Skitour Store Jægervasstinden


Publiziert von Matthias Pilz , 3. April 2016 um 12:02.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum:25 März 2016
Ski Schwierigkeit: S
Eisklettern Schwierigkeit: WI3
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1617 m
Abstieg: 1617 m

Der Store Jægervasstinden ist einer der berühmtesten Gipfel der Lyngen-Alps bzw. in ganz Norwegen. Anfangs folgt die Tour einer langen Querung durch sehr schöne Birkenwälder. Auch der weitere Aufstieg entlang des Trollbreen ist technisch nicht allzu schwierig, nur stellenweise gibt es steilere Aufschwünge. Der Aufstieg bleibt jedoch sehr guten Tourengehern vorbehalten, neben den vielen Höhenmetern muss am Talschluss eine extrem steile Rinne (40°) in zahlreichen Spitzkehren erstiegen werden. Nach der Rinne muss noch durch den steilen und vor allem absturzgefährdeten Gipfelhang aufgestiegen werden. Die letzten Meter zum Westgipfel werden zu Fuß zurückgelegt. Wir drehten am Westgipfel (ich am Mittelgipfel) um.
Der weitere Aufstieg vom Westgipfel (1542m) zum Hauptgipfel erfordert hohes alpinistisches Können: zuerst muss über eine etwa 25m hohe, 70-90° steile Schnee- und Eiskante abgeklettert werden. Anschließend geht es wenige Meter einfach hinauf auf den Mittelgipfel (hier habe ich umgedreht). Von diesem wiederum etwa 5-10m durch eine etwa 60-70° steile Rinne hinab und anschließend über den schmalen, aber einfachen Grat zum Gipfel. Ich würde für eine Begehung gerade wegen des heiklen Rückwegs neben Seil, Steigeisen und Pickel auch ein 30m langes und ein 15m langes Fixseil mit je einem Firnanker sowie eine Steigklemme mitnehmen.
Da wir auch heute wieder die Spurarbeit geleistet haben, durften wir auch als erste Gruppe die Rinne abfahren, ein steiler Genuss, auch wenn der Schnee teils etwas schnittig war! Erst nach uns zerstörten die Hundertschaften an Tourengehern die ganze Schönheit.

AUFSTIEG: Vom P. am Nordende des Jægervatnet (Schranken) entlang der gesperrten Straße leicht fallend (am besten erst später anfellen) zu den letzten Häusern. Bei einem Gatter nach links einem Fahrweg aufwärts folgen, bald nach rechts durch den Birkenwald ganz leicht ansteigend queren. Der Revelva (-bach) wird in 200m Höhe überquert. In gleicher Steilheit weiter queren, oberhalb des Sees (234m) vorbei. Zuletzt über eine Steilstufe in den Kessel. Nun immer im Talboden hinauf, teils über steilere Stufen hinweg und so entlang des Trollbreen-Gletschers. Nun in östlicher Richtung unter die Felsen ansteigen. Von hier nun über eine (durch Lawinenkegel gebildete) Rippe aufwärts und nach rechts in die extrem steile Rinne hinein. Von hier ist sie bis auf die letzten Meter gut einsehbar. In Kehren durch die etwa 40° steile Rinne etwa 200-250Hm hinauf, zuletzt verblüffend einfach nach rechts hinaus auf einen flachen und geräumigen Gratabschnitt (guter Rastplatz). Nun am breiten Grat weiter aufwärts (Absturzgefahr über die Felsen) ohne Schwierigkeiten zum Skidepot. Von hier in wenigen Minuten (evtl. mit Steigeisen und Pickel) zum Westgipfel. (Weiterer Anstieg wurde in der Charakteristik beschrieben.)

ABFAHRT: Wie Aufstieg.

LAWINENGEFAHR / SCHNEE: 2 (Be careful in lee areas with wind deposited snow, typically behind ridges, ribs and in gullies. Especially where the wind deposited slabs are thin or soft, a slab avalanche is easier to trigger.); In der Nacht gab es großflächig frische, jedoch geringmächtige Triebschneebildungen. Dennoch waren alte Spuren völlig zugeblasen. In steilen Hängen musste daher den (sehr kleinen) Triebschneelinsen Beachtung geschenkt werden.

WETTER: Sonnenschein, später Schleierbewölkung und wenig Wind.

MIT WAR: Susi, Richi, Erwin, Christian, Karl, Tanja

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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