Rundtour über den Frudiger


Publiziert von schimi , 22. März 2016 um 14:59.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 7 Januar 2016
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Für heute ist mal wieder sehr schlechtes Wetter vorausgesagt. Im Tagesverlauf sollen bis zu 20 cm Neuschnee fallen (nötig wärs allemal!). Zunächst scheint aber noch die Sonne, so können wir die Frudigerrunde angehen, die uns die Chefin unseres Hotels Berghof wärmstens an Herz gelegt hat. Die Schneeschuhe nehmen wir mal mit, obwohl das Hotel auf 1400 Metern Höhe keine Flocke weit und breit zu bieten hat.

Wir starten direkt von unserem Hotel in Greit, oberhalb Pfunds und gehen zunächst noch auf der kleinen Straße hinauf in Richtung Pfundser Tschey. Am Beginn dieses idyllischen Hochtals gibt es eine kleine Wendeplatte mit einigen Parkmöglichkeiten. Außer dem Weg in die Pfundser Tschey führen noch drei Wege in Richtung Berg. In der Pfundser Tschey liegt so viel Schnee, dass das kurze Graß gerade mal so zugedeckt ist, mehr aber auch nicht.

Wir folgen dem oberen der beiden zunächst sichtbaren Fahrwege, wo dann gleich ein noch etwas steilerer etwa 1,5 Meter breiter Weg abgeht. Dieser führt im weiteren Verlauf direkt zur Frudiger Alm hinauf. Zunächst mehr durch dichteren Wald steigen wir bergan, bis der Wald nach und nach immer Lichter wird. Bei einigen Heuschobern biegt der Weg scharf und etwas steil nach links, diesem folgend kommen wir dann wieder auf den mit einer 6 markierten Hauptweg, den wir ganz unten zu Beginn der Tour verlassen haben.

Jetzt ist es auch schon nicht mehr weit auf den Pfundser Frudiger. Als es flacher wird denken wir schon an den Gipfel, aber wir kommen zunächst in eine flache breite Rinne, die sich Parallel vor dem Gipfelkamm erstreckt. In dieser Rinne folgen wir der Beschilderung nach rechts, und hier hat es zum ersten Mal so viel Schnee, dass wir darüber nachdenken, die Schneeschuhe vom Rucksack zu nehmen. Nach geschätzten 200 Metern in der Rinne zweigt an einem Wegweiser eine Spur nach links ab. Dieser folgen wir und erreichen nach wenigen Schritten in nun recht tiefem Schnee den Gipfel. Nach diesen wenigen Metern durch Schnee entscheiden wir uns doch die Schneeschuhe anzuziehen, wobei das weniger der Menge des Schnees als vielmehr der Glätte in der Schlusssteigung geschuldet ist.

Mittlerweile ist die Sonne von einem dichten und schon recht dunklen Wolkenteppich verdeckt. Der Wind bläst am Gipfel unangenehm steif aus dem Westen, und so ist die Aussicht vom Pfundser Frudiger nach unten zwar eigentlich sehr stattlich, es möchte aber keine Pausenstimmung dort oben aufkommen. Wir gehen wieder hinunter an den letzten Wegweiser und nehmen dort im Windschatten eine kleine Stärkung zu uns.

Wir folgen dem Weg 6, der einige Meter unterhalb dem Kamm folgt, verpassen aber irgendwie den Abzweig zum Frudigerkopf. Lag's am fehlenden Schild oder am aufkommenden schlechten Wetter? Ein Spur dort hinüber gab es definitiv aber nicht. Weiter auf dem Weg 6, der immer etwas unterhalb und einigermaßen im Windschatten verläuft, gehen wir Richtung Tösener Frudiger. Im weiteren Verlauf wechseln wir auf die Westseite des Bergrückens, wo es nun auch langsam zu schneien beginnt. Zunächst bleiben wir unbehelligt, der Weg führt etwas hinab in den Wald und so sind wir wieder windgeschützt.

Vor uns tut sich eine große Lichtung auf und es geht wieder sanft nach oben. Nach etwa 100 Metern auf der Lichtung passieren wir eine Jagdhütte. Dann führt der Weg weiter leicht in die Höhe, bis wir am Tösener Frudiger am höchsten Punkt sind. Hier übersteigen wir ein Gatter und wechseln abermals auf die Ostseite des Berges. Es schneit noch nicht besonders heftig aber der Wind macht bereits ein waagerechtes Schauspiel daraus. Geradewegs hinter dem Gatter beginnt auch schon der Abstieg zurück an das andere Ende der Pfundser Tschey und dann beginnt auch der wirklich heftige Schneefall.

Zunächst ist es ein kleiner Steig, der nach unten führt. Nach ein paar Minuten endet dieser; oder geht in einem Fahrweg auf. Mit dem Abstieg wird der Schneefall immer heftiger und schon können wir das langsame anwachsen der Schneedecke auf dem Wirtschaftsweg beobachten. Untern in der Tschey angekommen landen wir in dichtem Schneetreiben, der keinerlei Sich mehr auf die Berge zulässt.

Weit ist der Weg nun nicht mehr. Es geht zunächst etwa 50 Höhenmeter bergan, dann neigt sich das Hochtal sanft in unsere Marschrichtung. Kaum noch können wir den Wegverlauf erkennen. Die häufigen Heustadl helfen aber dabei uns geben uns auch immer wieder Orientierung im zunehmenden White Out. Bei der Kapelle Maria Schnee treffen wir einen Mann mit Kind auf Schlitten. Gleich sehen wir, dass man sich über den weiteren Tagesverlauf oder auch den bisherigen überhaupt nicht einig ist. Der kleine Racker sitzt neben dem Schlitten im Schneesturm und schmollt.

Wir wechseln ein paar Worte, schmunzeln im weiteren Verlauf und schauen uns dann die kleine Kapelle an, deren Name heute Programm ist. Dann kommt auch der Vater mit Anhang in die Kapelle; (man hat sich wohl geeinigt). Wir kommen an den kleinen Kreisverkehr, und erreichen damit auch wieder Bäume, was das Wetter erträglicher erscheinen lässt. Die letzten Meter schlendern wir auf nun zugeschneiter Straße bis zu unserem Hotel.

Eine liebliche Tour die bei herrlichem Wetter beginnt und im Schneesturm endet. Das war ein tolles Erlebnis.
Es schneit noch heftig bis wir uns zur Ruhe begeben...

Tourengänger: schimi


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