Durch den wilden Geissbachgraben zum Pfyffer


Publiziert von poudrieres , 7. Mai 2016 um 20:23.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum: 7 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-LU   Wachthubel-Hügellandschaft 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 825 m
Abstieg: 825 m
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Hindere Geissbach - Ramisgummehoger (1300m) - Pfyffer (1315).

Im Jahr 1958 stellte das Emmentaler Blatt seinen Lesern eine höhlenbewohnende Familie im Emmental vor, die in der Abgeschiedenheit der Bärbach-Schlucht gut anderthalb Wegstunden von Eggiwil entfernt Landwirtschaft betreibt: die Holenfluh - eine schmucke Siedlung und sommersüber Ausflugsziel zahlloser durchziehender Wanderer.
Am Hindere Geissbach.
Ich starte die Tour bei P.760 und folge erst der Fahrstrasse am Geissbach, bevor ich auf einen Forstweg entlang des Hindere Geissbach abbiege. Ist der erste Teil noch von aktuellen Forstarbeiten gezeichnet, wird der Weg zunehmend idyllisch. Nach einer Furt hat die Natur den Weg schon wieder begrünt, nur Wanderer haben eine Spur durch das Gras gebahnt. Nach einer metallischen Barriere läuft der Weg schliesslich vor einer schmalen Passage aus.

Nach der Engstelle folge ich weiter dem Geissbach, kleinere Felsstufen und Totholz sind zu überwinden. Bei 920m hat eine Rutschung mehrere Bäume in den Graben gestürzt. Diese lassen sich noch überwinden, an der mindestens 3m hohen Felsstufe mit Wasserfall dahinter finde ich keine Lösung - also wieder ein wenig zurück durch das Totholz und den abgerutschten Hang hinauf und über ein kleines Plateau mit lichtem Wald bis zu einem Seitengraben.

Ich überwinde diesen Seitengraben und halte mich eine Zeit lang auf Wildspuren oberhalb des Bachs, bis der aufsteilende Hang mich zum Bach zurückdrängt. Wieder geht im Bach aufwärts über kleine Felsstufen und Totholz. Nach P.964 entdecke ich einen alten Weg am Südufer, der leider durch zahlreiche Rutsche und umgestürzte Bäume gar nicht so leicht zu passieren ist.

Am Ende des Wegs stehe ich an einer Bachgabelung und steige schliesslich über einen bewaldeten Rücken zur Lichtung unter der Schriberschwand auf. Von der Schriberschwand geht es auf dem oberen Weg in einen Sattel und dann weiter über einen bewaldeten Rücken zum Trachselegg. Ich mache erst einen Abstecher zum Rämisgummehooger mit seiner schönen Massivholz-Sitzbank, bevor ich zum Pfyffer zurückkehre.

Ein Pfad führt über bewaldeteten Grat des Pfyffer, eine kurze Stelle zwischen P.1308 und P.1315 ist etwas ausgesetzt. Über eine Wiese kommt man schliesslich zurück auf den markierten Wanderweg. Der Umweg über Hürliseggschwand lässt sich zwar einfach gehen, ist aber auf der Fahrstrasse nicht lohnend. Besser ist ein Abkürzen über die Wiesenzunge und den schmalen Waldgürtel, wie von Daniel Anker vorgeschlagen, denn der eigentliche Lohn des Abstechers ist die Holenfluh mit Hüsli.

Ein neuzeitlich angelegter Weg nimmt der Holenfluh inzwischen einen Teil der Abgeschiedenheit, die Nebengebäude sind zwischen abgebrochen und haben einen grossen Höhlenraum freigegeben. Über P.986 komme ich schliesslich bei Oberstürlern zurück auf den markierten Wanderweg und weiter zu meinem Ausgangspunkt.

Route: (Heidbühl) - P.760 - Hindere Geissbach - Schrieberschwand - Trachselegg - Rämisgummehoger - Pfyffer - Hürliseggschwand - Holenfluh - Oberstürlern - P.760.

Variante: Umgehung der Schlucht über Steinboden.

Orientierung: Weitgehend weglos bzw. auf nicht markierten Wegen.

Karte: SwissTopo-Karte mit importiertem KML-Track.

Schwierigkeit: T4+ für den Graben des Hindere Geissbach ab Ängi, bei hohem Wasserstand meiden. Steiler Schlussanstieg zum Trachselegg T3+. Auf Wegen T1-T2.

Bedingungen: Trocken.

Ausrüstung: Bergwanderausrüstung.

Parkmöglichkeit: An der Brücke über den Geissbach bei P.760.

Benachbarte Touren:
*Über den Steigrat zum Marbachegg
*Durch den wilden Emmegraben
Literatur: Emmental; Daniel Anker; Rother Verlag.


Tourengänger: poudrieres


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Geodaten
 29895.gpx Pfyffer
 29896.kml Pfyffer (KML)

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