Alpine Kletterei durch die Grassen-Südwand


Publiziert von Manolo7 , 18. Mai 2016 um 10:30.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 2 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: 3 (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-OW   CH-UR 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Meinen, Sustenbrüggli
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Meinen, Sustenbrüggli
Unterkunftmöglichkeiten:Sustlihütte SAC

Die Normalroute auf den Grassen ist im Sommer zweifelsohne eine Autobahn. Die Tour ist von der einfach zu erreichenden Sustlihütte ein Klassiker im Gebiet und eignet sich dank wenig schwierigen Stellen auch für Anfänger. Ein Nachteil an diesem Berg: Auf der Normalroute ist man kaum allein. Ein Vorteil: Wo immer eine Autobahn auf einen Gipfel führt, ist meist auch eine lohnende, weniger begangene Kletter-Variante vorhanden. So auch an der Grassen-Südwand.  

 

Einfacher Zustieg und tolle Bewartung in der Sustlihütte

Die Sustlihütte ist sehr bequem via Sustenpassstrasse erreichbar. Mit dem ÖVvia Göschenen mit Postauto (Passzuschlag) bis zum Sustenbrüggli. Mit dem Auto via Wassen ebenfalls auf der Passstrasse bis zum Sustenbrüggli. Die Anzahl Parkplätze sind begrenzt. Die Hütte erreicht man auf verschiedene Arten. Die schnellste ist über den Leiterliweg. Dieser führt in relativ direktem Weg zur Hütte, unterbrochen von einfachen, nicht sehr hohen Leitern. Etwas entspannter gehts vorbei an den Boulderblöcken dem Bach entlang links ausholend zur Hütte. Sämtliche Zustiege sind sehr kurzweilig und bieten ein fantastisches Panorama aufs Meiental und die umliegenden Gipfel. Auf der Sustlihütte empfängt einem ein äusserst herzliches Hüttenteam. Agi ist um das Wohl der Gäste bemüht, Kari der Hüttenwart und Bergführer kann wertvolle Tipps zu sämtlichen Touren im Gebiet liefern. Er hat auch die Route an der Grassen Südwand saniert.

 

Lohnende Alternative in alpiner Kletterei in der Grassen Südwand

Die Sustlihütte zieht ein breites Publikum an. Sowohl für Wanderer, als auch für Kletterer und Hochtourengänger bietet sie unzählige Möglichkeiten. Wer sich umhört, stellt schnell fest: Der Grassen ist für Hochtouren das Gipfelziel Nummer eins. Die Normalroute ist abgesehen von einer kurzen Rinne (mit Fixseilen gesichert) ohne Nennenswerte Schwierigkeiten. Doch wo immer eine Autobahn auf den Gipfel führt, ist meist auch eine lohnende Alternative vorhanden. So auch am Grassen. Über die Südwand erreicht man den Gipfel in äusserst lohnender Kletterei im II-III Schwierigkeitsgrad. Die Südwand beginnt direkt beim Grassenjoch. Dieses erreicht man von der Hütte bequem in Richtung der Klettergärten folgend. Anschliessend traversiert man ein Schneefeld und erreicht so relativ problemlos das Joch. Die Südwand ist unterteilt in drei Abschnitte. Der erste Abschnitt ist eher plattige Kletterei. Da pro Seillänge lediglich etwa 2-3 Bohrhacken geschraubt sind, erfordert Routenfindung volle Aufmerksamkeit. Zusätzliche Sicherungen können gut gelegt werden. Die Möglichkeiten im ersten Abschnitt sind aber nicht überschwänglich.

 

Der zweite Abschnitt ist leichtes Gehgelände über ein schon von unten gut sichtbares Schuttfeld. Das Ende des Schuttfelds eignet sich perfekt als Platz für eine kurze Pause. der Dritte Abschnitt beginnt am Anfang des von unten gesehenen 3. Rippli, also jenes ganz rechts. Der Einstieg auf das Rippli ist etwas knackig, aber gut mit Bohrhacken gesichert. Nun folgt man weiter dem Rippli in fantastischer Gratkletterei auf den Gipfel. Hier kann an zahlreichen Stellen selbst abgesichert werden. Bohrhacken sind nicht mehr nötig und deshalb auch nicht mehr oft vertreten. Am Schluss des Rippli gelangt man nach wenigen Schritten auf den Gipfel des Grassen.

 

Zahlreiche Optionen  rund um das Grassenbiwak

Auf dem Grassen befindet man sich im Herzen der Schweiz und einem Paradies aus Tourenmöglichkeiten. In weniger als einer Stunde erreicht man das sehr schön gelegene Grassenbiwak. Von dort erreicht man unter Anderem die Titils-Südwand, gelangt via Wendengletschter ins Gadmertal im Berner Oberland oder via Engelberg in die Zentralschweiz. Das Biwak ist sehr schön gelegen und ist perfekt ausgestattet. Schnee muss jeweils geschmolzen werden, was aber keine Probleme bereiten sollte. Es ist meist auch bis in den August genug Schnee um das Biwak vorhanden. Gefeuert wird mit Holz welches im Keller zu finden ist. Einen eben solchen gibts übrigens auch für einen guten Tropfen Wein. Pfannen für rudimentäres kochen ist ebenfalls vorhanden.
 

Fazit

Die Tour über die Grassen-Südwand eignet sich perfekt für Alpinisten, welche eine Gletschtertour mit Alpinem Klettern kombinieren möchten. Die Südwand wurde vom Hèttenwart der Sustlihütte sanft saniert und ist wo nötig gut abgesichert. Es bleiben aber noch Genug Möglichkeiten um selbst abzusichern. Die Tour eignest sich hervorragend sowohl als Einstieg als auch als Ausstieg aus dem Gebiet. Die Super Infrastruktur auf dem Grassenbiwak sowie die herzliche Bewirtung auf der Sustlihütte runden diese Tour ab.
 

Ausrüstung

  • gängige Hochtourenausrüstung
  • Keile, Schlingen und Friends (Black Diamond Camalots bis 1.0)
  • 50m Seil
  • 2-3 Expressen

 

Infos


Tourengänger: Manolo7, Stoerti


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