Jochberg Nordostgrat - lohnend trotz nassem Fels und verschneiter Latschen


Publiziert von frehel , 12. April 2016 um 23:00. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:10 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m

Der Nordostgrat bietet einen lohnenden Anstieg auf den Jochberg mit tollen Tiefblicken zum Kochelsee und in die furchteinflößende Steilschlucht, die den Nordost- vom Mittelgrat trennt. Klettertechnisch bietet der Grat bei ostseitiger Umgehung der Türme keine größeren Schwierigkeiten (Stellen II), wobei die Brüchigkeit des Gesteins sich für Hauptdolomit zum Glück im Rahmen hält. Da heute der Fels komplett nass ist, versuchen wir uns auf dem einfachsten Weg durchzuschlagen, auch wenn der ein oder andere Turm bei guten Verhältnissen eine lohnende Besteigung bieten dürfte.
Da Wagemut den Grat schon mehrfach gegangen ist, ist die Wegfindung für uns kein Problem.



Man startet am langgezogenen Parkplatz rechts der Straße von Kochel zum Kesselberg kurz unterhalb letzterem. Bei der gegenüberliegenden Bushaltestelle führt ein Forstweg nach Osten relativ eben in den Wald. Nach seinem Ende auf Pfadspuren weiter, die zu einem Graben bergauf führen, der die Fortsetzung der Schlucht bildet, die den Nordost- vom Mittelgrat trennt. Im Graben und später links von ihm steigt man steil zum Einstieg des Nordostgrats empor. Der direkte Einstieg geht durch eine seichte gestufte Rinne bei einem Haken hinauf. Wegen der Feuchtigkeit wählen wir aber eine etwas leichtere Umgehung weiter links.

Nun immer den leichtesten Weg suchend ungefähr am Grat entlang. Etwas weiter oben werden die Türme ostseitig umgangen, bis der Grat abflacht und man sich durch Latschen durchschlagen muss, die bald einem lichten Wald weichen. Durch diesen gelangt man auf die sanft geneigte nordseitige Gipfelwiese und in wenigen Minuten auf den Gipfel des Jochbergs.

Leider liegt heute auf den Latschen, durch die man sich kämpfen muss, komplett durchfeuchteter Neuschnee, so dass wir am Gipfel vollkommen durchnässt ankommen. In den Latschen haben wir uns eher links gehalten, um schnell den Wald zu erreichen; laut Zebhauser Kletterführer soll man sich hier auch weiter rechts halten können.

Vom Jochberg steigen wir über den Ostgrat ab. Vom gelben Wegweister, P. 1184 im Sattel zwischen Jochberg und Graseck, steigt man links zum Heckenbachgraben hinunter. Die Felswände zu beiden Seiten werden im Lauf des Abstiegs durch den Graben immer steiler und höher und kurz bevor der Graben sich wieder weitet und man ihn nach links in Richtung Ausgangspunkt verlässt sind zwei kurze Stufen mit Gumpen abzuklettern (II).


Fazit: Der Jochberg Nordostgrat ist bei guten Verhältnissen eine lohnende Tour mit nur wenigen und durchaus schön zu kletternden Zweierstellen. Eine Hauptdolomitphobie darf man freilich nicht haben, etwas brüchig schrofig ist es schon. Bei Nässe wie heute ist es eine eher rustikale Angelegenheit. Der Heckenbachgraben lohnt eine Begehung besonders im Sommer allemal, wenn auch ein Bad in einer der Gumpen drin ist.

Tourengänger: Wagemut, frehel


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