Frühjahrskletterei auf das Laberköpfl


Publiziert von kneewoman , 13. Mai 2016 um 20:39.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 6 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30

Schöne, kurze Einstiegstour nach der Winterpause, wobei ich gerade gesehen habe, dass die Reindlkante im schneefreien Winter 2015/2016 im Prinzip ganzjährig normal zu begehen war.

Ausrüstung: 40m Einfachseil, 4 Expressschlingen, Bandschlingen (wir haben auch einen Klemmkeil und einen Haken gesetzt, aber mehr zu Übungszwecken), Helm, Kletterschuhe (fand ich für die 4. SL schon angenehm, da eine kurze Stelle einen Reibungstritt ohne Griff verlangt).

Zustieg: Los gehts in Oberammergau an der Talstation der Laber-Bergbahn. Der Seilbahn folgend auf dem Wanderpfad bergauf und den Wegweisern Richtung Laber folgen. Kurz darauf trifft man auf eine Forststraße, die man ohne Höhenveränderung nach links weiter verfolgt bis man links der Straße eine kleine Hütte sieht. Auf der rechten Seite führen hier zwei Holzrückschneisen steil und ungemütlich bergauf. Wir haben die zweite genommen, die genau gegenüber der Hütte liegt und uns direkt an der richtigen Stelle auf die nächsthöher gelegene Forststraße führte. Rechts von dem mittelgroßen Findling mit dem kleinen Steinmann davor leiten recht deutliche Trittspuren weiter bergan und kurz darauf eröffnit sich auch der Blick auf das hier beschriebene Gipfelchen. Achtung nicht zu früh nach links hinüber, sondern den Pfadspuren weiter hinauf folgen und erst auf Höhe des Einstiegs nach links rüber queren (ca. 45min).

Los geklettert wird von einer kleinen Loggia die mehrere Haken (darunter auch einen Bohrhaken) zur Auswahl anbietet (Einstieg Reindlkante: N 47.59377 / E 11.10037)
1 SL: Von der Felsniesche geht es nach rechts weg. Nach einer Stelle mit etwas einseitigen Griffoptionen (IV) nach links auf dem Band halten und zwischen Latschen hindurchschlüpfen. (Eine Sicherung gelegt, bevor man nach dem ersten Aufschwung wieder nach links geht, hilft dem Nachsteigenden nicht rausgezogen zu werden.) Weiter gehts direkt am Grat bis zu einer Riesensanduhr mit Bohrhaken.
2. SL: Vom Stand rechts haltend über eine kleine Stufe zu einem Normalhaken (III). Danach durchs Gemüse in leichtem Gelände (I). Die größte Schwierigkeit besteht darin der riesigen, sehr instabilen toten Latsche auszuweichen.
3. SL: Zunächst ein wenig nach links auf schmalem Band hinaus in die Nordwand bis zu einem Normalhaken. Hier aber nicht weiter in die Wand, sondern über kompakter werdenden Fels rechts hinauf zurück zur Kante. Das letzte Stück zum Standpatz mit Bohrhaken ist wieder ein Mix aus Fels, Schrofen und Vegetation.
4. SL: Vom Stand aus sieht man sowohl rechts als auch links der Kante einen Haken. Ich habe mich für die rechte Seite entschieden, wobei es recht schnell wieder direkt auf die Kante zurück geht (IV). Weiter recht ausgesetzt, plattig mit wenig Griff aber gutem Tritt hinauf (IV). An der schwierigsten Stelle ist wohl ein Normalhaken allzu oft als zusätzlicher Tritt verwendet worden und leider abgerissen. Hier heisst es beherzt der Reibung vertrauend mit ein, zwei Tritten hinauf bis zum nächsten Absatz. Ab jetzt rechtshaltend und leichter hinauf zum Stand (III).

Wenn kein Schnee liegt kann man hier das Seil wieder einpacken, die Kletterschuhe sollte man auf jeden Fall ausziehen. Man quert im steilen Grasschrofengelände nach rechts, arbeitet sich an einer weiteren Latsche nach links oben vorbei und kommt zu einem großen Felsdurchschlupf. Im Folgenden wechseln sich leichtes Gehgelände und Kraxelstellen ab. Eine Platte, die den Weg versperrt, ist am besten nach außen auf der bergabgewandten Seite zu überwinden. Ein letzter Felsturm muss noch überklettert werden. Sowohl hinauf als auch hinab klettern im II-ten Grad, also gut machbar - auch wenn man im Rückblick das Dach erkennt, auf dem man sich beim Abklettern befunden hat (siehe Titelfoto). Dann gehts über erdige Schrofen hinauf zum Gipfel des Laberköpfl. (Einstieg bis Gipfel ca. 2:00h)

Für den Abstieg überschreiten wir diesen und steigen über grasdurchsetzte Felsen hinab, sodass wir hinter dem kleinen Unterstand auf eine Pfadspur treffen. Weiter nach rechts zu einer Kante und nun entweder an den vielen Schlingen direkt bis in den Sattel abseilen oder mithilfe des Stahlseils schräg-rechts unter einem kleinen Dach entlang über eine Platte (ohne das Seil wohl ne III, speckig). Nun noch ein paar Meter abklettern (II, gute Griff- und Trittmöglichkeiten) in einen Sattel und gegenüber auf Pfadspuren kurz im Wald hinauf bis zur ebenen, freiliegenden Weggablung bei der Laberalm. Von hier gehts auf dem üblichen Wanderweg zurück zum Parkplatz (ca. 45min) - es sei denn man möchte noch eines der umliegenden Gipfelchen mitnehmen.

Tourengeher: Spinnenmann Robert und Kneewoman Sarah

Tourengänger: kneewoman


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