Camino de Guatifay

Eine beliebte Wanderung soll es angeblich sein, von oben nach unten zum Wasser und wieder zurück. Wir stellen uns auf reichlich Betrieb ein und tatsächlich treffen wir ein paar Leute, die den Camino de Guatifay in Angriff nehmen, um genau zu sein über den Tag verteilt neun. Darunter zwei angelsächsische Surfer, die ihr Sportgerät runter zum Strand und wieder rauf schleppen. Nun bin ich kein Fachmann im Surfen, aber die Brandung dürfte heute eher wenig Begeisterung hervorrufen, die war diese Woche schon mal besser.

Egal, die Abschlußtour führt uns vom Parkplatz Las Rositas auf einem alten Pflasterweg Richtung Südwesten zur Klippe, wo dann in zahlreichen Serpentinen der Camino de Guatifay in die Tiefe führt. Unten angekommen treffen wir auf einen quer führenden Weg, dem wir nach rechts (Norden) zum Playa del Risco folgen. Hier hat's ordentlich Platz, gegenüber liegt die Insel La Graciosa, ein schöner Strand ist das.

Wir wandern noch weiter zu La Punta, dem südwestlichen Eck der Salinas de Rio mit verfallener Infrastruktur. Als Peilung nutzen wir den letzten Strommast vor dem Wasser, der die Energieversorgung der Nachbarinsel sichert. Auf Trittspuren bewegt man sich um die ehemalige Salzgewinnung, einige Vögel warten auf Beute, ansonsten taugt der Ort wahrscheinlich nur einem Eremiten.

Die Wassertemperatur des Atlantiks ist hier im Januar, sagen wir so, mäßig warm, also nichts für Weicheier. Im Wetsuit hat's der Surfer da schon besser. Nach dem Strandleben muss man halt wieder ein gutes Stück nach oben, da wird's einem dann wieder ordentlich warm, auch ganz schön.

Nicht nur auf diese Tour bezogen können wir zusammenfassen: Ein kurzes Intermezzo während des europäischen Winters (falls er denn stattfindet) auf Lanzarote ist durchaus empfehlenswert. Uns hat es sehr gut gefallen.