Paresberg 2396m - Pauls Hütte

Der nächtliche Schneefall bringt unsere Tourenplanung nicht ins Wanken, die Bergschuhe sind schnell geschnürt. Trotzdem sind wir erstaunt wie weit es heruntergeschneit hat, selbst am Parkplatz in Spescia liegen noch Reste. Gesellschaft haben wir heute nicht zu erwarten!?
Nur ein einsamer Autofahrer kreuzt unseren Weg und grüßt freundlich. Es ist Paul, der aus Wengen stammende Pfarrer von Untermoi auf dem Weg zu seiner Hütte. Wir wechseln ein paar Worte und schon sind wir zur Pasta Asciuta eingeladen auf dem Rückweg vom Paresberg. Mit einer Wegbeschreibung ausgestattet stapfen wir durch den Schnee weiter voller Vorfreude auf das unerwartete Mittagsmahl.
Der Aufstieg zum Paresberg gestaltet sich zwar etwas anstrengend, aber unschwierig, der Steig ist noch gut erkennbar. Der Nordföhn bläst die letzten Wolkenreste auseinander und ein tiefblauer Himmel mit traumhafter Weitsicht erwartet uns am Gipfel. Ein wenig schlendern wir auf dem Kamm umher, auf der Suche nach den schönsten Blicken und Motiven. Tatsächlich schleicht ein Schneeschuhgänger in unserer Spur hinterher, so ein Auflauf ;-) Gemeinsam lassen wir die Stimmung auf uns wirken und genießen die Frühlingssonne. 
Von Weitem höre ich schon Paul mit seinem Horn zu Mittag rufen und bevor er sich Sorgen macht, steigen wir vorsichtig über den rutschigen Steig zurück. Ein wenig abseits des Wanderweges finden wir die zauberhafte Wiese mit der neuen Hütte. Paul erwartet uns schon und stellt schon mal den Rotwein und Antipasti bereit. Bei den Nudeln mit Gorgonzola kommen wir ins Plaudern und mit allerlei nützlichen Informationen ausgestattet beschließen wir, nach dem abschließenden Kaffee, einen Abstecher zum Crusc da Rit. Diesen sagenhaften Aussichtspunkt sollte man sich nicht entgehen lassen und die Kohlenhydrate wollen auch wieder verbrannt werden.
Schweren Herzens trennen wir uns von Paul und seinem kleinen Paradies, auf ein Wiedersehen! In der wärmenden Sonne marschieren wir weiter durch die zauberhaften Wiesen mit den ersten Frühlingsblumen. Am Crusc da Rit erwartet uns ein weiterer magischer Ort mit grandiosen Ausblicken, nur ein paar Schneereste verzögern kurz die Schritte. Um den nordseitigen Abstieg im Matsch zu vermeiden wechseln wir bald auf die Südseite, Gamswechsel führen auch hier unschwierig abwärts (eine Stelle I).
Wenig später stoßen wir wieder auf die Markierung und folgen ihr nun brav zurück nach Spescia. Spät ist es geworden, in der Abendsonne stehen wir wieder am Wagen, mit einer unvergesslichen Begegnung und traumhaften Bildern bereichert.