Alp Sigel S-N, ein Föhntag im Paradisli


Publiziert von Kik , 23. Mai 2016 um 18:16.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:22 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 6:00

An diesem klaren Sonntagmorgen stiegen wir wie unzählige andere Touristen von Wasserauen durchs  frühlingshafte Hüttentobel nach Kleinhütten und ins Mar (Pt. 1433m). Die Kehle zur Bogartenlücke war noch voll Schnee, drei Berggänger stiegen vorsichtig auf einer Spur ab. 

In der oberen Mans arbeiteten die Alpleute am Innenausbau der Hütte. Ich fragte den jungen Mann, ob der deutliche Abzweiger oberhalb von Pt. 1561 über den föhrenbesetzten Südgrat des Sigel ginge. Er antwortete, die Spur führe in die Lichtung wenig höher, von dort an müsse man durch die Föhren weiter. Er selber umgehe diesen Teil jeweils über die Weide (wie Ivo). So stiegen wir im stürmischen Föhn den Frosler hoch. In der Kehle lag harter Altschnee, an dessen Rand wir über hohe glitschige Tritte in das Sättelchen stiegen. Der Älpler hatte uns von einem Plätzchen auf der Ostseite gesprochen, das er Paradisli nannte. Welches er meinte, wussten wir nicht so genau. Aber die Föhren minderten den starken Wind, es war trocken und roch fein nach Harz, und dann begann ein vergnügliches Turnen über, unter und durch Föhren. Weiter oben sprenkelten goldgelbe Fluhblümchen den warmen hellgrauen Fels, bis hinauf zu  Ivo's Gipfel (Sigel, Pt. 1769m). Wirklich ein Hikr-Paradies!

Trotz Sturmwind blieben wir ein Viertelstündchen hier und genossen die prächtige Sicht. Ungefähr dem Grat nach liefen wir zum Pt. 1738, wo wir in einer kleinen Senke picknicken konnten, ohne dass gleich alles davonflog. Dann stiegen wir über frisch grüne Weiden mit tiefblauen Enzianen, rosa Mehlprimeln und gelben Fingerkräutern bis zum Wanderweg ab. Am Rand von Schneeflecken blühten immer noch tausende Krokus und Soldanellen. Auf dem Weg zur Alp Sigel war ein Kommen und Gehen. Wir wandten uns bald der zahmen Gocht zu. Viele Leute waren noch im Aufstieg. Nicht alle von ihnen fühlten sich wohl,  weil das Kabel oft lose am Boden und zuunterst noch unter Schnee lag. Statt nach Wasserauen zurück liefen wir über den aussichtsreichen Rücken via Leugangen und Urchebuebes nach Schwende hinab und hatten diesen Wiesenwanderweg ganz für uns allein.

Tourengänger: Kik


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