SST über den Sattelkopf zum Reitstein


Publiziert von frehel , 23. Februar 2016 um 07:29.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:22 Februar 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz in Achenwald
Kartennummer:AV-Karte BY 14 Mangfallgebirge Süd

Auf die Berge zwischen Achenpass und Schildenstein, gelegentlich als westliche Blauberge bezeichnet, kommen vergleichsweise wenige Wanderer, da es keine ausgeschilderten Wege gibt. Wer sich seinen Weg selbst sucht und auch mal die breiten Forststraßen verlässt, kann hier jedoch wunderbar einsame und teilweise auch aussichtsreiche Wanderungen im lichten Bergwald erleben. Besonders schön finde ich den Gipfel des Reitsteins mit seinem freien Blick nach Osten.

Ich starte in Achenwald und folge der Forststraße entlang des Klammbachs nach Osten. Der *einfachste Weg zum Reitstein verläuft über die Forststraße, die bei P. 911 nach links abzweigt. Viel schöner ist es aber weglos über den Ostgrat des Sattelkopfs aufzusteigen. Um den Ostgrat zu erreichen, gehe ich vom P. 911 noch ein Stück weiter entlang des Klammbachs und wende mich weglos hinter der Einmündung des von Norden kommenden Bachs auf einen bewaldeten Rücken nach links. Dadurch macht man eine kleine Schleife und erreicht den Beginn des Ostgrats von Nordosten. Eventuell könnte man auch von P. 911 direkt hoch, es wäre aber deutlich steiler und in der AV-Karte ist hier im Gegensatz zu alpenvereinaktiv.com kein Forstweg eingezeichnet, deswegen wollte ich es mit Schneeschuhen nicht riskieren. 

Auf dem Ostgrat angekommen ist die Fortsetzung des Weges klar. Es öffnen sich immer wieder lohnende Ausblicke nach Süden auf den Achensee und die umrahmenden Berge. Auf dem Grat (natürlich ist es eher ein breiter Rücken) kann man unschwierig gehen und der Wald wird mit der Zeit lichter mit viel Bergahorn, jedoch bricht der Rücken nach Norden und Süden teils sehr steil und felsig ab. Viel zu schnell ist man am Sattelkopf, der nur durch eine rotweiße Stange markiert ist. Jetzt wendet man sich nach Norden und steuert über kupiertes Gelände den Reitstein an.

Vom Reitstein geht es entlang der bayerische-tiroler Grenze nach Westen bis unter den Reitberg und dann nach Süden zur Reitbergalm hinunter (auf der Karte gibt es nördlich noch eine "verfallene Reitbergalm", die im Süden ist aber ebenso verfallen). Jetzt südlich über einen weiterhin aussichtsreichen Rücken teils steil hinunter nach Achenwald.


Die Gehzeit ist ohne längere Pausen gerechnet. Da es meine allererste Schneeschuhtour war, ging es entsprechend gemütlich voran. Die T3 kommt vom (heute meist aperen) Zustieg zum Ostgrat, der steil und weglos durch den Nadelwald verläuft und etwas Orientierungsvermögen verlangt (bei hoher Schneelage schwierig). 

Fazit: Der Ostgrat des Sattelkopfs ist landschaftlich lohnend und eine fantastische Aussichtskanzel für die Berge über dem Achensee. Die Runde auf den Reitstein in der hier beschriebenen Form kann ich nachdrücklich empfehlen.

Tourengänger: frehel


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Kommentare (11)


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ReinerD hat gesagt:
Gesendet am 23. Februar 2016 um 08:43
Servus Moritz ;-)
Kann es sein, dass Du bei der Beschreibung Ost mit West verwechselt hast ?

frehel hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Februar 2016 um 09:06
Ups, peinlich. Einmal wurde das Wort Westen im Text aber richtig verwendet :)

ReinerD hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Februar 2016 um 09:54
Verwechslung von Himmelsrichtungen kommt bei vielen Internetberichten vor. Auch in manchen Gipfelbüchern finden sich teils Routeneinträge die in dieser Himmelsrichtung gar nicht existieren können.
Praktisch wenn man es, im Gegensatz zu gedruckter Literatur, online schnell korrigieren kann ,-)

frehel hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Februar 2016 um 16:27
Reiner, du bist doch geographisch immer so gut informiert. Gehört das Gebiet eigentlich noch zu den Blaubergen? Habe den Eindruck, dass vor allem Joachim Burghadt für den Begriff "westliche Blauberge" verantwortlich ist, oder ist er gebräuchlich? Laut Wikipedia enden die Blauberge im Westen aber beim Predigtstuhl oder spätestens beim Schildenstein.

Es ist auch etwas komisch, dass es auf hikr.org keine passende Region für den österreichischen Teil der Bayerischen Voralpen gibt. Man müsste einmal eine neue Region unter Österreich>Nördliche Ostalpen erstellen. Mal schaun, ob sich das machen lässt.

ReinerD hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Februar 2016 um 14:52
"Westliche Blauberge" ist sicher nicht gebräuchlich aber auch nicht ganz verkehrt. Sind halt die Berge im westlichsten Kamm der Blauberge (für manche fängt halt der Blaubergkamm schon dort an )
Gehören jedenfalls noch zu den Bay-E-rischen Voralpen.
Der Sattelberg ist ja nur ein kleiner "Vorhügel" vom kaum
nennenswerter Schartenhöhe für den man sicherlich nicht extra eine eigene Region erstellen muss ,-)

chrs hat gesagt: Reitbergalmen
Gesendet am 23. Februar 2016 um 10:34
Die einen (nördlich) waren die bayrischen Reitbergalmen, die südlich ist/war die Tiroler Reitbergalm. Du schreibst, die südliche ist verfallen. Dann werd ich das in der Karte abändern (1 Luftbild weist die Alm als intaktes Gebäude aus, ist wohl veraltet)

frehel hat gesagt: RE:Reitbergalmen
Gesendet am 23. Februar 2016 um 16:30
Ja, du hast recht. Bei den Google Luftaufnahmen ist noch ein Gebäude mit hellgrauem Dach zu sehen. Das gibt es jedenfalls nicht mehr. Auf welcher Karte änderst du das?

VG,
Moritz

chrs hat gesagt: RE:Reitbergalmen
Gesendet am 23. Februar 2016 um 21:29
OSM - ist jetzt eine Almruine geworden

Vielhygler hat gesagt: RE:Reitbergalmen
Gesendet am 24. Februar 2016 um 00:07
Schöne Tour und gute Fotos!

VG Andreas

frehel hat gesagt: RE:Reitbergalmen
Gesendet am 24. Februar 2016 um 15:29
Danke Andreas, ich freue mich auch immer, deine Berichte über Wanderungen auf die auf den ersten Blick unscheinbaren kleinen Gipfel in den "Hausbergen" zu lesen.

VG,
Moritz

Vielhygler hat gesagt: RE:Reitbergalmen
Gesendet am 25. Februar 2016 um 12:11
mir machen immer neue Sachen Spaß und im Winter als Nichtskifahrer sind's dann auch oft die "Kleinen"...

Schöne Touren noch...
Andreas


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