Moosener Berg 1966m - Die Enneberger Schlacht

Weit unter unserem heutigen Ausflugsziel fand vor über 500 Jahren ein Machtspiel zwischen der Äbtissin Verena vom Kloster Sonnenburg und dem Brixner Bischof Cusanus statt. Leidtragende waren 50 grausam gemetzelte, von der Äbtissin angeworbene Söldner und Enneberger Bauern.
Später werden wir dem unscheinbaren Felsen einen Besuch abstatten, doch vorher wenden wir uns von der alten Gadertaler Straße kurz hinter Saalen dem Pfaffenberger Hof  und der Moosener Kaser zu. Die Markierung führt uns über alte Steige und Forstwege zum idyllischen Platz mit imposantem Kreuz und beachtlicher Aussicht. Direkt darüber erhebt sich der Moosener Berg. Ohne Markierung und Spur suchen wir uns durch den Schnee einen Zustieg zum höchsten Punkt. Unspektakulär zwar, aber die unberührten Wälder üben einen besonderen Reiz aus. Auf der Gegenseite, jetzt im Ladinischen, erreichen wir eine zauberhafte Lichtung mit Blick zum Heiligkreuzkofel und zur Marmolada. Von hier führt der Weg westlich um den Moosener Berg herum zurück zur dazugehörigen Kaser.
Nocheinmal lassen wir uns auf der netten Sitzgruppe unter dem kunstvollen Wegkreuz nieder, bevor wir auf dem Weg Nr.8 Richtung Maria Saalen absteigen. Vorsichtig rutschen wir das erste noch verschneite Steilstück ab, doch bald treffen wir auf den bequemen Forstweg, mit dem Höhenverlust lässt auch die Schneeauflage nach und die Frühlingssonne wärmt den Wald angenehm auf. Unser nächstes Ziel ist der Krinner Sattel, von wo uns eine steile Schneise direkt hinunter zum Ausgangspunkt führt.
Von hier sind es nur wenige Minuten zum Schauplatz des Gemetzels von 1458. Eine Schautafel mit Jesus und 12 Aposteln erinnert an diverse Auseinandersetzungen, auch die Soldaten Napoleons wurden hier gewaltsam aufgehalten.
Zur Abrundung beenden wir unsere Ausfahrt in Maria Saalen. Dort gibt es vorzügliche Kuchen und eine nette Sonnenterrasse, zurecht ein seit Jahrzehnten gut besuchter "Wallfahrts"ort.

Nachtrag:
Bevor wir am folgenden Tag zu unserer "Torten"Schlacht nach Olang ziehen, beschließen wir einen Abstecher über den Furkelpass erneut zum Crep de Santa Grazia. Diesmal nähern wir uns von Enneberg, wie damals die Bauern, dem Ort des Geschehens. Auf dem Rückweg kurven wir ein wenig in der Umgebung herum, am Ansitz Prack und abenteuerlich gelegenen Enneberger Höfen vorbei. Zur Tortenschlacht beim Bacher begleitet uns Regen und Schneefall am Furkelpass, umso gemütlicher ists danach in der warmen Stube bei Schwarzwälder Kirsch und Cappuccino.