Wasser


Publiziert von PStraub , 2. Juni 2016 um 18:34.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 2 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Aufstieg: 40 m

Aus aktuellem Anlass - Wasser gibt es derzeit (leider) soviel, dass eine Aktivität in den Bergen kaum möglich ist - habe ich zwischen Näfels, Mollis und Netstal eine Wanderung zum Thema "Wasser" gemacht.
In dieser Region gibt es einige Besonderheiten, allen voran hat es hier quer durchs Tal eine Quell-Auftriebszone. Wasser aus dem obersten Aquifer wird hinaufgedrückt. Solche Quellen gibt es fast ein Dutzend südlich von Näfels-Mollis.
 
Die Runde begann bei der unteren Linthbrücke. Die Linth führt reichlich Wasser, berührt aber die Hochwasserentlastung noch nicht einmal. Auch der zum Biotop ausgebaute Schuttsammler der Rüfirunse ist weitgehend leer. Der Moosbach hingegen ist so voll, dass ein Teil seines Wasser quer über die Wiese im Grüt in das tiefer liegende Gerinne des (dort noch namenlosen) Nachbar-Baches läuft.
Leider wurde seine früher recht eindrückliche Quelle für eine Schotterdeponie teilweise zugebaut.
 
Nach einem Besuch auf Netstals nördlichstem Hügel (Büel) besuchte ich den Mettlensee. Dieser hat normalerweise keinen oberirdischen Zufluss, dafür gleich drei Abflüsse: einen im Süden, einen im Norden und den Kanal, der die Fischbrutanstalt versorgt. Und alle drei führen reichlich Wasser. Denn der Mettlensee ist eine Karstquelle, hier tritt Wasser aus, das in den Karren des Rautigebietes versickert ist.
Wegen seiner zuverlässigen Wasserführung wurde die kantonale Fischbrutanstalt dort angesiedelt. Das ging lange gut, doch vor etwa 10 Jahren begannen die Bruten einzugehen. Erst als man Wasser von Netstal zuführte, konnte wieder erfolgreich gezüchtet werden. Anscheinend hatte es im Karstwasser plötzlich irgend eine schädliche Substanz, die den Brütlingen den Garaus machte. Jetzt wird die Anlage mit Grundwasser versorgt.
 
Dann ging ich weiter zur Tränki. Im Rautihang oberhalb Näfels tritt an drei Stellen Wasser aus. Zwei - Rauti und Tränki - sind Quellen, wo Wasser aus dem Oberseetal austritt, das den dortigen Bergsturzschutt durchquert hat. Die dritte ist das Rutliwasser, ein Syphonüberlauf des Haslensees.
Das Rutliwasser fliesst nur nach anhaltenden, schweren Regenfällen. Die Tränki führt fast nur während der Schneeschmelze Wasser, der Name ist darum eher paradox. Denn eine "Tränki" (Viehtränke) sollte möglichst immer Wasser führen. Die Rauti ist bei weitem der grösste und führt etwa das halbe Jahr Wasser, allerdings in äusserst variablen Mengen.
 
Das weitaus bedeutendste Fliessgewässer kann man allerdings weder sehen noch besuchen. Geschätzte zwei Drittel des Niederschlags im Kanton fliessen in verschiedenen Grundwasserschichten unter dem Talboden ab. Und das ist eine ganze Menge: Im Unterland bekommen wir rund 1400 mm Regen pro Jahr, rund um den Tödi sogar 3000 mm.

Die Runde misst etwa 5 km (von/bis Bahnhof Näfels-Mollis) und dauert gut zwei Stunden. Die Fischbrutanstalt "Mettlen" kann auf Voranmeldung (055 640 33 01 besichtigt werden.

Tourengänger: PStraub


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