An der Amper von Dachau nach Grafrath


Publiziert von klemi74 , 6. April 2016 um 22:06.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum: 6 April 2016
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 170 m
Abstieg: 80 m
Strecke:ca. 37km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der S-Bahn von Grafrath nach München, dort Umsteigen nach Dachau. Start am Bahnhof
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Auto nach Grafrath, dort der Beschilderung zum Bahnhof folgen

Ein für den Herbst mal so vage ins Auge gefasstes Projekt verlangt, dass ich ein bisschen dafür trainiere. Bezüglich der Höhenmeter kann ich im Sommer noch oft genug tätig werden, eine gewisse Tempohärte auf flachen Passagen werde ich aber auch brauchen - schließlich ist die längste Tagesetappe der geplanten Mehrtagestour knapp über 40km lang.
Heute war für den Vormittag Regen gemeldet mit Wetterbesserung vor allem im nördlichen Oberbayern, also war der erste Teil eines anderen Projekts fällig - in drei Tagen (nicht aufeinander folgend) von der alten Wohnung in Dachau zur neuen am Hohenpeißenberg wandern. Schieb ich auch schon ewig vor mir her.

Morgens ging's mit dem Auto in leichtem Dauerregen nach Grafrath, von dort mit der S4 und der S2 nach Dachau, wo es immer noch leicht regnete. Einen Kaffee am Bahnhof später hatte es aufgehört, so bin ich um 10:25h losmarschiert.
In Dachau orientiert man sich am besten zunächst an der Beschilderung in Richting Ampersee, dann vermeidet man die zum Teil stark befahrenen Straßen. Zunächst bin ich rechts des Flusslaufes geblieben, auch dort, wo die Beschilderung des Radlweges auf die linke Seite zeigt. Hier folgt ein sehr schöner Abschnitt entlang eines Auwaldrestes, dann führt der Pfad durch ein dschungelartiges Gestrüpp, in welchem die Waldreben sich bis in die Baumkronen hinaufranken. Hinter der von Günding kommenden Straße wechsele ich dann doch auf die linke Seite, bis zur Unterführung unter der verkehrsreichen B472 ist es weiterhin recht schön.
Nach der großen Bundesstraße geht man entlang des Auwaldes auf die Olchinger Müllverbrennungsanlage zu - gut zu sehen und leider auch nicht geruchsneutral. Kurz vor der Anlage geht nach rechts ein Weglein weg, dass sie umgeht. Wenn man nach einem Bogen wieder auf die Gebäude zugeht, geht nach rechts ein Pfad weg, der scheinbar nach 100 Metern in einem Acker endet. Nach dem Acker gibt es aber wieder eine deutliche Spur, die unter der A8 hindurchführt. Nach der Autobahn bleiben die Spuren schmal, sie führen aber zuverlässig nach Geiselbullach hinein.
Die nächste Straße wird einfach überquert, zwischen Golfplatz links und Amper rechts erreicht man Olching, wo nach der Bahnunterführung erstmal Pause war.

Nach dem Päuschen bin ich weiterhin am rechten Ufer der Amper geblieben, bis das südliche Ende der Flussinsel erreicht war. Hier wird der linke Seitenarm auf einem Wehr gequert, man folgt weiter dem Fluss bis zu einer größeren Straße. Auf dem Fußweg kurz neben der Straße, dann rechts weg in Richtung Esting und gleich wieder links auf einen Pfad parallel zur Straße, bis es unter dieser hindurch geht. Dann gleich wieder rechts und schon ist das Ufer wieder in Sicht.
Dem linken Ufer folgt man nun über mehrere schöne Kilometer bis zur Kirche in Emmering. Hier wechelt man wieder die Seite und folgt erneut dem Ufer. In dem als Hölzl bezeichneten Bereich gibt es mehrere Brücken über kleinere Bäche, die von der Amper aus in den Wald abzweigen. Erst wenn man gar nicht mehr am Ufer bleiben kann, verlässt man es und durch ruhige Wohngebiete geht es hinein zur Hauptstraße von Fürstenfeldbruck.
In der Innenstadt nach links in die Schöngeisinger Straße, bis man durch ein Tor einen ganz schmalen Durchlass erreicht, der wieder zum Ufer führt. Es bietet sich nun an, auf den Stadtplan geschaut zu haben, hier gibt es nämlich eine ganze Reihe kleiner Wege und Stege. Wichtig ist es, dass man nach der Brücke, die links zum Kloster führen würde, auf dem rechten Ufer steht. Näxte Pause.

