Fish River Canyon


Publiziert von Delta Pro , 25. Juni 2017 um 08:16.

Region: Welt » Namibia
Tour Datum:20 Mai 2005
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NAM 
Zeitbedarf: 1:30
Aufstieg: 200 m

Der Grand Canyon Afrikas

Kurz vor Sonnenaufgang fahren wir beim Parktor zum National Park um den Fish River Canyon vor. Wie wir halb erwartet haben, schläft noch alles. Wir haben jedoch gelesen, dass der Park bei Sonnenaufgang öffnet. Nach einigen Minuten eilt tatsächlich ein Junge heran und öffnet das Tor für uns. In gebrochenem englisch versucht er uns darauf aufmerksam zu machen, dass Wanderungen hinab in den Canyon verboten seien – genau das, was wir geplant haben. Den Grund bekommen wir nicht wirklich mit. In der Dämmerung fahren wir durch die Steinwüste auf die Schlucht zu. Der Fish River Canyon ist der kleine Bruder der Grand Canyons in Amerika und somit der zweitgrösste der Welt. Der Fish, ein Zufluss des Oranje, der grosse Teile des Hinterlandes von Namibia entwässert hat sich mehr als sechshundert Meter tief in die Gesteine aus vielen Millionen Jahren geschnitten.

Wir stehen am „Hikers View Point“, als sich die Sonne langsam über den topfebenen Horizont hebt. Vor uns fallen senkrechte Klippen in die Tiefe des Canyons hinab. Wir stehen am Rand des Abgrundes und beobachten, wie die Sonnenstrahlen immer weitere Teile des gewaltigen Risses in der Erdkruste ausleuchten. Kein Mensch ist hier. Nur die Schreie einer Horde von Pavianen, die sich über Abfalleimer hermachen, stören die Ruhe. Wenn man ganz gut hinhört, kann man tief unten in der Schlucht, das Rauschen des Wassers hören. Neben dem Weg, der in den Canyon hinab führt, prangt ein grosses Schild, auf dem steht, dass Touren nach unten „strictly prohibited“ seien. Im Moment sind wir aber wohl im Umkreis von mehreren Dutzend Kilometern die einzigen Menschen. Also entschliessen wir uns für die Kompromiss-Lösung, den Abstieg nur zu einem Teil durchzuführen. Anfangs ist es steil und der Weg teilweise mit Stahlseilen gesichert. Später wird ein es steiniger Bergweg, dem wir schnell in die Tiefen der Schlucht folgen. Nach zwanzig Minuten verlassen wir den Pfad und erkunden eine breite Terrasse in den steilen Hängen. In der extremen Trockenheit können sich nicht einmal mehr Gräser zwischen dem groben Gesteinsschutt halten. Die Klippen des Canyons türmen sich auf allen Seiten mit ihren braun-rötlichen Farben über uns auf.

Tourengänger: Delta, Xinyca


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