Punkt 1514 - auch reizvoll (aber nicht der Gross Aubrig)


Publiziert von 1Gehirner , 21. März 2016 um 20:20.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:19 März 2016
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Etzel-Aubrig-Kette 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 670 m
Abstieg: 670 m
Strecke:11km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:öV nach Innerthal, Staumauer
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito

Mit Schneeschuhen auf den Gross Aubrig?
 
Das Wetter war fürs ganze Wochenende traumhaft schön angesagt und der Freitag hatte diese Aussichten vorerst aufs Schönste bestätigt. Also bekam ich am Samstag von meiner Frau frei (merke: Das Positive an kranken Kleinkindern ist, dass sie viel schlafen und wenig aktive Pflege brauchen, unseres zumindest) und fuhr mal wieder ins Wägital. Bisher war ich ausschliesslich auf der Ostseite unterwegs, wollte aber schon lange mal den Gross Aubrig besteigen. Dass es nicht einfach werden würde, war mir angesichts der bisherigen SST auf Hikr klar (nur vier Besteigungen und alle mit WT3 klassifiziert) und keine aus dem Wägital. Probieren wollte ich es trotzdem. Schon morgens um 9 Uhr stand ich mit einem Rentnerpaar (auch Schneeschuhgänger) an der Staumauer.
 
Bei der Vorbereitung schwankte ich noch zwischen dem schattigen Aufstieg im Tal und dem sonnigen, aber längeren auf dem gegenüberliegenden Rücken. Bei der kleinen Brücke mit der Abzweigung wurde mir aber klar, dass das heutige Ziel nicht der Gipfel, sondern die Sonne war ;) und ich bog erst beim Brandhältli rechts ab. Die erste Schlüsselstelle kam sofort: eine vereiste Querung, glatt und ohne Geländer, sogar die Grasknubbel waren glatt. Nach zehn Metern hörte diese Prüfung wieder auf (man kann sie problemlos obenrum umgehen, was den Spuren nach auch viele machen) und es ging im steten Wechsel Schnee - kein Schnee - Schnee - kein Schnee durch den Wald aufwärts. Auch hier war es fies glatt, aber die Schneeschuhe blieben am Rucksack, zu hoch war die Steindichte und zu gross die Liebe zum Material.
 
Dann, bei Rohr, begann endlich so etwas wie eine lückenlos begehbare Schneedecke. Durch die Nachtkälte noch schön trittfest, also zog ich hier die Schneeschuhe an und stieg "weglos" zum Alpgebäude auf und weiter Richtung Eggstofel, an zwei weiteren Alpgebäuden vorbei. Hier begann endlich die durchgehende Schneedecke und auf schönen, gespurten Wegen ging es weiter. Kurz vor Eggstofel fand ich eine hübsche Leica-Kameratasche im Schnee, leer und offenbar versehentlich fallen gelassen. Vermisst die jemand?
 
Hinter Eggstoffel hörte bei P.1440 der gespurte Weg auf bzw. zweigte nach links ab, ich nach rechts, zum P.1441. Schöner, fast unberührter Schnee, viele Tierspuren, Schneehuhnrufe (vermute ich) - dafür gehe ich hier hoch! Wunderbar!
 
Der kleine Aufstieg zum P.1514 ging nach der fast ebenen Traverse nochmal ein bisschen in die Beine, aber dann kam das eigentliche Hindernis: Der Abstieg in die Scharte dahinter. Das ist der Abschnitt, den ich mit WT3 bewerten würde - steil, ohne wirkliche Spurmöglichkeiten, mit nicht komprimierbarem Pulverschnee. Ich machte in jeder Richtung ein paar Schritte, lotete die Möglichkeiten aus und beschloss umzukehren.
 
Die Zeit war auch schon etwas fortgeschritten, vielen Fotopausen geschuldet, so dass für meine Ausweichziele - Chli Aubrig mit Abstieg nach Euthal oder Chli Mutzenstein - kein Spielraum blieb. Ich wollte um 13 Uhr den Bus zurücknehmen, um daheim noch etwas Hilfe bei der Krankenbetreuung leisten zu können. Also nahm ich ein ausgiebiges Mittagsmahl auf P.1514 ein. Hier möchte ich auch gern mal biwakieren...
 
Nach langem Fotografieren, Schauen und Geniessen überschlug ich kurz die verbleibenden Minuten bis zum Bus und machte mich recht eilig auf den Weg. Vom Schneeschuhgänger zum -läufer avanciert sprintete ich bergab, unter anderem vorbei am Ehepaar aus dem Bus und einem anderen, das ich beim Brandhältli getroffen hatte, und schaffte den mit 1:35h angegebenen Abstieg in einer Stunde ;) Ich hätte mir mehr Zeit lassen können, es waren noch 20min bis zum Bus, aber so konnte ich wenigstens noch ausgiebig die Sonne geniessen...

Tourengänger: 1Gehirner


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