Der breite Schotterweg, auf dem man nun unterwegs ist, wird relativ oft begangen. Auch hier hat die Amper einige richtig schöne Ecken zu bieten, insbesondere wohl auch auf der gegenüberliegenden Seite. Nach einiger Zeit mal was Neues: das rechte Ufer wird nun steiler und ist mit lichtem Buchenwald bewachsen. Wenn man nun bei allen Verzweigungen links bleibt, hat man bald einen guten Blick auf ein Moorgebiet auf der anderen Seite. Der Weg auf meiner Seite wird kurzzeitig zu einem ganz kleinen Wiesenpfad, bis die Straße hinein nach Schöngeising leider nicht mehr vermieden werden kann. Viel Verkehr hat es nicht, es bleibt der einzige Abschnitt, auf dem man außerorts auf einer offiziellen Straße unterwegs ist. Im Dorf selbst war der Untere Wirt ausgeschildert, da ich Hunger hatte, ging's hinein. Da es im Inneren nicht gerade vertrauenserweckend aussah, blieb es allerdings bei einem Weißbier...

Vielleicht auch gut so... Jedenfalls wurde so noch die zweite Wurstsemmel ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt, und zwar auf Höhe des Schöngeisinger Sportplatzes, der auf der linken Ammerseite liegt. Nach der erneuten kurzen Rast ging es nun in den Wald. Ein ordentlicher Schotterweg führt an der vorgeschichtlichen Befestigungsanlage Sunderburg vorbei mit einigem Auf und Ab gen Grafrath. Wo unterhalb einer Wiese wieder der Fluss sichtbar ist, zweigt mal wieder ein kleiner Steig nach rechts ab, der in lichtem Wald den Hang quert und bei der stinkenden Kläranlage den Ort erreicht.
Im Dorf wechselt man bei der ersten Gelegenheit wieder die Uferseite und bleibt bei allen Abzweigungen links. Nach dem Restaurant Dampfschiff folge ich kurz der Straße in Richtung Kottgeisering, bevor die Graf-Rasso-Straße nach rechts hinauf zum Bahnhof führt, wo die heutige Tour ihr Ende findet.

Fazit:
Leichte und weitgehend flache Wanderung, die aufgrund der Länge natürlich anstrengend ist. Aufgrund der Tatsache, dass die zu durchquerenden Ortschaften insgesamt ca. 110.000 Einwohner haben, könnte man befürchten, überwiegend in Siedlungen oder Gewerbegebieten unterwegs zu sein - doch die Wanderung ist schön, weil sich die Ortschaften oft genug hinter den das Ufer begleitenden Auwäldern verstecken. Die Flusslandschaften außerhalb der Orte sind sogar zum Teil richtig urwüchsig.

Gehzeiten:
Nach Olching 2h05
Nach Fürstenfeldbruck 1h30
Nach Schöngeising 1h15
Nach Grafrath 1h20

Anmerkungen
1.) Die Bezeichnungen "rechts" und "links" beziehen sich auf die Gehrichtung und nicht auf die Fließrichtung der Amper
2.) Die Streckenlänge beträgt nach einer anderen Quelle im Netz 39,4km - ich habe auf einer Onlinekarte 36,7km ausgemessen und nehme diese als Angabe in den Kopfdaten her.
3.) Wanderungen zwischen den S-Bahnhöfen rund um München sind wohl gar nicht so unbeliebt - umso unverständlicher, dass es so gut wie keine Beschilderungen oder Markierungen gibt!

Tourengänger: klemi74
Communities: Flusswanderungen


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 7. April 2016 um 14:56
lang, blumenreich, stimmungsvoll - diese deine Runde an der Amper!

klemi74 hat gesagt: Stimmt!...
Gesendet am 7. April 2016 um 15:15
...und zeigt mal wieder, dass der Münchner Norden zu Unrecht oft als für Wanderer völlig uninteressant gilt. Na gut, die beste Route mit oft ganz kleinen Trampelpfaden findet man nur mit Karte und/oder Geschick bei der Orientierung, da leider nur der Amper-Ammer-Radweg gut beschildert ist - der aber meistens ein Stück vom Fluss entfernt verläuft. War schon von Vorteil, dass mir die Strecke bis Fürstenfeldbruck von früheren Wanderungen mit dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip bekannt war...

Gruß,
Karsten


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