Reserva Nacional Islas Ballestas


Publiziert von schimi , 3. April 2016 um 21:34.

Region: Welt » Peru
Tour Datum:12 September 2015
Wegpunkte:
Geo-Tags: PE 
Zeitbedarf: 4:00

Leichter als T1? Ja, das ist möglich. Man fährt mit dem Schnellboot von Paracas auf die Islas Ballestas und muss nicht einmal aussteigen. Nein! man darf nicht einmal aussteigen!

Aber der Reihe nach: Etwa 230 Kilometer südlich von Lima liegt das Reserva Nacional Islas Ballestas, zu dem auch die kleine Inselgruppe der Islas Ballestas gehört. Seit 1975 existiert das Schutzgebiet, in dem unzählige Seevögel und Robben leben. Zum Besuch der kleinen Inselgruppe fährt man gleich südlich von Pisco hinter dem kleinen Ort Santa Cruz von der Panamericana Sur rechts ab, und auf einer kleinen Stichstraße zur Feriensiedlung Paracas auf der gleichnamigen Halbinsel. Dort werden vom Hafen geführte Bootstouren zu den Inseln angeboten.

Nach dem Auslaufen fahren die Boote zunächst entlang der Halbinsel Paracas. Schon hier sieht man sehr viele Seevögel und vereinzelt auch Robben. Hier ist jedoch die Hauptattraktion erst einmal eine andere. Eine überdimensionale Zeichnung im Wüstensand lässt sich von den Booten, die nahe an der Halbinsel entlang fahren bestens bestaunen. Wegen der Ähnlichkeit mit einem dreiarmigen Kerzenhalter wird das 200 m hohe Scharrbild auch El Candelabro genannt. Weder sein Alter noch seine Bedeutung konnten bislang eindeutig geklärt werden. Die Ähnlichkeit zu den Bildern bei Nasca lassen aber die Vermutungen ins Kraut schießen. Und so gibt auch die Bootscrew ihre Version der Geschichte zum Besten.

Im 19. Jahrhundert waren die Islas Ballestas von großer Bedeutung für Peru. Wegen ihres Reichtums an Guano wurde das natürliche Düngemittel, das eigentlich nur der Kot der Perutölpel ist, abgebaut und in die ganze Welt exportiert. Der Perutölpel ist hier der Leitvogel schlechthin. Er lebt hier in einer nicht abschätzbaren Anzahl, sicher sind es mehrere hunderttausend Exemplare. Viel menschliche Infrastruktur zum Abbau des Guanodüngers zerfällt langsam auf den Inseln. Sie dient heute den Vögeln überwiegend nur noch als Sitzplatz, denn der Abbau des Guanos ist mittlerweile streng reglementiert.

Einige Chilepelikane finden sich auch auf den Inseln, obwohl sie sich viel lieber im Hafen am Festland tummeln, da das Nahrungsangebot hier von den Fischern "frei Haus" geliefert wird. Ohne erkennbare Fluchttendenzen stehen und sitzen sie am Strand, auf den Booten und auf der Hafenpromenade und lassen sich so sehr leicht beobachten und fotografieren.

Nähert man sich den Inseln erkennt man schon das aufgeregte Treiben der Perutölpel und anderer Seevögel, die zu Hunderttausenden die Islas Ballestas bevölkern. Im Bereich der Inseln ist es, zumindest am Tage auch alles andere als ruhig. Überall an den Ufern, die vereinzelt aus Kiesstrand, häufiger aber aus wild zerklüfteter Steilküste bestehen liegen Robben um ein Sonnenbad zu nehmen. Vereinzelt sehen wir auch große Seelöwen, die wohl wegen ihres Gewichts die eher flacheren Bereiche zur Mittagsruhe bevorzugen.

In den schattigeren Bereichen der Steilküste haben die schön gezeichneten Incaseeschwalben ihre Nester. Mit leuchtend roten Schnabel und roten Füssen zählen sie zu den auffälligsten Vogelarten der Region. Auf den Inseln kommen auch verschiedene Kormoranarten vor, von denen man den Schwarzen Kormoran am häufigsten sieht.

Wir haben bei unserem Besuch nicht nur wegen des schönen Wetters besonderes Glück. Wir sehen auch einige wenige der seltenen und geschützten Humboldtpinguine, die mit 45 cm und 4 kg Gewicht zu den kleinen Pinguinarten gehören.

Wenn man also außer Trekking in den Bergen noch etwas anderes erleben möchte, kann ich nur sagen: Auf nach Paracas und einen gemütlichen Ausflug zu den Islas Ballestas unternehmen. Zur Tierbeobachtung lohnt das allemal!


Tourengänger: schimi


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