Chörbsch Horn, 2650m


Publiziert von Linard03 , 15. März 2016 um 22:03.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:13 März 2016
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1145 m
Abstieg: 1145 m
Strecke:Frauenkirch - Stafelalp - Chörbschhornhütte - Chörbsch Horn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per PW nach Frauenkirch, ein paar Parkplätze bei der Sägerei Eingangs Sertigtal

Diese Saison hat's kaum zu einer Skitour gereicht; sei es aus terminlichen oder Wetter-technischen Gründen, zudem hatte es zu Saison-Beginn bekanntlich kaum Schnee, später lag das SLF meist auf "erheblich" ... Für dieses Wochenende war endlich mal ein Hoch angesagt - allerdings machte einem der Hochnebel wieder einen Strich durch die Rechnung.

Eigentlich wollte ich etwas Kleineres machen, möglichst nicht weit fahren. Allerdings wollte ich an die Sonne, welche heute jedoch nur in Teilen Graubündens, Wallis und Tessin zu sehen war (und offensichtlich auch im Kt. Uri ...). Die Webcams von Davos vermittelten gestern noch eitel Sonnenschein, weshalb ich mich für selbige Region entschied. Auf das Chörbsch Horn stiess ich per Zufall, es soll ein schöner Aussichtsberg sein. Von Sonnenschein war dann  heute Morgen allerdings nichts mehr zu sehen; auch Davos erhielt heute seine Ration Hochnebel ...

Ich bin extra früh angereist, sodass ich bereits um 08.20 Uhr in Frauenkirch startklar war. Bereits die ersten Meter auf dem Schnee zeigten, das wird wohl eine schwierige Abfahrt für mich ... Allerdings bestand zu diesem Zeitpunkt noch meine Hoffnung, dass die Sonne sich bald zeigen und der Schnee somit etwas aufweichen würde ...

Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten war dann die Richtung klar. Oberhalb des Weilers Matten ging's auf der Alpstrasse hinauf bis Stafelalp. Mir war's noch zu früh für eine Einkehr, weshalb ich gleich weiter marschierte. Stetig aufwärts; noch bei einigermassen guten Sicht bis P.2363. Hier traf ich jemand, der bereits auf der Abfahrt war - und er bestätigte mir natürlich die schlechte Schneequalität ...

Bei P.2457 ist der Grat erreicht, mittlerweile bei immer dichterem Nebel. Eine Spur war jetzt kaum mehr auszumachen; etwas Konzentration war gefragt. Die Chörbschhornhütte sah ich erst, als ich kurz davor stand - vom Gipfel war gar nichts zu sehen. Der Wegweiser gab immerhin die Richtung an ...

Das waren dann zum Schluss doch noch mal ein paar steilere Meter, zudem auf einer vereisten und somit rutschigen Spur (Harscheisen wollte ich dann doch nicht mehr befestigen ...). Dann stand ich auch schon auf dem Gipfel des Chörbsch Horn (2650m); Aussicht gleich Null (wo genau wäre jetzt das Tinzenhorn zu sehen …?). Wenige Minuten gesellten sich noch zwei Herren dazu, welche von Davos aufgestiegen sind und ein Einheimischer, welcher von der Schatzalp kam. Man war sich einig; Sonne hätten definitiv alle auf dem Gipfel erwartet!

Der Einheimische verschwand bereits nach wenigen Minuten wieder, die beiden anderen kurz darauf ebenfalls. Ich war noch unschlüssig, wollte ich doch ursprünglich via Erber Berg abfahren. Aber ich kannte mich in dieser Gegend nicht aus und bei Nebel machte das sowieso keinen Sinn. Also der Aufstiegsspur nach abrutschen bis zur Hütte.

Der Nebel hatte sich inzwischen so weit gelichtet, dass man bis zum Erber Berg hinüber sah. Wie sehr das Ganze jedoch trügte, erfuhr ich wenige Augenblicke später: gerade als ich mich entschloss, es mit der Abfahrt via Erber Berg zu probieren und losfahren wollte, lag ich auch schon im Tiefschnee. Was war passiert? Ich realisierte nicht, dass ich an einem kleinen Abhang stand, über diesen absackte und mich dann ca. 2m tiefer wieder fand …
 
Erst jetzt merkte ich, dass überhaupt keine Konturen sichtbar waren und alles wie eine weisse Ebene erscheinen liess, was eben nicht der Tatsache entsprach … Somit war für mich klar, dass ich entlang der Aufstiegsspur abfahren und keine weiteren Experimente unternehmen werde.
 
Aber auch diese Weiterfahrt entpuppte sich als mühsam: während der nächsten Minuten wusste ich nicht, ob es aufwärts oder abwärts geht. Mehrere Male schaute ich auf die Skis und realisierte, dass ich still stand … Halb schwindlig tastete ich mich derart abwärts, bis ich mich wieder auf dem Kamm befand. Ab hier war’s dann wieder einfacher, sich zu orientieren, zudem wurde auch die Sicht zunehmend besser.
 
Dass die Abfahrt auch von der Schneequalität her eher mühsam würde, war mir bereits im Aufstieg klar; v.a. auch, weil sich die Sonne nicht zeigen wollte. Dass es jedoch gleich so mühsam wird, hätte ich dann aber doch nicht erwartet: ich kriegte kaum eine Kurve hin, sodass ich mehr den Hang abrutschte oder im Stemmbogen fuhr – so richtig Anfängermässig … Gefühlsmässig benötigte ich für die „Abfahrt“ in etwa gleich lang wie für den Aufstieg …
 
Erst oberhalb der Stafelalp zeigte sich endlich die Sonne – zumindest auf der anderen Talseite und am Erber Berg; hier lag der Hang noch immer im Schatten. Eigentlich wäre jetzt eine Einkehr bei der Stafelalp angesagt gewesen. Ich war jedoch mittlerweile derart frustriert, dass ich nur noch runter wollte.
 
Also nahm ich den Alpweg, liess sämtliche Abkürzungen aus und folgte dem einfachsten Weg hinunter. Ziemlich geschafft erreichte ich wieder den Ausgangsort; Frauenkirch. Ein übles Gemurkse auf „Bruchharst vom Feinsten“ fand so ein Ende.

Fazit:
Nebel & Bruchharst von A-Z; das war heute kein Genuss ... - deshalb als Kondi-Tour abzuhaken. Hauptsache draussen gewesen und man sich etwas bewegt ...

Zeiten (inkl. Pausen):
- Aufstieg: ca. 3 ½ Std.
- Abfahrt: ca. 1 ¼ Std. 


Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 29236.gpx Chörbsch Horn

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