Hagelstock (2182m) via Rotenbalm

„Wie kann ein Arbeitstag besser beginnen, wenn nicht im allerbesten Pulverschnee?“, sagten sich eva79 und ich und beschlossen, dem jungfräulichen und mittlerweile bestens eingeschneiten Lidernengebiet einen frühen Besuch abzustatten. Da die Luftseilbahn nicht fuhr, stiegen wir im Licht unserer Stirnlampen via Proholz auf. Im unteren Teil ist das eine ziemlich ruppige, wenig berauschende Angelegenheit mit zuweilen absurd steilen Passagen. Irgendwie bewältigten wir auch die, ohne die Ski auszuziehen.

Auf ca. 1350m wird das Gelände angenehmer. Nach gut einer Stunde erreichten wir die Lidernenhütte. Verständlicherweise war ausser uns noch niemand unterwegs. Von der Hütte querten wir hinüber zur Seilbahnstation. Auf einer alten, eingeschneiten Spur fellten wir zum Spilauersee hoch, traversierten den Steilhang über dem See und fanden uns bald in gemütlicherem Gelände wieder. Es war eiskalt, woran die Sonne, die etwas unterhalb von P. 2138 endlich auf unsere Nasen strahlte, nur wenig änderte.

Von P. 2138 folgten wir dem Grat zum Gipfel. Dieser ist zurzeit ziemlich abgeblasen – ebenso der obere Teil der NW-Flanke des Hagelstocks. Nach rund 2h 15min erreichten wir den Gipfel. Die Kälte lud ebenso wenig zum Verweilen ein wie unser Zeitplan: Beide von uns hatten noch etwas Lohnarbeit zu verrichten. So stachen wir also recht bald in die Tiefe – zunächst zurück zu P. 2138, dann auf einer Variante östlich von P. 2107 vorbei und unter dem Hundstock hindurch. Der Schnee war – gelinde gesagt – ein Träumchen. Viel besser kann Pulverschnee nicht sein. Als Erste Spuren in den Schnee zu setzen, steigerte die Freude natürlich zusätzlich.

eva79's Variante führte uns östlich am Hügel neben der Rotenbalm vorbei. Wir schlängelten uns durch die Felsen und fanden nach etwas Stockeinsatz wenig unterhalb der Alp zurück zur Normalroute. Es folgte eine eher botanische Powderei runter zu P. 1512. Hier folgt man dem Alpsträsschen bis zur nächsten, grossen Waldschneise. Dort kurvten wir erneut zwischen Gebüschen hindurch bis auf die Fläche auf ca. 1350m. Danach folgten wir – abgesehen von einer Abkürzung – dem Waldsträsschen hinunter zum Chäppeliberg. Der kurze Fussmarsch zurück zur Seilbahnstation dauerte bloss ein paar Minuten. Nach 3h 15min fand unser morgendlicher Ausflug dort ein Ende.

SLF: erheblich (Altschnee oberhalb 2000m)