Laggintal - Rothorn Traverse


Publiziert von Zaza , 15. Januar 2009 um 20:26.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:15 Januar 2009
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo simplon dorf wenige Kurse, z.T. nur auf Bestellung
Unterkunftmöglichkeiten:Laggin-Biwak
Kartennummer:1309

Das Laggintal im Winter birgt Suchtgefahr. Wo sonst kann man nach x Tagen mit Lawinengefahr "Gering" und Top-Schneeverhältnissen noch ein ganzes Tal ohne jegliche menschliche Spuren finden?

Umso besser, dass mir am Vortag Lorenz eine Tour zum Tossenhorn vorschlug. Obwohl der Wetterbericht nicht ganz ideal war, wollten wir die Sache packen und es wurde eine tolle, wenn auch sehr strenge Tour. Lorenz war mit Skis unterwegs, ich mit Schneeschuhen. Im Aufstieg konnte er meine Spur öfters brauchen (dazu muss man sie etwas flacher anlegen als üblich) und im Abstieg war ich nicht wesentlich langsamer, dies dank der trefflichen Schneeverhältnisse.

Ausgangs Simplon Dorf liess uns der Postautofahrer aussteigen, so dass wir gleich auf die verschneite Strasse ins Laggintal einbiegen konnten. Bis zu ihrem Ende war's problemlos (abgesehen von ein paar Lawinenkegeln), danach wurde es aber ernst. Ein steiler Aufstieg führte uns etwa dem Sommerweg entlang zur Alp Bidemji. Es lag hier soviel Schnee, dass die Hütten nur als grosse weisse Haufen zu erkennen waren. Nun wurde der Aufstieg grantig, mit Pickel und Steigeisen erreichten wir schliesslich die obere Terrasse auf ca. 2240 m.

Rasch waren wir uns einig, dass wir lieber einen anderen Weg für den Abstieg wählen wollten. Da bot sich das Rothorn an, das aus dem Laggintal über ein steiles Couloir zu P. 3018 zu erreichen ist. Dieser Aufstieg sollte uns manchen Schweisstropfen kosten, fast 200 hm mussten wir uns mit aufgebundenen Skis/Schneeschuhen hochkämpfen. Oben sahen wir wohl etwa aus wie Napoleons Armee auf dem Rückzug aus Russland.

Das Rothorn ist von hier in Kürze und ohne Probleme erreicht, aber aus Zeitgründen (wir hatten bis zum Pass fast 6 h gebraucht) verzichteten wir darauf und gingen nur bis kurz vor den Gipfel. Der Abstieg bzw. die Abfahrt war grossmehrheitlich ein Spass, der Schnee war meist sehr schön und es lagen nur etwa 4 ältere Spuren. So waren wir wider Erwarten bereits nach etwa 1 1/4 h zurück im winterlich verschlafenen Simplon Dorf. Das reichte nicht nur für den bestellten Rufbus, sondern auch für die Einkehr im Hotel Fletschhorn. Treffend, denn das Fletschhorn hatten wir heute stets direkt vor der Nase.

Hinweis:
Für die beschriebene Tour sollte man Pickel u/o Steigeisen auf jeden Fall mitnehmen. Ausserdem ist zu beachten, dass man auf der Nordseite über den Bodmergletscher fährt. Eine gute Schneelage ist also notwendig.

Tourengänger: Zaza


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