Von Hinterstein auf die Rohnenspitze (1990m)


Publiziert von Chris_77 , 3. Januar 2016 um 22:56.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:28 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A7 Ausfahrt Oy-Mittelberg über Wertach nach Bad Hindelang und Abzweigung ins Hintersteiner Tal am Wanderparkplatz für 2,50€/Tag.

Aufgrund der langanhaltenden Schönwetterperiode im Dezember 2015 ohne nennenswerten Schnee in den Südhängen musste dieses Traumwetter nochmal für eine Abschlusstour genutzt werden. Wir haben am 4. Advent einen Teil des Hintersteiner Tal im Rahmen einer Tagestour erkundet, das mir bislang noch unbekannt war. 

Wie schon des öfteren in diesem Jahr frühes Aufstehen und Start mit dem Auto in Ludwigsburg um 7 Uhr früh. Ankunft in Hinterstein am Parkplatz und Abmarsch um 9.30 Uhr.

Vom Parkplatz in Hinterstein geht es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in angenehmer Steigung auf breitem Weg Richtung Willersalpe im Pontental. Der Weg führt ein kurzes Stück über eine Forststraße, bevor er an einer Abzweigung links in den Wald schmäler und steiniger wird. Im weiteren Verlauf steilt der Weg auf und verläuft zunehmend im Wald, wo es durch die Schattenseite doch merklich abkühlt. Der Weg verläuft jetzt auf steinigem Weg und kommt nach einiger Zeit bei der Willersalpe raus. 

Jetzt geht es weiter in guter Steigung über teils schottrige Serpentinen zum Zirleseck. Durch die mittlerweile höher stehende Sonne komme ich mächtig ins schwitzen, die Festtage haben der Kondition doch etwas zugesetzt. Trotz des tiefen Sonnenstands um die Mittagszeit ist es aufgrund der Inversionswetterlage für Ende Dezember ungewöhnlich warm und das auf knapp 1900 m.

Meinen Plan, auf den Ponten und Bschießer zu steigen habe ich mittlerweile verworfen und bewege mich in nördlicher Richtung auf die Rohnenspitze zu, die mir bei der Abzweigung zum Ponten vom Wegverlauf am Grat und des Gipfelaufbaus von Süden her interessanter erscheint. Wie sich später herausstellen sollte, die bessere Wahl.

Weiter geht's auf Schneefeldern durch Latschen zum ersten Felsaufbau, der durch eine Rinne links über Drahtseile abgesichert ist. Da der Fels trocken ist, besteht keine Rutschgefahr und kann problemlos durchquert werden. Bei Nässe oder Schnee definitiv schwieriger. 
Jetzt wird der Bergpfad schmal und geht teilweise direkt auf dem Grat über Fels und nahe am Hang rechtsseitig leicht ausgesetzt entlang. Ausrutschen sollte man hier nicht, stellenweise geht es recht steil runter ins Älpeletal. Im weiteren Verlauf beginnt der Aufstieg über unangenehmes Geröll ins Gipfelfeld, hier geht es auf dem losen Untergrund doch recht schwammig voran.

Am Gipfel angekommen suche ich mir ein schönes Plätzchen, es ist ungewöhnlich warm in der Sonne und beinahe windstill. Der eigentliche Gipfel ohne Kreuz liegt ca. auf 2000m. Die Aussicht auf die Tannheimer Bergwelt im Norden, das Wetterstein mit Zugspitze im Osten, die Lechtaler und Allgäuer mit Hochvogel im Süden und Westen sind bei nahezu klarer Luft sehr imposant. Der Bodensee liegt unter einer dicken Nebeldecke. Vor mir steht das Gaishorn, rechts daneben der Hochvogel - habe ich auf meine Planung für 2016 gesetzt. Nach über einer Stunde mit Brotzeit und keiner Menschenseele am Gipfel gehe ich noch zum weiter unten gelegenen Gipfelkreuz auf 1990m. Jemand war nach Eintrag ins Gipfelbuch heute Morgen wohl auch schon hier. Der Weg aus dem Tannheimer Tal ist der kürzere und meistfrequentierte Weg, aufgrund der Nordseite aber eher im Sommer zu bewandern.

Zurück geht es auf gleichem Weg über Zirleseck und Willersalpe. Am Zirleseck treffe ich noch einen Kollegen aus meinem Betrieb. Er kommt vom Ponten und sagt, das der Übergang zum Bschießer heute aufgrund der gefrorenen Schneeauflage doch eher gefährlich sei. Passt, denke ich mir und freue mich über einen wunderschönen sonnigen Tag im Allgäu mit einem tollen Steig, etwas Kletterei und Einsamkeit.

Am Parkplatz in Hinterstein kann dann nur noch der lange Rückweg nach Stuttgart den tollen Bergtag leicht trüben, wo ich Abends noch erwartet werde.

Fazit: Schöne und einsame Tour bei Traumwetter, im Sommer und Herbst sicher deutlich überlaufen. Die teils hartgefrorenen Altschneereste am Grat in den Latschen und am Gipfel waren gut machbar, teilweise waren aber Spuren hüfttief eingesunken. Für Ende Dezember einfach ein Traum!

Zur Tour: 
Hinterstein - Willersalpe - Zirleseck: T3
Zirleseck - Rohnenspitze: T4- und I

Dauer: 6 Std., davon 1.15 Std. Gipfelrast

Tourengänger: Chris_77


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