Wetterumschwung am Puntel


Publiziert von Felix , 26. Februar 2016 um 14:48. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:24 Februar 2016
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 820 m
Abstieg: 820 m
Strecke:Gasthaus Rossberg - Eygrabe - (Mäder) - Zueschlag - Glinggeweideni - (Stutz, P. 1360) - (Schüpfen) - (Scharöösti) - Hütte auf 1690 m - Satz - (P. 1975) - Puntel - Hütte auf 1656 m - Pfifenegg - (Schönebode) - (Schwändli) - (Underschwand) - Cholersmoos - Säge - P. 1142 - P. 1136 - Gasthaus Rossberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Grünen, Konolfingen, Autobahn Kiesen - Wimmis, und Därstetten nach Rossberg
Kartennummer:1226

Den Puntel hatten wir schon längere Zeit im „Visier“ - heute stand ich zum ersten Male oben; nebst einem fantastischen Abschnitt zwischen Scharöösti bis unter den Gipfel waren jedoch die Verhältnisse heute eher unvorteilhaft: der erste Teil des Aufstieges wie auch der zweite Teil von Abstieg und Abfahrt waren geprägt von zu wenig Schnee, welcher das darunterliegende ruppige Gelände „bestens“ zum Ausdruck brachte …

 

Gern - und bei noch sehr schönem Wetter - beginnen wir die heutige Runde im Niedersimmental mit einem Startkafi im erst kürzlich besuchten Gasthaus Rossberg auf Rossberg. Eine kurze Abfahrt und Abstieg auf nur leicht schneebedecktem grünem Gras bringt uns zum Bächlein im Eygrabe, welches die Umgebung des Skigebietes Rossberg entwässert. Wenig später folgen wir einer Skispur - etwas zu hoch - bei (Mäder) und müssen wenige Meter absteigen und -fahren, damit wir das weitere Bächlein Zueschlag nicht ganz wintertourenmässig queren können …

Steiler geht’s nun zur Glinggiweideni hoch; dabei ist ein erstes Mal ein Stacheldrahtverhau zu überwinden. Von teils ruppigem Charakter ist die Unterlage - Schnee in nur knapp ausreichender Menge macht das Fortkommen etwas beschwerlicher; mit fortwährendem Ansteigen bessert sich die Qualität ein wenig. Hingegen sind Einblicke in unser Aufstiegsgelände - mit schneebehangenen Bäumen und Blau über uns - sowie der Ausblick zu den Gipfeln ennet des Tales vorzüglich.

Ein erstes stilles, und formschönes winterlich verschneites, Plateau erreichen wir bei (Stutz; P. 1360); danach gilt es über nun akzeptabel eingeschneite Wiesenhänge den Fahrweg zu gewinnen, welcher steil, durch eine kurze, lichte, Waldpassage zum nächsten, kleinen Absatz hinauf leitet. Nahe bei (Schüpfen) folgen wir im Schräghang weiter der meist erkennbaren Spur; kurz nach der markanten Kurve des sommerlichen Fahrweges verliert sie sich jedoch. Wir traversieren nun den Steilhang hoch, einige wenige kleine Schneebrocken, welche vom kleinen Felsen oberhalb stammen, mitnehmend - eine recht anstrengende Sache ist der Aufstieg zum nächsten, nun herrlichen, Plateau bei (Scharöösti): wir sind hingerissen ob der hier herrschenden Stille und Stimmung - und die Schneeverhältnisse hier, auf gut 1600 Metern, hervorragend!

 

Durch eine idyllische Landschaft, durch leichten Pulverschnee, dürfen wir nun unsere eigenen Spuren legen - nebst den unsrigen sind nur wenige Tierspuren auszumachen - und einfach, mit wenig Steigung zu unserem Znünihalt aufsteigen. Nach wie vor ist zudem angenehm viel Blau über den Gipfeln im NW und über dem Mittelland auszumachen; hingegen müssen wir feststellen, dass die angesagte, von uns auch erwartete, Schlechtwetterfront aus Westsüdwesten heranzieht. Nach knapp zwei Stunden halten wir bei der Hütte auf 1690 m inne, um uns für den Schlussaufstieg zu stärken - hat der bisherige Anstieg doch beachtlich Kraft gekostet.

Der Himmel Richtung Gipfelziel überzieht sich nun fortlaufend; doch bleibt das Schreiten geländemässig ein schönes: die Hänge bis zum Puntel sind unschwierig zu begehen - auf dem Gipfel angelangt sind jedoch nur noch Restbestände an Blau gegen N und NW auszumachen. So machen wir uns, nach wenigen Fotos und dem Abfellen, gleich auf den Abstieg, auf die Abfahrt.

Relativ gemächlich der erste Abschnitt bis westlich der Alp Puntel, wo wir die tief eingeschneite Strasse erreichen, welche durch den nordseitig ausgerichteten steileren Hang quert und zu den beachtlichen Wechten an dessen Westseite führt. Erst machte ich mir etwas Sorgen - doch die Traverse gelingt unproblematisch. Von derselben Art ist grundsätzlich der nachfolgende Abstieg wie auch die Abfahrt in nordnordwestlicher Richtung zum neuen Hütte auf 1656 m ob der Pfifenegg.

 

Hier endlich - auf dem Puntel waren die Bedingungen dazu nicht gegeben - nehmen wir unser Picknick ein; das Wetter hat sich inzwischen derart verschlechtert, dass es nun sogar leicht zu schneien beginnt …

Waren die Abfahrt- und Abstiegsverhältnisse bis hier gut bis akzeptabel, so verschlechtern sie sich nun zunehmend: stets weniger bis keine Unterlage weist nun der zwar verschneite Hang auf; Stollen an den Schneeschuhen erschweren die Aufgabe zusätzlich - so ist’s ein recht hartes Stück Arbeit, hinunter Richtung (Schönebode) zu gelangen …

Im leichten Schneetreiben (und bei wenig Sicht) erreichen wir jedoch bald die Aufstiegsspuren zum  Buufal - Westsüdwestgipfel nahe (Schwändli) - auf dem Strässchen muss man nun den aperen Stellen ausweichen …

An (Unterschwand) vorbei erreichen wir übers Cholersmoos Skilift und -piste; einige grüne Stellen zeugen vom schlechten Winter. Der Piste entlang geht’s schliesslich zur Talstation des Skiliftes; hier ziehen wir unsere Schneeschuhgeräte aus, wandern auf der aperen Zufahrt via P. 1142 und P. 1136, Rossberg, zurück zum Parkplatz und zum gastfreundlichen Gasthaus Rossberg, wo ich zum ersten Mal ein Zwickelbier trinke - dahin kommen wir gern wieder!

 

ñ 2 h bis Hütte unterhalb Puntel auf 1690 m

 

ñ 40 min bis Puntel 


Tourengänger: Ursula, Felix


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