Laberkopf über Reindlkante und Schartenkopf-Laber


Publiziert von Andy84 , 11. Mai 2016 um 10:50.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:12 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m

Neben dem Ettaler Mandl gibt es im Gebiet des Labers noch einen weiteren Klettergipfel, das Laberköpferl. Da dieses Jahr der Winter wirklich lange auf sich warten lässt wollen wir wirklich Mitte Dezember eine kleine MSL in den Ammergauern angehen. Auf das Laberköpferl führt mit der Reindlkante eine kurze und nicht leichte Kletterroute.

Irgendwie haben wir uns das ganze aber etwas anders vorgestellt. Denn als wir in der Früh am Parkplatz der Laberbergbahn unser Auto abstellen zeigt das Thermometer -4°C an und das Laberköpferl liegt komplett im Schatten. Naja, immerhin liegt kein Schnee ;-)

Zunächst geht es auf den kleinen Serpentinen hinauf zum Forstweg, diesem folgen wir gut 5 Minuten bis zu einer kleinen Hütte. Über sich im Wald sieht man bereits die steilen Nordwände des Laberköpferls. Kurz vor der Hütte geht es nun rechts in den Wald hinein, man trifft recht schnell auf einen kleinen Pfad welcher immer steiler werdend bis zum Einstieg der Reindlkante führt (T4).

Laberkopf über Reindlkante   (150m, 5 Seillängen, IV    und ca. 200m bis III-)

Hier müssen wir dann leider feststellen dass es immer noch arschkalt ist und von der Sonne weit und breit nichts zu sehen ist. Also schnell das Kletterzeug angelegt und schon geht es los.
Die Reindlkante hat insgesamt 5 Seillängen zwischen dem 3ten und 4ten Grat. Es sind nicht sonderlich viele Haken angebracht, es können aber sehr einfach Kopfschlingen gelegt werden. Die Standplätze sind vorbildlich gebohrt und bieten ausreichend Platz.

In der ersten Seillänge (IV-, 20m) ist noch mehr Schrofen und Latschenkletterei angesagt,
Die zweite (III, 15m) und die dritte Seillänge (IV-, 15m) lassen sich gut zusammenlegen und führen dann langsam auf die eigentliche Kante. Nach dem Stand der zweiten Seillänge muss man aufpassen sich nicht zu weit nach links zu gelangen, dort steckt ein alter Schalghaken, die Schwierigkeiten nehmen dort aber ordentlich zu.
Die schönste Seillänge ist dann eindeutig die vierte (IV, 25m) welche in bestem Fels direkt an der Kante verläuft. Eine wirklich schöne Kletterei. Hier kann man dann auch gleich wieder die letze Seillänge (III, 20m) mit anhängen, das Gelände wird nach oben hin immer leichter.
Schlusspunkt der Kletterroute ist dann auf dem Felsköpferl über dem Felsentor.
Hier legen wir das Klettergeschirr ab und das Seil wieder zusammen. Es steht nun der interessante Übergang zum Gipfel des Laberköpferls an, welcher nach einem echt tollen Gratübergang mit einigen sehr netten Kletterstellen bis III- nach gut 15 Minuten erreicht ist.

Zur Reindlkante kann man abschließend sagen das es eine wirklich nette kurze Kraxelroute ist, kurzer Zustieg, nicht schwer und obenraus echt toller Fels.
Das einzig negative heute war die Scheiß Kälte. An jedem Stand haben wir versucht die Füße warm zu halten, gelungen ist es nicht wirklich, viel Gefühl beim Klettern hatten wir nicht.
Mich wundert wirklich wie manche 2-3 Tage in einer Nordwand bei deutlich kälteren Verhältnissen verbringen und da auch noch klettern können ;-)
Auch am Gipfel bekommen wir noch keine Sonne ab, weswegen wir nach einer kurzen Rast gleich weitergehen.
Im Abstieg liegen noch ein paar Schneefelder weswegen vorsichtiges Gehen angesagt ist. Unter einem Felskopf herum geht es seilversichert in den Wald, trotz Seil ist dies ein guter II-er, der Fels ist leider extrem speckig.

Schartenkopf - Laber

Auf einem kleinen Pfad geht es nun hinüber zur Laberalm und von dort auf dem markierten Nordanstieg hinauf Richtung Schartenkopf. Auch hier ist vorsichtiges Gehen angesagt, einige Lawinenrutsche und gefrorene Passagen sind zu überwinden. Der Weg führt in einer angenehmen Steigung hinauf zum Kamm. Dort erkunden wir noch kurz den Übergang hinunter zum Latschenköpferl und erwägen den Abstieg über dieses und den Schaffelberg.
Aber irgendwie haben wir mehr Lust in der warmen Sonne zu bleiben und setzen den Kammweg fort zum Schartenkopf.
Es geht auch gleich weiter Richtung Laberberg, das Kreuz steht etwas versteckt im Wald.
An der Bergstation legen wir dann auf der Sonnenterasse eine längere Pause ein und geniessen die hier oben seltene Ruhe.

Abstieg:

Eigentlich hatten wir heute vor noch weiter zum Ettaler Manndl zu gehen und dort noch die kurze Weibl-Kante zu klettern. Wir haben aber beide keine Lust mehr auf kalte Füße und so verschieben wir das ganze auf das nächste Mal.
Stattdessen geht es nun auf dem verschneiten Weg hinunter  zum Soilasee und über den Bärenbadflecken zurück zum Auto.

Fazit:

Ein eiskalter aber wirklich schöner Tag in den Ammergauern mit einer sehr schönen Kletterroute, welche wir sicher mal wiederholen werden.


Mit auf Tour: Johannes

Tourengänger: Andy84


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