue-Gruppe   CH-LU 
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:Schneeberg - Oberwisstanne - P. 1602 - P. 1762 - Stollenloch - Schibegütsch - (P. 1991) - (Chlus) - Gedenkstätte - Böli - nördlicher NE-Grat - Oberwisstanne - Schneeberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Grünen - Langnau - Trubschachen - Flühli und Südelhöchi nach Schneeberg
Kartennummer:1189

Diese Senioren-Clubtour (des SAC Huttwil) hatte ich wegen schlechten Wetters am Dienstag abgesagt - und auf Mittwoch verschoben; ein guter Entscheid :-)

 

Bei sehr trüben Verhältnissen, doch ohne Regen, starten wir auf Schneeberg zur Runde auf den sattsam bekannten Schibegütsch (mazeno kennt ihn erst von einer Winterbesteigung her) - doch mit neuer Aufstiegs-, und kurzfristig anberaumter, neuer Abstiegsvariante vom Böli.

Der Start auf Schneeberg lässt die heute wohl tropfnassen Wegvarianten vom  Wagliseichnubel - Parkplatz ausser Acht; auf einem Fahrweg kommen wir recht trocken - an vielen neugierigen Rindviechern vorbei - vom tieferen Startpunkt aus, auf ca. 1385 m zu einen der gewohnten Aufstiegswege.

 

Wie wir auf der bestossenen Alp Oberwisstanne eintreffen, entsteht - beim Hochblick zum Geröllfeld unterhalb des Nordostgrates - die Idee, den Variantenabstieg vom Böli dort hindurch zu versuchen; noch denken wir jedoch, dass beim heutigen Wetter die Bedingungen zeitlich dazu nicht ausreichten …

 

Auf bekanntem Strässchen wandern wir gemächlich und sanft hoch, weiter durch lichte Waldpassagen, bis zu P. 1602. Bei nach wie vor eher grauen Verhältnissen legen wir den Anstieg zum Sattel auf P. 1762 zurück; hier zweigt die (früher markierte) wenig deutliche Wegspur ab, welche in direkter Linie zu einem ersten wichtigen Zwischenziel hochführt.

Wie wir uns aufmachen aufs teilweise sehr steile und ruppige, wenig ausgeprägte Weglein, reisst die Wolkendecke auf und lässt uns zunehmend schöneres Wetter erleben; zu diesem Glück gesellt sich im Verlauf des Aufstieges auch eine wahre Pracht blühender Aurikel. So erreichen wir frohgemut den „Schützengraben“ vor dem Infanteriewerk Schibegütsch sowie den Eingang zum Stollenloch.

Nach „Inspektion“ des ehemaligen Schlafraumes wie auch des Untergeschosses steigen wir auf den steilen Leitern - im zweiten Abschnitt sehr hochtrittig, zudem ist's hier sehr dunkel - wieder ans Licht, zum oberen Ausgang, hoch.

 

Auch hier, bereits beim Stollenausgang, wie auf dem nachfolgenden Abschnitt - insbesondere in der Mulde vor der eigenwilligen Felsformation - erfreuen uns wieder Dutzende schönster Flueblüemlis. Sie sind unsere Begleiter auch auf dem direkten Weg hoch zum Schibegütsch; länger können wir hier beim Gipfelkreuz die Sonne sowie die Wolkendynamik während unserer Rast geniessen - bevor die von NW heranziehenden Wolken uns einhüllen.

 

Für den Abstieg folgen wir dem wrw markierten Weg Richtung Erhebung (P. 1991), davor dem Abzweig hinunter in den Talkessel oberhalb von P. 1762 - dabei gilt es einige kleinere (bei Wunsch auch grössere) Schneefelder abwärts schreitend zu begehen. Mehrheitlich umgehen wir diese jedoch auf weglosem Gelände, bis wir im flacheren Terrain wieder den BWW erreichen, diesen jedoch bald verlassen zu Gunsten des nicht markierten Wegleins, welches oberhalb von Chlus hinüberquert bis zur Gedenkstätte SAC Entlebuch - die letzten ungefähr 200 m weglos.

 

Weglos steigen wir nach der Querung des Bergwanderweges (nach  Alp Schlund) am nur sanft geneigten Grasrücken empor - eine von uns allen wohl nie gesehene Aurikelwiese begleitet uns lange, einem gelben Teppich ungeahnten Ausmasses gleichend; welch ein Wunder der Natur! Dieser zieht sich beinahe bis zur kleinen Senke unterhalb des (kotierten) Gipfels des Böli hinauf; hier besticht nun der erst schmale Übergang zum höchsten Punkt mit doch atemberaubenden Tiefblicken zur W- und S-Seite hin.

 

Nach einer sonnigen Rast am Rand besagter (Gipfel)-Senke suchen wir einen gangbaren Abstieg zwischen den beiden NE-Graten; mehrheitlich folgen wir dabei dem nördlicher ausgerichteten: hier ist der Abstieg durch Karstflächen und „holprige“ Grasabschnitte etwas weniger steil, das Gelände überschaubarer. Wohl haben wir selten den Eindruck, dass wir nicht die ersten Berggänger seien, welche hier einen Durchschlupf suchen - doch ist Orientierungsvermögen und Trittsicherheit, gelegentlich sogar „Handanlegen“ gefragt. Nach einer letzten Stufe hinunter zum grossen Geröllfeld (welches wir während des Aufstieges von der Alp aus haben einsehen können), fällt uns am grossen Felshalbrund unterhalb des Gipfels eine grosse weisse Markierung auf - ich beschliesse, dort, auf einer deutlichen Spur, hinauf zu steigen, und entdecke dort den Eingang zur Neuenburgerhöhle (dies erklärt mir später der Älpler des darunter gelegenen Hofes).

 

Auf später nur noch schwacher Spur steigen wir alle im erwähnten Geröllfeld ab zum Rand beim flacheren Wäldchen, durch welches eine Schneise hinunterleitet zum steilen Weidehang der Alp Oberwisstanne und zum an dieser selbst vorbeiführenden BWW.

 

Auf dem morgendlichen Anstiegsweg kehren wir zurück zum Hof Schneeberg - sehr erfreut ob all des neu und prächtig Erlebten.

 

ñ 2 h 10 min bis Schibegütsch (inkl. Pause vor dem Stollenloch, dessen Erkundigung, sowie grösseren Abstechern für Blumenaufnahmen) 


Tourengänger: Ursula, Felix, mazeno


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Kommentare (4)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 17. Juni 2016 um 13:24
Da hattet Ihr ja mächtig Glück mit dem Wetter!

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Juni 2016 um 13:36
das war schon beinahe "genial" ;-)

Pere hat gesagt:
Gesendet am 18. Juni 2016 um 17:01
Super blumen's

Bravo ! !

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Juni 2016 um 18:16
merçi beaucoup!

lg Felix


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