Mount Earnslaw Ostgipfel (2830 m)


Publiziert von TimoS , 14. Februar 2016 um 11:08.

Region: Welt » New Zealand » Mount Aspiring National Park
Tour Datum: 3 Januar 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: NZ 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 2330 m
Abstieg: 2330 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Glenorchy Ausschilderung folgen zum Rees Valley Wanderparkplatz. Schotterstrasse mit einigen Furten.
Unterkunftmöglichkeiten:Earnslaw Hut, Esquilant Bivvy
Kartennummer:http://www.topomap.co.nz/

Dies ist eine tolle zweieinhalb Tages-Tour, die auch gut zum Eingewöhnen oder als Einstieg in das Bergsteigen in Neuseeland geeignet ist. Das Mount Earnslaw Massiv liegt zwischen den Rees und Dart Tälern die bei Wanderern sehr beliebt sind. Die Tour ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und bei guten sommerlichen und trockenen Verhältnissen, wie wir sie vorfanden, relativ zahm.

Unterschätzen sollte man die Besteigung aber dennoch nicht, denn sie hat alle Charaktermerkmale einer typischen neuseeländischen Bergtour: Langer Anmarsch, viele Höhenmeter, Selbstverpflegung in einfachen Hütten and somit ordentlich Schlepperei – dafür aber auch unvergessliche Momente der Einsamkeit in wahrlich grandioser Natur.

Los ging es am Muddy Creek Wanderparkplatz zu Beginn des Rees Valleys, circa eine halbe Stunde Autofahrt über eine Schotterstrasse von Glenorchy entfernt. Wir starteten recht relaxt am frühen Nachmittag denn unser Tagesziel, die Earnslaw Hut, ist nach ein paar Stunden erreicht. Die meiste Zeit folgt man dem mit roten Stangen markierten Wanderweg durch das breite Rees Valley. Kurz hinter der ersten Hängebrücke verlässt man diesen und quert den Fluss und einige Weidezäune, um zur gegenüberliegenden Talseite zu gelangen. Von hier führt ein markierter Weg in einer Stunde durch den Wald den Hang hinauf bis kurz unterhalb des Kea Basins die Earnslaw Hut erreicht ist.

Diese Hütte ist wahrlich als rustikal zu bezeichnen oder anders ausgedrückt: sie hat echten Charakter. Wir hatten keine Liegematten dabei und mussten leider feststellen, dass die Lager nur aus rohen Holzplanken und Jute bestanden – ohne Matrazen wie sonst üblich. Umso angenehmer war die offene Feuerstelle, die wir ordentlich einheizten, um unsere vom Nieselregen durchfeuchtetetn Klamotten zu trocknen. Die Nacht war kalt und lang.

Der nächste Tag stand im Zeichen des langen Aufstiegs, vorbei am Kea Basin und über Schrofenhänge und Schneefelder zum Sattel des Wright Col. Im oberen Teil geht es über einen kleinen spaltenarmen Gletscher bevor einen die winzige Esquilant Biwakhütte willkommen heisst.  Diese kleine Behausung liegt sehr exponiert auf der Passhöhe und wir fanden sie supergemütlich was sicherlich auch daran lag, dass wir sie für uns alleine hatten. Da es erst früher Nachmittag und das Wetter traumhaft war beschlossen wir spontan, nach einer kurzen Brotzeit direkt den Gipfel in Angriff zu nehmen.

Dank sehr warmer und trockener Verhältnisse am Nachmittag liessen wir auf Anraten einer anderen Seilschaft, die gerade vom Gipfel zurückkehrte, das gesamte Kletterzeug an der Hütte zurück und erreichten nach eineinhalb Stunden Aufstieg den Ostgipfel. Die Route traversiert im ersten Drittel über ein steiles Schuttfeld aufwärts, dann mit überwiegend leichter aber exponierter Kraxelei durch das Felsband und schliesslich über den oberen Geröllhang zum Gipfel. Der Weg ist fast komplett mit Steinmännchen markiert. Die Verhältnisse im Felsband und auf dem Gipfelhang sind sehr witterungsabhängig und können, bei weniger idealen Bedingungen, sprich feuchtem oder kaltem Wetter, durchaus Absicherung erforderlich machen. Im Zweifel sollten ein Seil und ein paar einfache Sicherungsmittel im Rucksack sein.

Wir genossen die absolute Windstille und traumhafte Fernsicht vom Gipfel, bevor wir den Rückweg zur Hütte antraten die wir nach einstündigem Abstieg am frühen Abend erreichten. Die Nacht war, dank bequemer Matrazen und isolierter Wände, warm und sehr komfortabel.

Am folgenden Tag traten wir den langen Abstieg und Talhatscher zurück zum Parkplatz an.

Tip: Es bietet sich an den langen Talanmarsch inklusive einiger Flussüberquerungen in leichtem Schuhwerk, z.B. Trailrunningschuhen, zu absolvieren und diese dann an der Earnslaw Hut für den Rückweg zu deponieren.

Tourengänger: TimoS


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